Kolumne

Können wir Corona?

Können wir Corona?
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Nach dem Lockdown öffnen sich Teile von Europa in Richtung «Welt nach Corona». Auch wenn die Pandemie als grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg noch lange Zeit Spuren hinterlassen wird, liegen die ersten Beurteilungen über die Bewältigung einzelner Momente vor.

Die Staatswirtschaftliche Kommission des Kantonsrates prüfte die politischen und verwaltungsinternen Handlungen während der ersten
Corona-Welle im Frühling 2020. Leider sieht das Fazit nicht optimal aus. Es wurde schnell klar, dass die politischen, strategischen und operativen Aufgabenzuordnungen in der ausserordentlichen Lage nicht klar genug definiert waren.

Entschuldbar ist, dass in einer «Chaosphase» nicht alles von Anfang an einwandfrei läuft. Dass jedoch ein etabliertes Organ in unserem politischen System – der kantonale Führungsstab – nicht richtig eingesetzt wird und aus ihm eine Koordinationsgruppe entsteht, lässt staunen. Dies umso mehr, weil vor wenigen Jahren die Bewältigung eines Pandemie-Szenarios im ganzen Land mit zivilen und militärischen Organisationen geübt wurde. Schade ist auch, dass zwischen dem Gesundheitsdepartement und den Führungsstäben anfangs ein Kampf um die Rollenverteilung herrschte.

Solche Ungereimtheiten führen in einer Krisensituation zu Ineffizienzen oder Grabenkämpfen auf Nebenschauplätzen. Die unklare Aufgabenverteilung wurde durch eine lückenhafte interne Kommunikation verstärkt. Im Nachhinein wurde festgestellt, dass die Kommunikationswege unklar waren, was zur Nichterfüllung von Aufgaben führte. Es ist richtig, dass die Regierung vom Kantonsparlament den Auftrag erhalten hat, hier die nötigen gesetzlichen Anpassungen vorzunehmen.

Glücklicherweise haben grosse Teile der Wirtschaft vernünftiges unternehmerisches Handeln während der Krise beweisen. Damit hat die Wirtschaft dazu beigetragen, dass der Staat als Ganzes die Krise bis heute den Umständen entsprechend gut überstanden hat.

Text: Michael Götte

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