«Die Krise als Chance nutzen»

Die OLMA 2020 wird es nicht geben, dafür eine Alternative namens «Pätch». Das flexible, anpassungsfähige Messekonzept ist innert kürzester Zeit entstanden. Warum es das braucht, erläutert Christine Bolt, die Direktorin von Olma Messen St.Gallen.
Ende Februar standen Sie vor einer komplett neuen Herausforderung. Wie haben Sie diese Situation gemeistert?
Zu Beginn ging es darum, zu begreifen, was da überhaupt passiert ist. In den ersten Tagen gingen die Olma Messen wie viele andere Unternehmen davon aus, dass die Krise nach ein paar Wochen vorbei sein würde. Die Geschäftsleitung hat sehr rasch Sparmassnahmen beschlossen, Kurzarbeit eingeführt und einen Covid-Kredit beantragt. Und dann ging es darum, eine Lösung für den Liquiditätsengpass zu finden; diese scheint nun mit dem gemeinsamen Rettungspaket der Stadt St.Gallen, dem Kanton St.Gallen, den Konsortialbanken sowie der Olma Messen gefunden zu sein. Noch laufen die Referendumsfristen, aber ich denke, wir dürfen aufgrund der Resultate in den Parlamenten zuversichtlich sein.
Wie reagierten die Aussteller auf die OLMA-Absage?
Die meisten mit Verständnis und gleichzeitigem Bedauern. Für viele ist die OLMA nicht nur ein Jahres-Highlight, sondern ein sehr wichtiger Absatzkanal. Es gab auch einige, die sich gewünscht hatten, dass wir mit dem definitiven Entscheid noch länger zuwarten; die aktuelle Situation zeigt nun, dass das keinen Sinn gemacht und nur unnötig weitere Kosten verursacht hätte.
Welches Ziel verfolgen Sie mit der Alternative «Pätch»?
Uns ging es grundsätzlich darum, uns möglichst rasch auf die neue Situation einzustellen und das Bestmögliche daraus zu machen. Oberstes Ziel der Geschäftsleitung war und ist die «Zukunftsfähigkeit» der Olma Messen St.Gallen: Wir wollen bereit sein für alles, was kommt – wir wollen rasch lernen, beweglich sein und unsere motivierten Mitarbeitenden behalten. Also haben wir alternative Konzepte entworfen, ein detailliertes Schutzkonzept erstellt und eben auch «Pätch» erfunden. Seitens Aussteller geht es uns darum, ihnen eine kleine Alternative für die OLMA und somit einen Absatzkanal zu bieten. Und unseren Besucherinnen und Besuchern möchten wir mit Pätch ein sicheres, fröhliches Herbsterlebnis ermöglichen.
Was hat Sie Covid-19 als Unternehmerin gelehrt?
Die Corona-Krise hat uns allen ganz neue Grenzen aufgezeigt; darauf waren wir nicht vorbereitet, damit hat niemand gerechnet. Und sie zeigt uns, dass wir uns trotz aller Planung nie sicher sein können. So gesehen hat mich die Corona-Krise Demut gelehrt. Bestätigt hat mich die Krise darin, das Gute im Schlechten zu sehen und nie aufzugeben, nach Chancen und Möglichkeiten zu suchen und diese zu packen. Es lohnt sich, mutig zu sein und sich auf den Weg zu machen, auch wenn das Ziel noch nicht klar ist. Etwas zu wagen und auszuprobieren ist immer besser, als nichts zu tun und zuzuwarten. Natürlich riskiert man dabei auch einige Fehler, aber die sind meist eine gute Investition in die Lernkurve.Pätch
9.– 11. Oktober und 16. – 18. Oktober 2020
Weitere Infos & Tickets: http://www.pätch.ch" target="_blank">www.pätch.ch
Achtung: Tickets nur online erhältlich.