Auf zum nächsten Briefkasten!

Auf zum nächsten Briefkasten!
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Am 19. April könnte mit dem Zweierticket Beat Tinner-Michael Götte der SP ein Sitz abgejagt werden. Wenn alle liberalen Kräfte im Kanton auch abstimmen würden. Die Linke wird ihre Wählerschaft zu mobilisieren wissen. Wir hätten da einen Vorschlag für einen Osterspaziergang.

Parteipolitisch stehen der SVP längst zwei Sitze in der siebenköpfigen Kantonsregierung zu: Sie ist im Kantonsrat mit Abstand stärkste Kraft (SVP-Fraktion: 40 Mitglieder, CVP-GLP-Fraktion: 28, SP-Grüne-Fraktion: 26, FDP-Fraktion: 26).

Arithmetisch betrachtet müsste die SP mit nur noch 12,7 Prozent Wähleranteil bei den Nationalratswahlen im Herbst 2019 (2015 14,2 Prozent) einen ihren bisherigen zwei Sitze abgeben, und zwar zugunsten der Grünen. Diese sind innerhalb der letzten vier Jahre von 5,7 auf 10,5 Prozent gewachsen. Die grüne Kandidatin des ersten Wahlgangs, Rahel Würmli, verzichtet wohlweislich auf die Teilnahme am zweiten – um die linken Stimmen nicht auf sich und Laura Bucher aufzusplitten.

Während die Linken ihre Stimmen so schön auf Bucher fokussieren, gifteln sich FDP und SVP nach wie vor an – wohlgemerkt: die Parteien, nicht ihre Exponenten. Beat Tinner und Michael Götte haben begriffen, dass es nichts bringt, gegeneinander anzutreten, sondern dass sie besser miteinander oder zumindest nebeneinander marschieren. Warum das die Parteistrategen nicht verstanden haben, bleibt ein Rätsel – hier müssen sowohl SVP wie FDP über die Bücher.

Denn heute bietet sich die einmalige Chance, den Kanton St.Gallen klar bürgerlich und wirtschaftsfreundlich auszurichten. Das ist, nicht nur in Krisenzeiten, das Gebot der Stunde für alle, die in der Privatwirtschaft tätig sind, die Mehrwert schaffen und Geld erarbeiten statt es nur zu erhalten. Denn die Basis unseres Wohlstandes – der nota bene allen zugutekommt – ist eine prosperierende Wirtschaft.

Darum: Wählen Sie! Nehmen Sie an Ostern den Weg zum nächsten Briefkasten in Angriff. Damit uns eine peinlich niedrige Stimmbeteiligung wie im ersten Wahlgang (34,43 Prozent) erspart bleibt. Und ein weiterer bürgerlicher Sitz gewonnen werden kann.

In diesem Sinne: Frohe Ostern und bleiben Sie gesund!

Stephan Ziegler, Chefredaktor LEADER