Barbara Karl neue Sammlungsleiterin

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Die Textilhistorikerin Barbara Karl übernahm am 15. Januar die Leitung der Sammlungen des Textilmuseums St.Gallen. Die Textilexpertin, die bisher am Museum für Angewandte Kunst MAK in Wien tätig war, soll dazu beitragen, das Textilmuseum St.Gallen in der Schweiz und im Ausland als wichtiges Zentrum für Textilien zu positionieren.

Barbara Karl (*1977) folgt auf Ursula Karbacher, die sich von Oktober 2003 bis Ende November 2016 mit grossem Engagement um die Pflege und Weiterentwicklung der Sammlungen gekümmert hat. „Wir freuen uns sehr, mit Barbara Karl eine ausgewiesene und international renommierte Expertin für das Museum gewinnen zu können“, erklärt die Direktorin des Hauses, Michaela Reichel. „Ihre fachliche Kompetenz wird dazu beitragen, das Museum in der Schweiz und im Ausland als wichtiges Zentrum für Textilien zu positionieren“, zeigt sich Tobias Forster, der Präsident des Trägervereins, erfreut über die Entscheidung.

Seit ihrem Studium der Kunstgesichte und Sprachen an den Universitäten Innsbruck, Wien und Lissabon beschäftigt sich Barbara Karl mit Textilien. Ihre Dissertation widmete sie indischen Textilien, die im 16. und 17. Jahrhundert für den Export nach Europa produziert wurden. In der Folge erhielt sie Forschungsstipendien in New York, London und Pisa. Zuletzt war Karl als Kuratorin am MAK Museum für Angewandte Kunst in Wien tätig und leitete damit eine der bedeutendsten Textilsammlungen der Welt – jener Sammlung, die 1878 bei der Gründung des Industrie- und Gewerbemuseums in St.Gallen als Vorbild diente. Die Parallelen zwischen den Museen bewogen sie auch, sich in St.Gallen zu bewerben. „Ich sehe der Zusammenarbeit mit meinen neuen Kolleginnen im Textilmuseum erfreut entgegen. Das Haus hat eine sehr spannende Sammlung, die Ähnlichkeiten mit jener des MAK Wien aufweist und ich kann viele Ideen in die Sammlung einbringen, die mich schon länger begleiten.“

In der Vergangenheit entstanden unter Barbara Karls Leitung Ausstellungen zur chinesischen Hofmode, dem englischen Textildesign des ausgehenden 19. Jahrhunderts oder Modeaccessoires. Zudem kuratierte sie die Neuaufstellung der einzigartigen Teppichsammlung des MAK. Für St.Gallen wird sie eine Ausstellung über die bedeutende Sammlung historischer Spitzen des Museums konzipieren, die den Höhepunkt und Abschluss eines mehrjährigen Forschungsprojektes darstellt. Neben ihrer Ausstellungs- und Forschungsarbeit übernahm Karl Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und verfasste zahlreiche Publikationen zu textilen Themen.