Bauwerk-Gruppe: Weniger Umsatz, besseres Ergebnis

Bauwerk-Gruppe: Weniger Umsatz, besseres Ergebnis
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Der währungsbereinigte Umsatz der Bauwerk Group lag 2020 um 3.5 % unter Vorjahr. Der hauptsächlich pandemiebedingte Volumenrückgang betrug 6.3 %. Dennoch konnten die St.Margrether dank Fortschritten bei Materialeffizienz und Produktivität sowie wegen Corona eingeleiteten Kostenmassnahmen die operativen Ergebnisse steigern.

Das Unternehmensergebnis reduzierte sich aufgrund von negativen Wechselkurseffekten im Finanzergebnis sowie einem höheren Steueraufwand auf CHF 11.8 Mio. (Vorjahr CHF 12.9 Mio.), wobei der Vorjahreswert von steuerlichen Einmaleffekten profitiert hatte. Der konsolidierte Nettoumsatz der Bauwerk-Gruppe aus St.Margrethen lag im Berichtsjahr mit CHF 261.4 Mio. um 7.1 % unter Vorjahr (CHF 281.4 Mio.). Bereinigt um erhebliche negative Währungsdifferenzen bei Anwendung der Vorjahreswechselkurse belief sich der Umsatzrückgang auf 3.5 %.

Dank der in den Vorjahren eingeleiteten Massnahmen zur Effizienzsteigerung in den Werken, kurzzeitig tieferen Materialkosten sowie den Auswirkungen der pandemiebedingt getroffenen Sparmassnahmen und Anpassungen gelang es der Gruppe, in dem über weite Strecken von der Covid-19-Pandemie dominierten Berichtsjahr erfreuliche operative Margenverbesserungen zu erzielen. Die EBITDA-Marge wurde um 140 Basispunkte auf 11.9 % und die EBIT-Marge auf 7.4 % (Vorjahr 6.3 %) ausgeweitet. Das um Währungseffekte bereinigte betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) belief sich hierbei auf CHF 32.9 Mio., entsprechend einer Marge von 12.6 % (Vorjahr: 10.9 %).

Neuer Name der Gruppe

Die Bauwerk-Gruppe verkauft ihre Produkte unter den beiden bekannten Marken Bauwerk und Boen. Die Marktbearbeitung ist ausgelegt auf den jeweiligen Verkaufskanal und die geografischen Märkte. Wie bereits mit dem Halbjahresabschluss vermeldet, wurde die Gruppe per 1. September 2020 in Bauwerk Group umbenannt. Der bewährte Marktauftritt der beiden Marken Bauwerk und Boen bleibt unverändert.

Konsequent umgesetzte Effizienzmassnahmen zahlen sich aus

Nach einer im ersten Halbjahr uneinheitlichen Situation, in der sich einzelne unserer Märkte zeitweise komplett im Lockdown befanden, während in anderen die Bautätigkeit weiterhin möglich war, stabilisierte sich die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt reduzierte sich das abgesetzte Volumen im Geschäftsjahr 2020 um 6 % (zum Halbjahr noch -10 %) auf rund 8.2 Millionen Quadratmeter. Dank der bereits in den Vorjahren eingeleiteten Effizienzmassnahmen in den Werken und Entspannungen am Materialbeschaffungsmarkt gelang es der Gruppe, trotz Volumen- und Umsatzrückgangs, die Bruttomargen (nach Materialeinsatz) um 80 Basispunkte zu verbessern. In den operativen Kosten schlugen sich weiter sofort zu Beginn der Pandemie eingeleitete Sparmassnahmen, zusammen mit geringeren Aufwänden für Reisespesen und Marketing (weniger Messen und Ausstellungen) positiv nieder. Kurzarbeitsentschädigungen und ähnliche staatliche Beiträge im Umfang von insgesamt rund CHF 2 Mio. trugen weiter zur Kompensation der negativen betrieblichen Auswirkungen der Pandemie bei. Aufgrund dieser positiven operativen Effekte lag das betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) mit CHF 31.2 Mio. um 5.3 % über Vorjahr (CHF 29.6 Mio.). Die daraus resultierende EBITDA-Marge lag bei 11.9 % (10.5 % im Vorjahr; plus 140 Basispunkte).

Bereinigt um negative Währungseinflüsse belief sich der EBITDA auf CHF 32.9 Mio., entsprechend einer EBITDA-Marge von 12.6 % (Vorjahr 10.9 %). Das Betriebsergebnis nach Abschreibungen (EBIT) betrug CHF 19.5 Mio. oder 7.4 % vom Nettoumsatz, im Vergleich zu CHF 17.6 Mio. oder einer EBIT-Marge von 6.3 % im Vorjahr (plus 110 Basispunkte). Adjustiert um die erwähnten Währungseffekte lag der EBIT bei CHF 20.8 Mio. oder 7.7 % vom Nettoumsatz (Vorjahr 6.6 %). Das Unternehmensergebnis von CHF 11.8 Mio. liegt insbesondere aufgrund einer stärkeren Belastung des Finanzergebnisses in Folge negativer Wechselkurseffekte und einer um über CHF 2 Mio. höheren Steuerbelastung, hauptsächlich aufgrund von im Vorjahr wirksamen positiven steuerlichen Einmaleffekten, um 8.8 % unter Vorjahr (CHF 12.9 Mio.).

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Rückläufige Marktentwicklung

In der regionalen Verteilung entwickelten sich die Umsätze in der wichtigen DACH-Region insgesamt leicht rückläufig, während der Umsatzrückgang in Skandinavien 16 % betrug. In den Exportmärkten ausserhalb Europas, insbesondere Asien und USA, die rund 5 % zum Gruppenumsatz beitrugen, war der Umsatz nicht zuletzt aufgrund von Baustellenstopps in China im 1. Quartal ebenfalls um 23 % rückläufig.

Cashflow und Finanzierung

Im Berichtsjahr gelang der Bauwerk Group eine beachtliche Steigerung des freien operativen Cashflow (Geldfluss aus Geschäfts- und Investitionstätigkeit) auf CHF 38.4 Mio. (Vorjahr CHF 18.1 Mio.). Hierzu beigetragen haben neben dem erfreulichen Ergebnis auch tiefere Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen. Einerseits wurden die Investitionsprogramme in die Produktionsinfrastruktur bereits 2019 abgeschlossen, anderseits wurden Capex-Investitionen aus Cash-Überlegungen im Jahr 2020 bewusst gestoppt. Des Weiteren lagen die Lagervorräte per Stichtag um CHF 15 Mio. tiefer und auch die Debitoren konnten im Vergleich zum Jahresende 2019 reduziert werden.

Nach Rückführung von Nettoverbindlichkeiten, inklusive nachrangigem Aktionärsdarlehen um insgesamt CHF 17.5 Mio., betrug der Anstieg der liquiden Mittel CHF 20.7 Mio. auf CHF 34.5 Mio. (Vorjahr CHF 13.8 Mio.). Die Eigenkapitalquote inklusive nachrangigem Aktionärsdarlehen verbesserte sich per Stichtag auf 46.0 % (Vorjahr 45.0 %). Somit sind die Bilanz- und Finanzkennzahlen der Bauwerk Group per 31. Dezember 2020 nach wie vor solide.

Ausblick

Aufgrund derzeit schwierig vorhersehbarer wirtschaftlicher Entwicklungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie, verzichtet die Bauwerk Gruppe derzeit auf einen Ausblick auf das laufende Jahr. Die Gruppe sieht sich aber in einer guten Position, dank ihrem umfassenden Produktportfolio, der guten Marktstellung und den eingeleiteten und bereits umgesetzten Effizienzmassnahmen in der Produktion bei einer Normalisierung der Situation Umsätze und Profitabilität halten zu können.