Ostschweiz

ASTRA und SBB investieren Milliarden

ASTRA und SBB investieren Milliarden
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Auch 2024 wird an Ostschweizer Strassen und Schienen fleissig gebaut und noch fleissiger geplant. Der LEADER-Fokus Mobilität zeigt die wichtigsten Projekte in St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und im Thurgau. 

Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster

Über 16'000 Fahrzeuge durchqueren täglich das Städtchen Uznach. Das hohe Verkehrsaufkommen überlastet die Strassen – mit Folgen für die ganze Region. Zur Lösung des Problems hat das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster geplant, welche die Ortsdurchfahrt entlasten, mehr Lebensqualität im Siedlungsgebiet bieten, die Verkehrssicherheit erhöhen, stabilere ÖV-Verbindungen ermöglichen sowie eine bessere Erreichbarkeit der Autobahn bieten soll.  Die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster führt auf einer sechs Kilometer langen Strecke um das Siedlungsgebiet von Uznach herum. Zwischen dem Knoten Rosengarten in Schmerikon und der Rickenstrasse in Gommiswald sind mehrere Anschlüsse geplant. Dazu zählt auch eine Direktverbindung ab der A15 ins Industriegebiet von Schmerikon, womit die Schmerkner Ortsdurchfahrt entlastet wird. Ebenso wird das Entwicklungsgebiet Uznach West direkt erschlossen. Die Projektierungs- und Baukosten belaufen sich gemäss Prognose auf 406 Millionen Franken; den grössten Teil bezahlt der Kanton St.Gallen mit Geld aus dem kantonalen Strassenfonds.

Instandsetzung Stadtautobahn St.Gallen

Die A1 ist die wichtigste Verkehrsachse in der Stadt und der Region St.Gallen. Nach einer Betriebszeit von über 30 Jahren saniert das Bundesamt für Strassen ASTRA den Abschnitt zwischen Winkeln und Neudorf inklusive der Anschlüsse Kreuzbleiche und St.Fiden. Die Bauarbeiten umfassen Instandsetzungen an der Stadtautobahn, deren Anlagen und Bauteile sowie Anpassungen bezüglich Sicherheit und Umweltschutz. Es werden keine zusätzlichen Verkehrsflächen gebaut und die Leistungsfähigkeit der Strecke nicht erhöht. Der Projektabschluss findet voraussichtlich 2027 statt. Die für das Projekt veranschlagten Gesamtkosten betragen rund 550 Millionen Franken.

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Korridorstudie N23 Bodensee-Thurtalstrasse

Der Bundesrat anerkennt den Handlungsbedarf auf der Nationalstrasse N23 und überprüft sie mit einer Korridorstudie im Rahmen des STEP Nationalstrassen. Mit der Studie sollen die Probleme zwischen Arbon und Bonau vertieft analysiert und mögliche Lösungsansätze dem kantonalen Projekt «Bodensee-Thurtalstrasse» (BTS) gegenübergestellt werden. Die bisherige Planung sah vor, dass mit einer ersten Etappe der BTS von Arbon nach Amriswil auch die kantonale Oberlandstrasse (OLS) von Amriswil nach Kreuzlingen realisiert wird, die Kreuzlingen und die Gemeinden am Bodensee entlastet. Je nach Ergebnis der Korridorstudie müssen dieses Vorgehen überprüft und andere Lösungen für die Entlastung der Stadt Kreuzlingen und der benachbarten Gemeinden gefunden werden.

Verkehrsverbesserung Frauenfeld Ost

Der Osten von Frauenfeld ist stark vom Verkehr belastet. Die wichtigste Einfallsachse ist die Zürcherstrasse Ost – eine der meistbefahrenen Hauptverkehrsstrassen im Thurgau. Der durchschnittliche tägliche Verkehr beträgt hier rund 18´000 Fahrzeuge. Wegen überlasteter Knoten sind in Spitzenstunden Rückstaus ins Stadtzentrum und zum Autobahnanschluss Frauenfeld Ost an der Tagesordnung. Baulich ist die Zürcherstrasse bald am Ende ihres Lebenszyklus angelangt. Eine Sanierung ist zwingend. Um die Verkehrssituation im Osten von Frauenfeld gesamthaft zu verbessern, plant der Kanton Thurgau deshalb eine Sanierung und Aufwertung der Zürcherstrasse inklusive Massnahmen für den öffentlichen Verkehr, für Fussgänger und Velofahrer. Das 16-Millionen-Projekt soll zwischen 2025 und 2028 realisiert werden.

Autobahnanschluss Plus, Goldach/Rorschach

Die Stimmberechtigten der Stadt Rorschach und der Gemeinde Goldach gaben schon 2019 mit ihrem Entscheid zur Kostenbeteiligung der Gemeinden an der «Kantonsstrasse zum See» grünes Licht für die Weiterbearbeitung des Gesamtprojektes «Autobahnanschluss Plus». Seither laufen die Planungsarbeiten der verschiedenen Teilprojekte im Hintergrund.Nach der Zustimmung des Bundesrats zum A1-Autobahnanschluss Witen kann auch das kantonale Projekt «Kantonsstrasse zum See» weiter vorangetrieben werden. Das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen erarbeitet in enger Abstimmung mit der Region das entsprechende Genehmigungsprojekt. Die entsprechende Botschaft wird anschliessend von der Regierung beraten und verabschiedet. Schliesslich erfolgt die Behandlung im Kantonsrat. Es ist vorgesehen, das Bundesprojekt A1-Autobahnanschluss Witen und das kantonale Projekt «Kantonsstrasse zum See» im Jahr 2025 koordiniert zur Auflage zu bringen.

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A13 Haag-Oberriet

Der Abschnitt der A13 zwischen Haag und Oberriet wurde 1967 als zweispurige Autostrasse (mit Gegenverkehr) in Betrieb genommen. Bis Ende der 1980-Jahre wurde die Strecke abschnittweise saniert und erweitert. 1991 war die A13 zwischen Haag und Oberriet durchgängig als vierspurige Autobahn ausgebaut. Seither wurden keine umfangreichen Erhaltungsmassnahmen mehr vorgenommen. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Anlage – einige Bauteile weisen eine Betriebsdauer von über 40 Jahren auf – wird der Abschnitt saniert. Das Projekt soll einen sicheren Betrieb des Abschnitts für die kommenden 15 Jahre gewährleisten. Die Hauptarbeiten für das Instandsetzungsprojekt A13 Haag – Oberriet sollen in den Jahren 2025 bis 2027 stattfinden; gemäss Planung wird das Projekt 2028 abgeschlossen. Die Gesamtkosten werden auf rund 153 Millionen Franken geschätzt.

 

Zubringer Güterbahnhof Stadt St.Gallen

Mit dem «Zubringer Güterbahnhof» soll eine zusätzliche Strassenverbindung zwischen der Autobahn und dem Güterbahnhofareal geschaffen werden, um das städtische Verkehrsnetz zu entlasten. Das ASTRA, die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden, die Stadt St.Gallen und die Gemeinde Teufen haben sich auf eine Bestvariante für die Umsetzung des Zubringers Güterbahnhof geeinigt. Der Zubringer Güterbahnhof setzt sich aus dem Tunnel Feldli, einem unterirdischen Kreisel, dem Tunnel Liebegg und den Anschlüssen an die Stadt zusammen. Der Bund trägt mit mehr als einer Milliarde Franken für die dritte Röhre Rosenbergtunnel, den Tunnel Feldli und den unterirdischen Kreisel den grössten Teil der Kosten. Die Region finanziert die Anschlüsse an die Stadt und den Tunnel Liebegg. Mit einem Betrag von bis zu 200 Millionen Franken soll die Region eine wirksame Lösung für die heutigen und künftigen Verkehrsprobleme erhalten.

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A1-Anschluss Uzwil

Über den Autobahnanschluss Uzwil sind die Stadt Uzwil und die Gemeinde Oberbüren an die A1 angeschlossen. Der Autobahnabschnitt A1/52, der Autobahnanschluss und die Westumfahrung wurden 1960 erbaut. Seither stieg die Verkehrsmenge in der Region stark an, weshalb die Knoten zur A1 besonders zu Spitzenzeiten an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gelangen. Jetzt werden die Konten umgestaltet und mit Lichtsignalanlagen ausgestattet. Mit diesen Massnahmen kann der Unfallschwerpunkt eliminiert und der Verkehrsfluss langfristig stabilisiert werden. Die geplanten Massnahmen an allen vier Knoten im Betrachtungsperimeter sind aufeinander abgestimmt. Im Zuge der Umgestaltung werden die Beläge, die Entwässerung und die Brücke über die Glatt instand gesetzt. Für den Langsamverkehr gibt es weiterhin zwei Radstreifen und neu ein durchgehendes Trottoir vom Knoten Augarten bis zum Kreise Sonnental. Ebenfalls wird ein lärmarmer Deckbelag eingebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa zehn Millionen Franken.

Gesamterneuerung Kerenzerbergtunnel

Der Kerenzerbergtunnel ist Teil der Nationalstrasse A3 und befindet sich auf dem Kantonsgebiet Glarus zwischen den Anschlüssen Weesen SG und Murg SG. Der Strassentunnel nimmt nicht nur aus regionaler Sicht eine wichtige Funktion für den Pendler- und Freizeitverkehr ein, sondern ist auch aus überregionaler Sicht als Teil der Ausweichstrecke zwischen Gotthard- und San-Bernadino-Route von grosser Bedeutung. Im Jahr 1986 wurde der rund 5700 Meter lange Kerenzerbergtunnel für den Verkehr freigegeben. Seither sind keine grösseren Instandsetzungen erfolgt. Um den fünftlängsten Strassentunnel der Schweiz den heute gültigen Richtlinien und Normen anzupassen, wird eine umfangreiche Instandsetzung durchgeführt und der Tunnel sicherheitstechnisch aufgerüstet. Eine Hauptmassnahme ist dabei der Neubau eines Sicherheitsstollens, der im Ereignisfall als Fluchtweg aus dem Tunnel dient. Bis 2028 soll die umfassende Gesamterneuerung der Tunnelanlage abgeschlossen sein.

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Bahnhofareal Herisau

Am 31. Mai 2024 erfolgte beim Bahnhof Herisau der symbolische Auftakt zur Realisierung des Gemeindeprojekts Bahnhofplatz mit Bushof. Das Bahnhofareal in Herisau ist das wichtigste Entwicklungsgebiet des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Vor rund zehn Jahren starteten unter Federführung der Gemeinde Herisau die Planungen zur gesamtheitlichen Entwicklung des Areals. Am Bahnhof Herisau kreuzen vier Kantonsstrassen auf zwei Ebenen in zwei unmittelbar benachbarten Knoten. Beide Kreuzungen sind verkehrlich ungenügend und baulich sanierungsbedürftig. Der Kanton hat ein Projekt für eine verkehrliche Neukonzeption ausgearbeitet, das beide Kreuzungen zu einem niveaugleichen Knoten in Kreiselform vereint und den gewünschten Raum schafft. Abgeschlossen wird das Gesamtprojekt voraussichtlich im Jahr 2029.

 

Erweiterung Gleisanlage Gossau

Der für den Güterverkehr wichtige Logistikstandort Gossau stösst zunehmend an Kapazitätsgrenzen. Eine erweiterte Gleisanlage soll nun für Entlastung sorgen. Die Bauarbeiten starteten Anfang 2024; die erweiterte Gleisanlage wird Ende 2026 fertiggestellt. Der Baubeginn für das gleichzeitig geplante Erhaltungszentrum wurde um vier Jahre verschoben. Dieses sollte als neuer Stützpunkt für die Baudienste der SBB im Raum St.Gallen dienen. Das Projekt verschiebt sich jetzt um vier Jahre auf einen Baubeginn Anfang 2029. Grund dafür sind teuerungsbedingte Mehrkosten, die im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Bund für die Periode 2025–2028 nicht finanziert werden können. Die Kosten für die erweiterten Gleisanlagen der SBB und Appenzeller Bahnen betragen rund 70 Millionen Franken und werden über die Leistungsvereinbarung zwischen dem Bund und der SBB finanziert. Die Anpassungen an den Anlagen der AB werden durch die Leistungsvereinbarung zwischen dem Bund und der AB finanziert.

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Ortsdurchfahrt Teufen

Die Ortsdurchfahrt Teufen soll erneuert werden. In Zukunft soll die Bahn tramähnlich auf je einer Schiene in Fahrbahnmitte durch den Dorfkern geführt werden. Der Ersatz des heutigen seitlichen Einspur-Trassees durch eine Doppelspur in Strassenlage erfüllt die Anforderungen an eine zeitgemässe und sichere Bahnanlage in urbanen und in dörflichen Räumen. Das entsprechende Projekt wurde von den Appenzeller Bahnen in einem mehrjährigen Prozess und in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Tiefbauamt und der Gemeinde erarbeitet. Das Projekt liegt auflagereif vor.

Am 15. Mai 2022 nahm die Stimmbürgerschaft von Teufen eine Tunnel-Initiative an. Damit wurde der Gemeinderat Teufen verpflichtet, ein Projekt für einen Bahntunnel auf dem gleichen Projektstand ausarbeiten zu lassen wie die Doppelspur. Am 25. September 2022 wurde der entsprechende Planungskredit von der Stimmbürgerschaft ebenfalls angenommen. Diese Planungsarbeiten werden rund vier Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann kann über das weitere Vorgehen entschieden werden. Der Fokus liegt aktuell auf Machbarkeitsprüfungen.

Doppelspurausbau im St.Galler Rheintal

Im Rahmen des Ausbauschritts 2025 des Bundes sollen im Rheintal die Fernverkehrszüge zwischen St.Gallen und Sargans im Halbstundentakt verkehren. Dies erfordert zusätzliche Doppelspurabschnitte sowie weitere Bauarbeiten an der Bahninfrastruktur: Rückbau der ehemaligen Haltepunkte Weite-Wartau und Räfis-Burgerau, Anpassung der Perronanlagen in Sevelen, Doppelspurausbau zwischen Sevelen und Buchs (4 Kilometer), in Buchs Nord (0,9 Kilometer) sowie zwischen Oberriet und Oberriet Nord (2,8 Kilometer), Ausbau des Bahnhofs Rüthi zum Kreuzungsbahnhof, damit die S-Bahnen hier zukünftig kreuzen können, Anpassungen am Bahnhof Oberriet sowie Erneuerung der bestehenden Gleise entlang der Doppelspurausbauten, damit die Züge auch in Zukunft sicher und pünktlich verkehren können. Die Arbeiten zwischen Buchs und Altstätten fanden in erster Linie während einer achtmonatigen Totalsperre der Bahnstrecke vom Februar bis Oktober 2023 statt; die Arbeiten zwischen Sargans und Buchs finden seither bis zum 25. Oktober 2024 primär während laufendem Zugbetrieb statt. Die Inbetriebnahme des Halbstundentaktes ist per Fahrplanwechsel im Dezember 2024 geplant. Die Kosten betragen rund 250 Millionen Franken und werden über den Ausbauschritt 2025 des Bundes (STEP AS 2025) finanziert.

Autobahnanschluss Wil West

Das Gebiet im Westen von Wil soll zu einem attraktiven und nachhaltigen Wirtschaftsstandort ausgebaut werden. Bereits heute sind die Stadt Wil und die umliegenden Gemeinden von starkem Durchgangs-, Ziel- und Quellverkehr betroffen. Gemäss Prognosen wird das Verkehrsaufkommen in der Region Wil bis 2035 weiter zunehmen. Das ASTRA plant deshalb die Realisierung eines neuen Autobahnanschlusses, der die Verkehrssituation in der Region deutlich verbessert und die Standortentwicklung Wil West ermöglicht. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse ist ein Neubau des Anschlusses mit einem Grosskreisel über der Autobahn vorgesehen. Der Kreisel verbindet die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen mit dem Entwicklungsgebiet auf Münchwiler und Sirnacher Gemeindegebiet. Damit Platz für den Kreisel vorhanden ist, setzt der Anschluss Wil West eine Verschiebung der Gleise der Frauenfeld-Wil-Bahn voraus. Zudem werden bestehende Hochspannungs-Freileitungen in den Untergrund verlegt. Die Kosten für den neuen Autobahnanschluss betragen rund 37 Millionen Franken und werden durch das ASTRA getragen. Die Realisierung des Autobahnanschlusses erfolgt frühestens ab 2027.

Zubringer Appenzellerland

Die Enttäuschung in der Region war gross, als vor rund zwei Jahren der Bund mitteilte, dass er den Zubringer Appenzellerland vorerst nicht realisieren werde. Dieser soll die beiden Appenzell mit einem neuen Autobahnanschluss in Gossau an die A1 anbinden. In Bern stellt man die Notwendigkeit des Projekts infrage: veraltet, zu teuer und zu wenig Nutzen. Der Bund gab damals an, dass er den Autobahnzubringer umfassend überprüfen werde. Anfang 2023 kam es zu einer Kehrtwende: Der Autobahnzubringer hat es doch noch ins STEP Nationalstrassen 2024–2027 geschafft. Wann und ob das Projekt realisiert wird, bleibt aber weiterhin unklar; Zeitplan oder Budget gibt es nicht.

Text: Stephan Ziegler

Bild: Metrocomm, zVg

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