St.Gallen

Die nachhaltigste Lösung für die Region St.Gallen

Die nachhaltigste Lösung für die Region St.Gallen
Wie sieht der Messe-, Kongress- und Eventstandort St.Gallen in Zukunft aus? Parlamentarier von Stadt und Kanton St.Gallen im Dialog (Foto: Michael Huwiler)
Lesezeit: 4 Minuten

Rund 50 Politiker aus allen Parteien haben am 19. Oktober am ersten Parlamentarier-Treffen an der Olma teilgenommen. Das neue Format fördert den Dialog und Gedankenaustausch zum Messe-, Kongress- und Eventstandort St.Gallen. Die pandemiebedingte finanzielle Schieflage, aber auch der positive Geschäftsgang und die vielversprechende Auslastungsprognose der neuen Halle 1 sorgten für Gesprächsstoff – und Zuversicht.

«Heute sprechen wir über die Zukunft des bedeutendsten Begegnungsorts der Ostschweiz. Wir wollen die Herausforderungen aufzeigen und gleichzeitig in die Zukunft blicken», eröffnete Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen St.Gallen, den Anlass.

Die finanziellen Massnahmen, welche aufgrund der pandemiebedingten Verluste sowie der Bauteuerung der Halle 1 nötig sind, beinhalten die Umwandlung der Rechtsform von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft sowie eine breit abgestützte Kapitalerhöhung von CHF 20 Mio. Zusätzlich soll das 2020 gewährte Darlehen von Stadt und Kanton St.Gallen über CHF 16.8 Mio. in Eigenkapital gewandelt werden.

Verschiedene Varianten geprüft, nachhaltigste Variante gewählt

Die Ausarbeitung dieser Massnahmen, und das wurde von den Referenten mehrmals erwähnt, erfolgte gemeinsam in der Arbeitsgruppe mit Stadt und Kanton St.Gallen, den Banken sowie den Olma Messen. Regierungsrat Marc Mächler betont: «Wir haben mehrere Varianten geprüft und durchdacht – mit allen Konsequenzen. Es braucht vor allem eine nachhaltige Lösung, denn die Olma Messen sind mit ihren regionalwirtschaftlichen Effekten relevant für die Ostschweiz.» Eine Auffanggesellschaft wäre für alle die schlechteste Option.

Auch für die St.Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa, welche den Vorsitz der Arbeitsgruppe innehatte, steht eine weitsichtige Lösung für die Olma-Messen als Teil der Ostschweizer Identität im Zentrum: «Messen, Kongresse und Events sind Treffpunkt und Marktplatz für Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Sie verbinden Stadt und Land, Tradition und Innovation.»

Die Genossenschaft Olma-Messen mit der Olma und den vielen weiteren Anlässen hat eine lange erfolgreiche Geschichte hinter sich. Die aktuellen Rahmenbedingungen sind zwar eine grosse Herausforderung, doch sind diese gemeinsam zu meistern. Auch wenn es während der letzten zweieinhalb Jahre auf dem Olma-Gelände gezwungenermassen sehr ruhig war, hinter den Kulissen herrschte alles andere als Stillstand. Es wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet, um die Erfolgsgeschichte der Olma-Messen weiterführen zu können.

  
Foto: Michael Huwiler
Foto: Michael Huwiler

Doppelt so viele Anfragen für Kongresse und Events

«Im laufenden Jahr hatten wir über 200 Offerten-Anfragen für Kongresse und Events. Das sind doppelt so viele wie 2019», betont Christine Bolt, Direktorin der Olma-Messen St.Gallen.

Die spürbare Aufbruchstimmung widerspiegelt sich im positiven Geschäftsgang und hat Effekte auf die erwarteten Belegungstage der neuen Halle 1. Im Eröffnungsjahr 2024 sowie im ersten vollen Betriebsjahr 2025 liegt die prognostizierte Auslastung bereits bei rund 50%.

An der Offa 2023 ist für das Publikum eine Sonderschau auf der Baustelle geplant, während der Olma 2023 wird eine Teilfläche bereits genutzt. Zusätzlich zu den Eigenmessen bietet die Halle 1 dereinst Platz für Gastmessen, Corporate Events wie Generalversammlungen, Kunden- und Mitarbeitenden-Events sowie kulturelle Veranstaltungen. Gespräche mit Veranstaltern sowie Verhandlungen mit potenziellen Namenssponsoren laufen derzeit.

Vielfalt, Vernetzung, Begeisterung

Nach einem kurzen Rundgang durch die Messe sowie die Sonderschau des Gastkantons Graubünden, ganz spontan erfolgte die Begrüssung durch den Bündner Regierungspräsidenten Marcus Caduff, tauschten sich die Stadt- und Kantonsparlamentarier über die Zukunft der Olma Messen aus.

Begeisterung, neue Erkenntnisse sowie Zuversicht machten die Runde. Jascha Müller, EVP-Kantonsrat, betont: «Ich bin seit jeher ein begeisterter Olma-Besucher. Es entstehen immer wieder spontane und wertvolle Begegnungen, welche sogar die eine oder andere Sitzung ersetzen.»

Andrea Hornstein, Stadtparlamentarierin (SP), ist von der Vielfalt angetan: «Hier vernetzt sich Stadt und Land. Und die Themen, die an Messen und Kongressen stattfinden, sind so vielseitig wie das Leben selbst. Es ist echte Diversität spürbar.»

Dass die Hallen auch zwischen den beliebten Publikumsmessen Olma und Offa so gut ausgelastet sind, hat Magdalena Fässler, Stadtparlamentarierin (GLP), besonders beeindruckt: «Das trägt zu einem lebendigen Stadtleben bei. Ich setze mich weiterhin dafür ein, das Olma-Gelände lokalen Vereinen zu fairen Konditionen anzubieten.»

Auch die Toggenburger FDP-Kantonsrätin Andrea Abderhalden-Hämmerli besucht regelmässig Veranstaltungen auf dem Olma-Areal: «An der Olma treffe ich alte Bekannte und schwelge in Erinnerungen. Und an fachlichen Veranstaltungen begegne ich neuen Gesichtern und Geschichten. Damit sind die Olma-Messen das ganze Jahr ein wichtiger Begegnungsort.»

Das Bedürfnis, dass Begegnungen auch in Zukunft live stattfinden sollen, beruhigt Christian Lippuner, FDP-Kantonsrat und Fraktionspräsident: «Die vielen Anfragen für die neue Halle 1 und die gute Auslastung der Messen stimmen mich sehr zuversichtlich. Dieses hohe Interesse gibt ein sicheres und gutes Gefühl für die Zukunft.»

Die Diskussionen, die Vernetzung und die Begeisterung gingen über den offiziellen Teil und über die Parteigrenzen hinaus.

Foto: Michael Huwiler
Foto: Michael Huwiler

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