Umgang mit coronabedingten Erschwernissen gefunden

Die Ostschweizer Unternehmen beurteilen die Bedrohung durch das Coronavirus als ernst und kämpfen nach wie vor mit starken coronabedingten Erschwernissen. Das zeigt die sechste IHK-Unternehmensumfrage. Die Mehrheit rechnet damit, dass die Erschwernisse weiter anhalten werden und ein spürbarer wirtschaftlicher Aufschwung noch länger Zeit benötigt.
Von den Ostschweizer Regierungen fordern die IHK St.Gallen-Appenzell und die IHK Thurgau eine Ermöglichungsstrategie und einen stärkeren Einbezug der Unternehmen in die Bewältigung der Pandemie. Als unmittelbare Massnahme soll der Fokus auf eine ambitionierte Teststrategie gerichtet werden. Wirtschaft und Gesellschaft benötigen eine Perspektive.
Die sechste Unternehmensumfrage «Coronavirus und Ostschweizer Wirtschaft» der IHK St.Gallen-Appenzell und der IHK Thurgau zeigt, dass die Unternehmen in der Kernregion Ostschweiz durch die Corona-Pandemie zwar unterschiedlich stark betroffen sind, aber weitgehend einen Umgang mit den coronabedingten Erschwernissen gefunden haben. Das widerspiegelt sich insbesondere in der Bewertung der Geschäftsentwicklung. So beurteilen trotz starker Erschwernisse vier von fünf befragten Unternehmen die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2020 als befriedigend oder gar als gut. «Das verarbeitende Gewerbe schätzt dabei die Geschäftsentwicklung leicht schlechter ein als der Dienstleistungsbereich. Allerdings existieren innerhalb der beiden Sektoren erhebliche Unterschiede», erklärt Alessandro Sgro (Bild), Chefökonom der IHK St.Gallen-Appenzell.
Durchwegs als gut schätzen der Hoch- und Tiefbau sowie der Grosshandel die Geschäftsentwicklung ein. Im tertiären Sektor sind erwartungsgemäss Teile des Detailhandels negativ betroffen.
«Die coronabedingten Erschwernisse sind im verarbeitenden Gewerbe insgesamt deutlich stärker ausgeprägt als im Bereich der Dienstleistungen», führt Sgro weiter aus. Dabei sind es die nach wie vor sehr tiefe Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, aber auch der Personalausfall und je nach Bereich auch ein zu hoher Personalbestand, die die Unternehmen beschäftigen. Aufgrund und trotz der starken Erschwernisse nimmt die Mehrheit der befragten Unternehmen die Bedrohung durch das Coronavirus ernst.