Stadler übernimmt Digitalisierungs-Spezialistin

Die neue Stadler Mannheim GmbH mit Standorten in Mannheim (Bild), Kassel und Halle bringt ausgewiesene und langjährige Expertise im Bereich modernster Soft- und Hardwarekomponenten für die Schienenfahrzeugbranche mit in das Unternehmen. Seit mehr als 20 Jahren gehört das Team aus rund 50 Ingenieuren zu den Pionieren und Taktgebern für neue Applikationen und Technologien, die überall dort zum Einsatz kommen, wo Elektronik extremen Umweltbedingungen ausgesetzt ist. Stadler Mannheim wird mit seinem Team insbesondere die Entwicklung von Hard- und Softwarekomponenten für die Bereiche Fahrzeugsteuerung und -automatisierung sowie für Kommunikations- und Diagnosesysteme für die gesamte Stadler-Gruppe weiter vorantreiben. Neben der Entwicklung neuer Systeme für Neubaufahrzeuge liegt ein Schwerpunkt auf dem Retrofit von Fahrzeugen, um auf diese Weise den Lebenszyklus und Komfort der Züge zu verlängern.
«Wir freuen uns sehr, mit dem Team der Stadler Mannheim GmbH Zuwachs an hochkompetenten Fachkräften in Deutschland zu bekommen. Mit diesem Schritt verfolgen wir konsequent den Weg, verstärkt hauseigene Expertise in den für die Schienenfahrzeugbranche elementaren Bereichen der weiteren Digitalisierung und der Modernisierung von Fahrzeugen auszubauen», sagt Jure Mikolčić, CEO der Stadler-Division Deutschland.
«Wir sind stolz, nach langjähriger und sehr erfolgreicher Zusammenarbeit in vielen Projekten nun Teil von Stadler zu sein und unsere Technologien innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln und einbringen zu können», ergänzt Albrecht Teich, Geschäftsführer der Stadler Mannheim GmbH.
ETCS-Zugsicherungssystem Guardia erhält erstmals Zulassung
Stadler hat in Polen die erste Zulassung für sein ETCS-Zugsicherungssystem Guardia nach den Anforderungen der ETCS-Version 3.4.0 erhalten. ETCS steht für European Train Control System und beschreibt den europäischen Standard der Zugbeeinflussung mit dem Ziel einer Harmonisierung auf sämtlichen europäischen Strecken. Guardia ist ein ETCS-System auf dem neuesten Stand der Technik, das von AngelStar aus Mola di Bari IT, einem Joint-Venture von Mermec und Stadler, entwickelt wurde.In Polen kommt das System in den fünfteiligen Triebzügen des Typs FLIRT des regionalen Bahnbetreibers Koleje Mazowieckie (KM) zum Einsatz. Die Zulassung erfolgte nach den Vorgaben der «Verordnung Interoperabilität der Teilsysteme ‹Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung› des Eisenbahnsystems in der Europäischen Union» (2016/919).
Die FLIRT verfügen über eine Guardia-Version gemäss der ETCS-Version 3.4.0 und gemäss der ETCS-Levels 1, 2 und National Train Control (NTC). Damit kann ein Zug auch länderspezifische Sicherungssysteme wie das polnische SHP nutzen. Der Wechsel zwischen den Systemen erfolgt dynamisch während der Fahrt und erfordert keinen Zwischenhalt.
Alexandre Grêt, Leiter Stadler Signalling, sagt: «Wir freuen uns sehr über die erste Zulassung von Guardia für den regulären Betrieb, während auch in neun weiteren Ländern die Zulassungsprozesse gut verlaufen. Gemeinsam mit AngelStar arbeiten wir an zahlreichen Projekten in ganz Europa. Für AngelStar wie auch für die die gesamte Stadler-Gruppe ist diese Zulassung ein wesentlicher Meilenstein. Guardia erlaubt es Stadler, seinen Kunden noch effizientere, qualitativ hochwertige Züge anzubieten.»