Stutz schlägt alle

«Ich bin nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gereift», sagt Patrizia Stutz mit Blick auf die letzten drei Jahre. Die Lehre zur Bankkauffrau bei der Raiffeisenbank Frauenfeld hat sie diesen Sommer mit der kantonsweiten Bestnote von 5.8 abgeschlossen. Reto Inauen, Leiter der Raiffeisenbank Frauenfeld und Präsident des Thurgauer Verbands der Raiffeisenbanken, ist stolz auf sie und die 13 weiteren erfolgreichen Lehrabgänger bei den Thurgauer Raiffeisenbanken. «Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Beratungskompetenz fördern
Inauens Karriere begann vor 37 Jahren ebenfalls mit einer Banklehre. Seither habe sich viel verändert: Heute würden nicht nur die Prozesse und Abläufe im Bankwesen zunehmend digitalisiert. Auch immer mehr Beratungen fänden online statt. Das habe Auswirkungen auf die Anforderungen an die Bankberater. Raiffeisen habe diesen Trend erkannt und in die internen Aus- und Weiterbildungsangebote integriert. Trotzdem ist für Inauen klar: «Die physische Kundenbeziehung bleibt ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der durch keine Technik ersetzt werden kann.»
Die Thurgauer Raiffeisenbanken setzten bei der Ausbildung der aktuell 43 Lehrlinge neben dem digitalen Know-how deshalb genauso auf die Förderung der sozialen Kompetenzen – unter anderem mit vielen Kundenberatungen. Auch Patrizia Stutz betont, dass die Freude am Umgang mit Kunden und die Teamfähigkeit für eine Lehre bei der Bank unerlässlich seien.
Corona beschleunigt Prozess
Die letzten Monate waren in dieser Hinsicht besonders herausfordernd: Durch die Corona-Bestimmungen fielen der persönliche Kontakt zu den Kunden und teilweise zu den Mitarbeitern plötzlich weg. Inauen ist überzeugt, dass sich der Technologie- und Digitalisierungsschub in der Bankenbranche aufgrund von Corona weiter beschleunigen wird. Gleichzeitig ist er froh, dass sich der Betrieb unter Einhaltung der Schutzkonzepte wieder ein Stück weit normalisiert hat. Auch Schnupperlehren könnten wieder durchgeführt werden.Eine solche hat einst auch bei Patrizia Stutz den Ausschlag gegeben, die Lehre bei der Raiffeisenbank zu beginnen: Die 18-Jährige hatte zwar schon immer ein Flair für wirtschaftliche Themen, entscheidend sei aber letztlich das familiäre Umfeld gewesen. Entsprechend froh ist sie, dass sie bei der Raiffeisenbank Frauenfeld weiterarbeiten kann. Daneben möchte Patrizia Stutz die Berufsmaturität absolvieren. Mit ihrem neu gewonnenen Selbstvertrauen und einem Schmunzeln auf den Lippen fügt sie an: «Wer weiss, vielleicht braucht es ja irgendwann einmal eine Nachfolgerin für Reto Inauen.»