St.Gallen

Erste Pralinemaschine aus Wil nach Asien geliefert

Erste Pralinemaschine aus Wil nach Asien geliefert
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Aus der Kombination von traditionellem Maschinenbau und neuster Softwaretechnologie hat das Jungunternehmen Nera Technologies eine flexible Fertigungsanlage für Confiserien und Schokoladeproduzenten entwickelt. Das Start-up aus Wil hat in der Schweiz und EU-Staaten seit dem Markteintritt Mitte 2023 bereits 15 Anlagen verkauft.

Text: pd

Ein Team von jungen Ingenieuren habe im Juni 2021 das Start-up Nera Technologies gegründet, um innovative und flexibel einsetzbare Produktionsmaschinen mit neuster Softwaretechnologie für die Schokoladenfabrikation herzustellen, berichtet der Startupticker. Die Idee dazu hatte Mitgründer Joel Tschannen, der zuvor in einem Unternehmen Industrielösungen für die Schokoladenbranche tätig war und somit bereits Einblicke in die Branche und deren Probleme hatte. Nach zwei Jahren Entwicklung haben Tschannen und seine Mitstreiter die Idee zur Marktreife gebracht und im Sommer 2023 ein erstes Modell einer Dosiermaschine lanciert.

Mit der im Unterschied zu herkömmlichen Anlagen deutlich kleineren Produktionsmaschine können in einem Durchlauf Praline-Hüllen gegossen und nahtlos gleich auch noch gefüllt werden. Dazu hat das Team eine innovative Dosiertechnologie entwickelt. Und auch bezüglich Software und Benutzerfreundlichkeit bringt Nera Technologies frische Ansätze in die traditionelle Fertigung von Schokoladeprodukten und weiteren Süsswaren wie etwa Macarons, so der Startupticker weiter.

In der Zielgruppe des Jungunternehmens sind nebst Confiserien auch Chocolatiers, welche die flexible Anlage etwa für spezielle Produktelinien oder für den Einsatz in ihren Showrooms einsetzen können. «Wir sind diesbezüglich mit namhaften Firmen aus der Schweiz im Gespräch», sagt Joel Tschannen, Mitgründer und Leiter Verkauf.

In einem weiteren Schritt auch will Nera Technologies seine Lösung auch Bäckereien schmackhaft machen. Dort könnten unter anderem Cupcakes dekoriert oder andere Süssspeisen befüllt werden.

Joel Tschannen
Joel Tschannen

Nera Technologies hat im Februar die 10. Anlage ausgeliefert, zur Hauptsache in der Schweiz und in Frankreich. In Frankreich und Belgien arbeitet das Start-up mit Vertriebspartnern zusammen. «Die Branche in der Schweiz ist grundsätzlich überschaubar, deshalb sind wir schnell nach dem Start im Ausland aktiv geworden», erklärt der Mitgründer.

Nun, knapp drei Monate später, sind bereits 15 Anlagen verkauft. Davon ging eine erste Maschine nach Asien. Der dortige neue Vertriebspartner, welcher die Maschine gekauft hat, wird jetzt die Anlage vor Ort ausstellen und vermarkten, so der Startupticker.

Das Wachstum werde jedoch derzeit aufgrund von zwei Faktoren etwas gebremst: «Einerseits durch die unsichere Entwicklung des Kakaopreises, was die Investitionsfreude von Unternehmen bremst und andererseits durch Liefer-Verzögerungen bei den Komponenten-Lieferanten», führt Joel Tschannen aus. Doch man rechne damit, dass Nera Technologies bis Ende Jahr die Zahl der verkauften Anlagen verdoppeln könne. Das junge Wiler Start-up hat im vergangenen Jahr eine Finanzierungsrunde mit branchenerfahrenen Privatinvestoren abgeschlossen.

Künftig wolle das Nera-Team die bestehende Anlage um zusätzliche Funktionen erweitern sowie Lösungen für die vor- und nachgelagerte Produktion anbieten können – beispielsweise eine platzsparende Lösung für die Kühlung, schreibt der Startupticker.

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