«Stopp-Tierleid-Initiative» mit 11'000 Unterschriften eingereicht

Seit Jahrzehnten kennt man das Problem: Unsachgemäss erstellte «Zäune» fordern allein im Kanton St.Gallen jährlich hundertfach Tod und Leid bei Wildtieren. Wer sich diesem Thema ernsthaft annimmt, spürt jedoch sofort, dass sich niemand dafür verantwortlich fühlt – und wenn, dann wird nur über Bewilligungspflichten und Kompetenz gestritten. Solch bürokratische Diskussionen nützen der betroffenen Tierwelt jedoch nichts. Die St.Galler Jägerschaft hat sich deshalb mit Pro Natura und dem WWF zusammengeschlossen, um gemeinsam mit einer Gesetzesinitiative diesem unsäglichen Problem mit klaren und konsequenten Regelungen entgegenzutreten. Mit der Initiative «Stopp dem Tierleid – gegen Zäune als Todesfallen für Wildtiere» ist nun eine Lösung zustande gekommen, die sich konsequent am Tierwohl orientiert und gleichzeitig massvoll, verhältnismässig und vollziehbar ist.
Grosses Verständnis in allen Bevölkerungskreisen
Das Anliegen der Initiative werde von der Bevölkerung verstanden, so alt Nationalrat Peter Weigelt, Co-Präsident des Initiativkomitees: «Wir hatten für den Fall einer schleppenden Unterschriftensammlung diverse Sonderaktionen geplant. Davon mussten wir keine einzige aktivieren; die über 11'000 Unterschriften kamen ohne besondere Aktionen zusammen.» Dies sei, so Weigelt, ein klares und positives Signal für die anstehende Volksabstimmung, der man sehr motiviert und zuversichtlich entgegen sehe.
Christian Meienberger, Geschäftsführer Pro Natura St.Gallen-Appenzell und zugleich Co- Präsident des Initiativkomitees, sieht die kommende Volksabstimmung ebenfalls sehr optimistisch: «Die Unterschriftensammlung hat uns viele Gespräche mit der Bevölkerung ermöglicht. Dabei wurden wir ausnahmslos aufgefordert, unsere Bemühungen gegen unnötiges Tierleid konsequent durchzusetzen. Die Tatsache, dass wir bereits während der Unterschriftensammlung viele Spenden zugunsten der Initiative erhalten haben, ist für uns einmalig.»
Die Politik könnte nun rasch handeln
Angesichts all dieser Fakten wäre es nun eigentlich an der Politik, die Anliegen der Initiative rasch umzusetzen, denn der Auftrag aus der Bevölkerung ist überdeutlich. Da es sich bei der «Stopp-Tierleid-Initiative» um eine Gesetzesinitiative handelt, gibt es keine Interpretations- und Auslegediskussion. Die vorgeschlagenen gesetzlichen Bestimmungen sind ausformuliert und von der Kantonsregierung als zulässig erklärt worden.«Sollte die Politik diesen Ball nicht aufnehmen, wird die ‚Stopp-Tierleid-Initiative’ im Wahljahr 2020 ein interessantes Umfeld finden, um breit zu mobilisieren und das Tierwohl zu einem bedeutenden Thema machen», stellt Lukas Indermaur, Geschäftsführer WWF St.Gallen, fest. Vor diesem Hintergrund sehe er die Volksabstimmung als grosse Chance für das Tierwohl, weit über die Wildtiere hinaus.