Thurgau

Arbonia macht weniger Umsatz und Gewinn

Arbonia macht weniger Umsatz und Gewinn
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Die Kernmärkte der Arbonia, insbesondere Deutschland, Benelux und Osteuropa, erlitten einen deutlichen Einbruch der Baugenehmigungen aufgrund der hohen Baukosten und der Zinserhöhungen. Dieser Rückgang der Bautätigkeit führte bei der Arbonia Gruppe zu stark rückläufigen Volumen bei den Produkten Flachheizkörpern, Standardtüren und Duschabtrennungen. Dies vor dem Hintergrund einer historisch hohen Nachfrage nach Wohnraum und des notwendigen energetischen Umbaus der vorhandenen Gebäudesubstanz zur Senkung der geforderten CO₂-Emissionen.

Text: pd

Das erste Halbjahr 2023 war von grossen Herausforderungen geprägt, welche nicht nur die allgemeine Konjunktur, sondern im Speziellen auch die Baukonjunktur und damit einhergehend die Arbonia vor grosse Herausforderungen stellte. So war das erste Halbjahr 2023 durch eine ausgesprochene Zurückhaltung im Bestellverhalten des Gross- und Fachhandels gezeichnet, welcher seinen Lagerabbau weiter fortsetzte, bzw. die Lager nicht wieder mit Grossbestellungen füllte und stattdessen jeweils kurzfristigere Kleinaufträge platzierte.

Der Neubau wurde durch die Zurückhaltung der Bauherren belastet, die aufgrund eines unsicheren regulatorischen Umfelds und gleichzeitig deutlich steigender Bau- und Finanzierungskosten weniger Bauprojekte starteten oder diese verschoben. In der Renovation machten sich die steigenden Mietpreise aufgrund steigender Zinsen und höherer Mietnebenkosten (Energie) deutlich negativ bemerkbar. Dies führte dazu, dass die Menschen aus Angst vor weiter steigenden Mietkosten und dem geringen Leerbestand an Mietwohnungen in ihren bestehenden Wohnungen verharrten, wodurch weniger Renovationen realisiert werden konnten.

Zudem verschoben Wohnbau-unternehmen geplante Renovationen. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sowie die Notwendigkeit der energetischen Ertüchtigung der vorhandenen Gebäudesubstanz ungebrochen hoch. Dies wirkte sich positiv auf die Wachstumsprodukte der Arbonia aus, konnte aber die negativen Volumeneffekte aus der allgemeinen Zurückhaltung im Bau nicht vollständig kompensieren.

Der Umsatz der Arbonia reduzierte sich im ersten Halbjahr 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 9.6% von CHF 630.9 Mio. auf CHF 570.4 Mio. Währungs- und akquisitionsbereinigt (organisch) reduzierte sich der Umsatz um 8.1%. Das EBITDA kam bei CHF 44.9 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 52.4 Mio.), was eine Reduktion von 14.4% bedeutet. Die EBITDA-Marge reduzierte sich von 8.3% auf 7.9%. Ohne Sondereffekte sank das EBITDA um 13.6% von CHF 52.4 Mio. auf CHF 45.3 Mio., dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge von 8.3% auf 7.9%. Das EBIT kam bei CHF 6.2 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 17.8 Mio.), dies entspricht einem Rückgang von 65.2%. Ohne Sondereffekte resultierte ein Rückgang von 63.0% von CHF 17.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 6.6 Mio.

Das Konzernergebnis belief sich auf CHF –2.0 Mio. gegenüber CHF 11.7 Mio. im Vorjahr bzw. ohne Sondereffekte auf CHF –1.7 Mio. (Vorjahr: CHF 11.7 Mio.). Der negative Reingewinn zum Halbjahr ist das Resultat des tieferen operativen Gewinns, höherer Abschreibungen und Amortisationen sowie des höheren Finanzergebnisses aufgrund von höherem Zinsaufwand und Wechselkursverlusten.

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode CHF 12.0 Mio. (CHF –68.6 Mio. im Vorjahr). Es resultierte ein Free Cashflow von CHF –27.8 Mio. (CHF –142.9 Mio. im Vorjahr). Per 30. Juni 2023 betrug die Nettoverschuldung CHF 241.4 Mio. Das Eigenkapital hat sich auf CHF 967.9 Mio. reduziert (Vorjahr CHF 1'016.1 Mio.). Folglich verringerte sich auch die Eigenkapitalquote von 66.1% im Vorjahr auf nach wie vor solide 61.6%.

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