EKT legt Grundstein für Digitalisierung
Was im Telekommunikationsnetz der EKT bereits seit 15 Jahren zuverlässig funktioniert, ist seit Juli 2016 auch für die Steuerung und den Betrieb des Stromnetzes Realität. Sämtliche Signale, die zwischen verschiedenen Steuerungs- oder Überwachungselementen hin und her geschickt werden, zirkulieren nun über ein einziges Basisnetzwerk, den sogenannten „Backbone“. Sie können barrierefrei über eine gemeinsame „Sprache“, nämlich das Internet Protocol (IP), miteinander kommunizieren und interagieren.
Alle bestehenden EKT-Systeme wie Fernsteuerung, Telefonie, Betriebsfunk oder Zählerfernauslesung auf IP umzubauen, dauerte knapp vier Jahre; jetzt ist die EKT „All-IP“. Die Backbone-Infrastruktur funktioniert redundant und damit höchst zuverlässig. Durch die Umrüstung auf IP können zudem alle Anwendungen standortunabhängig betrieben und gesteuert werden. Da weniger Systeme betreut werden müssen, ist der Unterhalt effizient und die Fehlerquellen sind gering.
Die EKT ist vorne mit dabei
Derzeit hört man den Begriff „All-IP“ von allen grossen Telekommunikationsanbietern. Aber auch in der Energiebranche laufen intensive Aktivitäten in diesem Bereich. Thomas Düring, Leiter Telekom: „In Zukunft wird alles über IP laufen und zwar überall auf der Welt. Die EKT ist schon heute soweit.“
Die EKT ist in der Schweiz eines der ersten kantonalen Energieversorgungsunternehmen, das die Umstellung auf All-IP abgeschlossen hat. „Unsere heutige Kommunikationsplattform ermöglicht die Umsetzung von zukunftsfähigen Telekommunikations-Services mit höchster Übertragungskapazität, speziell auch für das FTTH-Umfeld.“
IT-Sicherheit bei der EKT
Ein einziges Basisnetzwerk sowie eine gemeinsame Internet-Sprache reduzieren zwar die Komplexität. Aber wird das System dadurch auch angreifbarer? Bei den heutigen IT-Bedrohungen ist dies eine berechtigte Frage. Die EKT beschäftigt eigene IT- und Telekommunikationsspezialisten, welche das Netz betreuen und überwachen. Cornel Loser, CFO und Mitglied der Konzernleitung der EKT-Gruppe: „Die IT-Sicherheit ist für uns absolut zentral. Wir betreiben unser All-IP-Netz mit eigenem Personal sowie über eigene Server, nicht über Cloud-Lösungen mit unbekannten Servern irgendwo auf der Welt. Die Verbindungen zu externen Netzen werden intensiv überwacht und geschützt.“
Die unterschiedlichen Telekommunikations-Services (Datenverbindungen, Business-Internet, Fernsteuerung, Telefonie, Betriebsfunk) sind logisch voneinander getrennt und erfüllen so die hohen Sicherheitsanforderungen. Eine Firewall regelt den Datenaustausch zwischen den einzelnen Services.
Mit All IP zum Internet der Dinge
Die Digitalisierung und das Internet der Dinge (Internet of Things) sind aktuelle Schlagworte, auch in der Energiewirtschaft. Das „All IP“ Backbone-Netz ist die Basis für die Digitalisierung. Über sogenannte Low-Power-Netzwerke werden in Zukunft tausende Geräte (Sensoren, Aktoren, Kameras usw.) untereinander kommunizieren, die Entwicklung läuft rasant.
Cornel Loser: „Die grossen offenen Fragen dabei sind: Wem gehören die Daten? Und wer baut daraus neue Produkte und Dienstleistungen?“ Die EKT sieht darin grosses Potenzial für den Kanton Thurgau und die Energiezukunft. Sie hat die Digitalisierung deshalb zur Chefsache erklärt.