acrevis mit gutem Semesterabschluss

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Die acrevis Bank AG kann auch im fünften Jahr über ein gutes Semesterergebnis berichten. Geschäftserfolg, Gewinn, Ausleihungen, Publikums- und Depotgelder sowie die Kapitalausstattung liegen über den Vergleichswerten des letzten Jahres.

Gegenüber den letzten Berichterstattungen haben sich die Rahmenbedingungen mit einer wesentlichen Ausnahme nicht verändert. Mit dem Entscheid des britischen Volkes für einen Austritt aus der Europäischen Union (BREXIT) hat die Unsicherheit in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung und die notwendigen Strukturbereinigungen nochmals zugenommen. Nicht nur die massiven Kurseinbrüche internationaler Banken verdeutlichen dies. Die Schwankungen der Börsenindizes und das neue Rekordtief der Negativrenditen von Bundesobligationen (10 Jahre mit rund − 0.60 %) zeichnen ein ausgeprägtes Marktbild.

Dass sich Unternehmen mit überschaubarer Grösse, regionalem Fokus und gut nachvollziehbarem Geschäftsmodell in diesem Umfeld besser behaupten, erstaunt wenig. Dementsprechend präsentiert sich per Ende Juni auch der Halbjahresabschluss der acrevis Bank AG, und dies kommt auch in der Kursentwicklung der acrevis Aktie positiv zum Ausdruck (+2.5 % seit Anfang Jahr, nebst Anrechtsgegenwert aus der Kapitalerhöhung).

Gesunde Bilanz und positive Entwicklung der Depotgelder (Veränderungen gegenüber dem Jahresende)

Seit Langem ungebrochen ist die positive Entwicklung der Kundenausleihungen (+CHF 54.4 Mio. bzw. +1.6 %). Allerdings hat die Dynamik etwas abgenommen. Die risikominimierende Kreditpolitik von acrevis – sowohl in Bezug auf allfällige Wertberichtigungen als auch auf Zinsänderungen – dämpft konsequenterweise auch das Wachstumsvolumen. Gerade mit Blick auf die beschriebenen Unsicherheiten und bei den aktuellen Marktgegebenheiten mit zunehmenden Risiken nimmt acrevis ein geringeres Wachstum und damit verbunden tiefere Erträge zugunsten der Sicherheit in Kauf. Die Kundengelder (+CHF 19.2 Mio. bzw. +0.6 %) haben ebenfalls zugenommen. Der Kundenausleihungsdeckungsgrad (Kundengelder in % der Ausleihungen) beträgt 90 %, was unverändert ein sehr guter Wert ist. Nicht durch Kundengelder gedeckte Ausleihungen werden mit Pfandbriefgeldern refinanziert. Diese haben im ersten Semester um CHF 10 Mio. bzw. 2.0 % zugenommen. Aufgrund der aktuellen Zinssituation ist es attraktiv, die Zinsänderungsrisiken länger laufender Hypotheken auf diese Weise abzusichern.

Erstmals in einer publizierten acrevis Bilanz wird die im Mai 2016 mit Erfolg durchgeführte Kapitalerhöhung sichtbar. Das Eigenkapital hat um CHF 49.6 Mio. bzw. 15.0 % zugenommen und die Kapitalquote (unter Berücksichtigung des antizyklischen Kapitalpuffers) beträgt 16.6 % (per Ende 2015 14.9 %). Die Zunahme der eigenen Kapitalanteile, die vom Eigenkapital abgezogen werden müssen, entspricht den aus der Kapitalerhöhung wunschgemäss in den Eigenbestand übernommenen Titeln, wobei sich der Bestand unverändert laufend reduziert. Dies weist auf die ungebrochene Nachfrage nach acrevis Aktien hin.

Bemerkenswert sind im Weiteren folgende Veränderungen in der Bilanz:
- Zunahme der Flüssigen Mittel um CHF 47.8 Mio. bzw. 9.2 %, im Wesentlichen aufgrund der Liquiditätsdispositionen von Kunden, auslaufender Obligationen in den Finanzanlagen (− CHF 3.3 Mio. bzw. − 13.1 %) sowie der Kapitalerhöhung
- Zunahme der Beteiligungen aufgrund der Teilnahme an der Kapitalerhöhung der Pfandbriefbank (+CHF 1.8 Mio. bzw. +35.9 %)
- Zunahme der Sachanlagen (+CHF 2.6 Mio. bzw. +8.4 %) aufgrund des Umbaus der Kundenhalle am acrevis Hauptsitz am Marktplatz 1 in St.Gallen

Sehr erfreulich ist die Zunahme des Depotvolumens um CHF 162.2 Mio. bzw. 4.5 %. Zusammen mit den Kundengeldern ergibt sich somit ein Wachstum der Assets under Management von CHF 181.4 Mio. bzw. 2.7 %.

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Stabiler Erfolgsausweis (Veränderungen gegenüber dem Vorjahressemesterabschluss)

Als hervorragend darf der Ausweis des Netto-Erfolges aus dem Zinsengeschäft bezeichnet werden (+CHF 1.1 Mio. bzw. +5.8 %), wobei sich auch der Bruttozins- Erfolg (vor den Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen und Verlusten aus dem Zinsengeschäft) positiv entwickelt hat. Obwohl acrevis das Kreditportefeuille unverändert nach strengen Kriterien beurteilt, ist es der Regionalbank möglich, im ersten Semester netto auf zusätzliche Wertberichtigungen zu verzichten.

Unbefriedigend ist die Entwicklung des Kommissionsertrages aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Das Subtotal «Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft » hat deshalb um CHF 0.6 Mio. bzw. 6.0 % abgenommen. Die eingangs beschriebenen Unsicherheiten und der Mangel an «vernünftigen» festverzinslichen Anlagen halten die Anleger vor Investitionen zurück. Erwartungsgemäss hat sich auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft reduziert (− CHF 0.5 Mio. bzw. −18.4 %). Nachdem im ersten Semester 2015 diesbezüglich ausgesprochen erfreuliche Zahlen präsentiert werden konnten, relativiert sich das aktuelle Bild.

Die übrigen Erfolgsrechnungspositionen halten sich mit tiefen Veränderungswerten die Waage.

Insgesamt ergibt sich ein stabiler Geschäftserfolg von CHF 11.9 Mio. und ein Gewinn von CHF 9.8 Mio.