Sportlicher Einsatz als Zeichen gegen Armut

Die Herausforderung liegt weniger im Alpinistischen, sondern eher in der Höhe des Berges. Auf 5'895 m ist Sauerstoff das Problem, doch bis dahin gilt es 62 km und 4'255 Höhenmeter zu bewältigen.
Accessoire von Stars und Sternchen
Das Abenteuer vom Säntis zum Kilimanjaro führt die zwei Ostschweizer Unternehmer Karl Müller und Claudio Minder zum Ursprung ihrer Gesundheitsschuhe. Bereits vor 25 Jahren inspirierten die Nomaden aus der Serengeti Savanne im Norden Tansanias den Ostschweizer Erfinder Karl Müller III. Er entwickelte einen Schuh mit einer besonders abgerundeten Sohle, die er MBT taufte - kurz für Masai-Barfuss-Technologie.
Sein Sohn, Karl Müller IV, erklärt: «Die Massai, welche am Fuss des 5‘895 Meter hohen Kilimandscharos leben, sind ein Nomadenfolk, das problemlos lange Strecken hinter sich bringt und das barfuss in einer sehr natürlichen Gangart. Das hat uns massgebend bei der Entwicklung unserer Gesundheitsschuhe beeeinflusst.»
Zeitweise war der ursprüngliche MBT-Schuh so bekannt, dass er zum extravaganten Accessoire von Stars und Sternchen in Hollywood gehörte. Die Technologie wurde laufend weiterentwickelt und heute stehen insbesondere zwei Nachfolgeprodukte im Rampenlicht: Kybun und Joya-Schuhe.
«Die Ostschweizer Technologie, welche unsere Gesundheitsschuhe ausmacht, gehört mittlerweile zu den Marktführern in diesem Segment und bekommt weltweit grosse Beachtung», erklärt Joya-Mitgründer Claudio Minder.
Schon über 280‘000 Franken gesammelt
Die Ostschweizer Gesundheitsschuhe werden dieses Jahr 25 Jahre alt. Neben einem grossen Jubiläumsfest am Firmensitz in Roggwil wollen sich die Ostschweizer Gründer auch sozial engagieren und ein Zeichen gegen Armut setzen. Darum besteigen sie den höchsten Berg Afrikas, testen dabei eine neue Sohlentechnologie und sammeln nebenbei Sponsorengelder für die Ärmsten in der Region, in der alles begann.
Auf dem Spendenbarometer, Stand heute, sind bereits über 280‘000 Franken eingegangen. «In Zusammenarbeit mit dem christlichen Hilfswerk Compassion werden wir ein Mutter-Kind Zentrum aufbauen. Mit dem bereits gesammelten Betrag unterstützen wir über 250 Mütter und Neugeborene für ein ganzes Jahr», verrät Claudio Minder. Dank einer Patenschaft sollen weitere 50 Kinder aus der Armut geholt werden.
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Höhentraining in den Walliser und Bündner Bergen
Die Vorbereitungen für die Besteigung des Kilimandscharos laufen für die zwei Gründer-Freunde seit einem halben Jahr und sie unterschätzen die körperliche Herausforderung nicht. «Wir waren in den Walliser und Bündner Bergen, um ein Höhentraining zu absolvieren und unsere neue Outdoor-Sohle zu testen, um deren Eignung für den Kilimandscharo Aufstieg zu erproben», erklärt Karl Müller - er verantwortet die Produktentwicklung neuer Gesundheitsschuhe.
Das Abenteuer vom Säntis zum Kilimanjaro startet Mitte Februar. Ziel ist es, am 26. Februar 2022 auf dem Dach Afrikas zu stehen. Die Feierlichkeiten rund um das 25-jährige Jubiläum der Ostschweizer Gesundheitsschuhe finden im Sommer statt.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte im Jahr 1997 im malerischen Roggwil TG. Dort legte Karl Müller III mit der Massai-Barfuss-Technologie den Grundstein für die Ostschweizer Gesundheitsschuhe. Mittlerweile entstand daraus eine Gruppe von rund zehn Marken, die in diesem Jahr ca. 400‘000 Paar Schuhe absetzen wollen. Die Müller-Gruppe beschäftigt im In- und Ausland rund 300 Mitarbeiter und ist in über 45 Ländern vertreten.