Fokus Wirtschaftsraum Appenzellerland

Ein Dip Appenzellness

Ein Dip Appenzellness
Geschäftsführer Oliver Fries (links) und Norbert Dörig, Leiter Verkauf & Marketing: In unseren Produkten steckt ganz viel Appenzellerland.
Lesezeit: 3 Minuten

Die Appenzeller Food Manufaktur ist ein junges Unternehmen, das aber mit den bekannten Frifrench-Salatsaucen einen etablierten Bestseller im Portfolio hat. Neben den Salatsaucen stellt die AFM im ausserrhodischen Stein auch Dipsaucen und Kräuterbutter aus möglichst regionalen Zutaten her.

Nomen est omen: Die Appenzeller Food Manufaktur ist stark im und mit dem Appenzellerland verwurzelt. AFM-Verkaufsleiter Norbert Dörig konkretisiert: «Unsere Produkte werden zu 100 Prozent im Appenzellerland hergestellt und wir versuchen, in den kommenden Jahren immer mehr Rohstoffe aus der Region zu beschaffen.» Die angesprochenen Produkte sind einerseits Salatsossen, Dipsaucen und Kräuterbutter, aber auch die bekannten Frifrench-Salatsaucen werden zum Teil durch die AFM im ausserrhodischen Stein für den deutschen und österreichischen Markt sowie auch in Lizenz für den Schweizer Markt hergestellt.

Und was ist mit der Marke Frifrench Schweiz? «Die Besitz- und Lizenzverhältnisse sind etwas kompliziert. Die Markenrechte für die Schweiz und Frankreich wurden von der Frifrench GmbH per 1. Juli 2021 an die Migros verkauft. Daraufhin gründeten die Brüder Oliver und Patrick Fries die Appenzeller Food Manufaktur AG. Das neue Unternehmen übernahm von der Frifrench GmbH Mitarbeiter und Produktionsinfrastruktur und hat sich im bestehenden Produktionsgebäude in Stein eingemietet. Zudem werden Frifrench-Saucen auch im vorarlbergischen Hörbranz hergestellt.»

Von der Gastroküche zu den Grossisten

Patrick und Oliver Fries sind die Söhne von Paul Fries. Dieser stellte im Restaurant Harmonie in Gais selbstgemachte Salatsaucen her, die bei den Gästen derart beliebt waren, dass er sie für ein breites Publikum produzieren wollte. Zusammen mit der Familie Helfenstein gründete er 1994 die Frifrench GmbH als Vertriebsgesellschaft. Zu Beginn nahmen kleinere Lebensmittelgeschäfte, Metzgereien und Molkereien die Salatsaucen ins Sortiment auf, die schon bald zu den beliebtesten Salatsaucen in der Ostschweiz zählten. 2013 konnte die neue Produktionshalle in Stein in Betrieb genommen werden. Damals waren die Salatsaucen made in Ausserrhoden längst auch in den Regalen der Grossverteiler wie Spar, Volg oder Migros zu finden. Seit 2008 sind die Frifrench-Produkte zudem bei zahlreichen Edeka-Partnern in Deutschland und in weiten Teilen Österreichs erhältlich.

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«Besitz- und Lizenzverhältnisse sind etwas kompliziert.»

Food-Handwerksbetrieb

Auch wenn die Schweizer und Frankreich-Lizenzrechte verkauft wurden, setzen Patrick und Oliver Fries als stolze Appenzeller nach wie vor auf den Produktionsstandort Stein. «Neu beschränken wir uns nicht mehr nur auf Salatsaucen, sondern wollen in unserer Manufaktur auch andere Lebensmittel kreieren. Den Anfang machen wir mit Dipsaucen und Kräuterbutter, die das bewährte Salatsaucen-Repertoire ergänzen», so Norbert Dörig.

Die Appenzeller Food Manufaktur verstehe sich nicht als Industriebetrieb, sondern als Food-Handwerksbetrieb, ähnlich wie eine grössere Metzgerei oder Käserei.

«Neu beschränken wir uns nicht mehr nur auf Salatsaucen, sondern wollen auch andere Lebensmittel kreieren.»

Lavendel und Eier aus der Region

Die AFM möchte eine möglichst hohe Wertschöpfung in der Region generieren. So sind in den Salatsaucen beispielsweise Freilandeier, Kräuter oder Lavendel aus dem Appenzellerland zu finden. Für die Kräuterbutter wird Butter aus der Bergkäserei Gais verfeinert. «Unser Wunsch für die Zukunft ist es, sukzessive innovative Bauern aus der Region mit ins Boot zu holen, damit wir in ein paar Jahren vielleicht Appenzeller Rapsöl oder Apfelessig für unsere Saucen verwenden können», hält der AFM-Verkaufsleiter fest. Die Abnabelung von der Mutterfirma bedingt nun Klinkenputzen vom Führungstrio Fries-Dörig: «Auch wenn man eine grosse Marke aufgebaut hat, ist man mit neuen Ideen und Produkten nicht automatisch bei den Grossen gelistet. In den letzten Monaten haben wir die neuen Rezepturen geschrieben, die Rohstoffbeschaffung gesichert und das neue Produktdesign bestimmt. Im März haben wir unsere Produkte diversen Händlern in der Ostschweiz vorgestellt und hoffen nun, dass wir schon bald die ersten Produkte unter dem Label Appenzeller Food Manufaktur liefern zu dürfen.»

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