Der Unternehmer, der vor seinen Produkten warnt

Mit seinem Biozid-Unternehmen stellte Reckhaus Ameisenpulver, Ungezieferspray, Mottenpapier und Fliegenfänger her. Doch über den Wert von Insekten hatte er sich nie Gedanken gemacht. Was folgte, war eine Transformation, die bis heute anhält: von einem Unternehmen, das Insekten bekämpft, zu einem Unternehmen, das Insekten rettet – die Reckhaus AG in Gais.
Eine Geschichte, die zeigt, wie ein einzelnes Unternehmen eine ganze Branche revolutionieren kann. Und uns herausfordert, den Blick auf Wirtschaft und Natur radikal neu auszurichten. Nachzulesen in: Fliegen lassen – Wie man radikal und konsequent neu wirtschaftet, erschienen am 15. September 2020, 184 Seiten, ISBN 978-3-86774-663-2.
Über den Autor
Hans-Dietrich Reckhaus leitet mit der Reckhaus AG in zweiter Generation ein mittelständisches Familienunternehmen, das seit mehr als 60 Jahren Insektenbekämpfungsmittel herstellt.Die Konfrontation mit den Ostschweizer Künstlern Frank und Patrik Riklin war für ihn Auslöser, sein Geschäftsmodell vollständig in Frage zu stellen. Es folgte die Kunstaktion „Fliegen retten in Deppendorf“ mit grosser medialer Resonanz und die Entwicklung von „Insect Respect“. Das Gütesiegel zeichnet Produkte aus, die Verbraucher über den Wert von Insekten aufklären und den entstandenen Schaden durch den Aufbau insektenfreundlicher Lebensräume zumindest kompensieren. Anfangs ausgelacht, sind Produkte mit seinem Siegel heute bei den grossen Händlern wie dm, Aldi und Rossmann zu finden.
2018 wurde Reckhaus in die Liste der TOP 100-Unternehmen aufgenommen, unter anderem ausgezeichnet mit dem European Responsible Care Award (2018) und dem Industriepreis 2017.