Thurgau

Sportlicher Einsatz als Zeichen gegen Armut

Sportlicher Einsatz als Zeichen gegen Armut
Karl Müller und Claudio Minder mit dem Säntis im Hintergrund
Lesezeit: 3 Minuten

Den 5‘895 Meter hohen Kilimandscharo – das Dach Afrikas besteigen. Im Gepäck Gesundheitsschuhe und Sponsorengelder für ein Mutter-Kind Projekt vor Ort. Zusammen mit einer Gruppe von rund 20 Teilnehmern machen sich die zwei Ostschweizer Schuh-Hersteller Karl Müller und Claudio Minder auf den Weg.

Die Herausforderung liegt weniger im Alpinistischen, sondern eher in der Höhe des Berges. Auf 5'895 m ist Sauerstoff das Problem, doch bis dahin gilt es 62 km und 4'255 Höhenmeter zu bewältigen.

Accessoire von Stars und Sternchen

Das Abenteuer vom Säntis zum Kilimanjaro führt die zwei Ostschweizer Unternehmer Karl Müller und Claudio Minder zum Ursprung ihrer Gesundheitsschuhe. Bereits vor 25 Jahren inspirierten die Nomaden aus der Serengeti Savanne im Norden Tansanias den Ostschweizer Erfinder Karl Müller III. Er entwickelte einen Schuh mit einer besonders abgerundeten Sohle, die er MBT taufte - kurz für Masai-Barfuss-Technologie.

Sein Sohn, Karl Müller IV, erklärt: «Die Massai, welche am Fuss des 5‘895 Meter hohen Kilimandscharos leben, sind ein Nomadenfolk, das problemlos lange Strecken hinter sich bringt und das barfuss in einer sehr natürlichen Gangart. Das hat uns massgebend bei der Entwicklung unserer Gesundheitsschuhe beeeinflusst.»

Zeitweise war der ursprüngliche MBT-Schuh so bekannt, dass er zum extravaganten Accessoire von Stars und Sternchen in Hollywood gehörte. Die Technologie wurde laufend weiterentwickelt und heute stehen insbesondere zwei Nachfolgeprodukte im Rampenlicht: Kybun und Joya-Schuhe.

«Die Ostschweizer Technologie, welche unsere Gesundheitsschuhe ausmacht, gehört mittlerweile zu den Marktführern in diesem Segment und bekommt weltweit grosse Beachtung», erklärt Joya-Mitgründer Claudio Minder.

Schon über 280‘000 Franken gesammelt

Die Ostschweizer Gesundheitsschuhe werden dieses Jahr 25 Jahre alt. Neben einem grossen Jubiläumsfest am Firmensitz in Roggwil wollen sich die Ostschweizer Gründer auch sozial engagieren und ein Zeichen gegen Armut setzen. Darum besteigen sie den höchsten Berg Afrikas, testen dabei eine neue Sohlentechnologie und sammeln nebenbei Sponsorengelder für die Ärmsten in der Region, in der alles begann.

Auf dem Spendenbarometer, Stand heute, sind bereits über 280‘000 Franken eingegangen. «In Zusammenarbeit mit dem christlichen Hilfswerk Compassion werden wir ein Mutter-Kind Zentrum aufbauen. Mit dem bereits gesammelten Betrag unterstützen wir über 250 Mütter und Neugeborene für ein ganzes Jahr», verrät Claudio Minder. Dank einer Patenschaft sollen weitere 50 Kinder aus der Armut geholt werden.

Auch interessant

Neue Finanzkennzahl soll Unternehmensbewertungen vereinfachen
St.Gallen

Neue Finanzkennzahl soll Unternehmensbewertungen vereinfachen

Müller Technologie baut Tribrid-Lokomotive
Thurgau

Müller Technologie baut Tribrid-Lokomotive

Müller Family Office AG startet Partnerschaft mit Angelica Moser
St.Gallen

Müller Family Office AG startet Partnerschaft mit Angelica Moser

Höhentraining in den Walliser und Bündner Bergen

Die Vorbereitungen für die Besteigung des Kilimandscharos laufen für die zwei Gründer-Freunde seit einem halben Jahr und sie unterschätzen die körperliche Herausforderung nicht. «Wir waren in den Walliser und Bündner Bergen, um ein Höhentraining zu absolvieren und unsere neue Outdoor-Sohle zu testen, um deren Eignung für den Kilimandscharo Aufstieg zu erproben», erklärt Karl Müller - er verantwortet die Produktentwicklung neuer Gesundheitsschuhe.

Das Abenteuer vom Säntis zum Kilimanjaro startet Mitte Februar. Ziel ist es, am 26. Februar 2022 auf dem Dach Afrikas zu stehen. Die Feierlichkeiten rund um das 25-jährige Jubiläum der Ostschweizer Gesundheitsschuhe finden im Sommer statt.

Auch interessant

Müller-Gruppe integriert RTE in Müller Technologie AG
Thurgau

Müller-Gruppe integriert RTE in Müller Technologie AG

Therapieren statt operieren
Nacht des Ostschweizer Fussballs 2022

Therapieren statt operieren

Das «Wir-Gefühl» aufrechterhalten
Ostschweiz

Das «Wir-Gefühl» aufrechterhalten