Thurgau

130 Grad statt Glyphosat

130 Grad statt Glyphosat
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Die Rigi-Bahnen vernichten das Unkraut auf, zwischen und neben den Schienen in Zukunft vor allem mit heissem Wasser statt mit Gift. Möglich macht das eine Konstruktion der Frauenfelder Müller Gleisbau AG.

Statt nur auf das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat setzen die Rigi-Bahnen neu auch auf heisses Wasser und Dampf, um die Gleise von Unkraut zu befreien, berichtet blick.ch.

Die unerwünschten Pflanzen müssen aus Sicherheitsgründen entfernt werden, denn der Bewuchs verschliesst die Hohlräume im Schotterbett, dadurch kann Wasser nicht abfliessen und gefrieren, was zu Verformungen des Gleiskörpers führen kann.

Tank, Öfen und Düsen

Um das Unkraut zu vernichten, kommt nun ein Tiefgänger zum Einsatz. Darauf werden unter anderem Tank, Öfen und Düsen geladen und anschliessend mit dem Triebfahrzeug nach oben geschoben. Das Wasserdampf-Gemisch wird auf 130 Grad erhitzt und durch eine Düse auf die Pflanzen im Gleisbereich gespritzt.

Zuerst testeten die Rigi-Bahnen das Verfahren mit einem Handgerät. Aber das war zu aufwendig. Die Müller Gleisbau AG baute ihnen daraufhin eine Massanfertigung, die auf einen Güterwagen oder Tiefgänger passt.

Das Heisswasser-Dampf-System könnte auf dem ganzen Schienennetz in der Schweiz im Einsatz sein. Dann wäre eigentlich kein Gift mehr nötig, das in den Boden und ins Grundwasser gelangt. Allerdings sind die Kosten für den Einsatz rund dreimal so hoch wie für Pestizide. Noch: Das könnte sich mit einem flächendeckenden Einsatz ändern.

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