SP greift Thomas Müller an

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Nachdem das "Tagblatt" vor einiger Zeit mit der Offenlegung der Gemeindepräsidenten-Löhne eine Neidkampagne losgetreten hatte, versucht die SP nun, daraus politisches Kapital zu schlagen: Sie findet - natürlich -, Rorschachs StapiThomas Müller verdiene zu viel.

Rorschachs Stadtpräsident Thomas Müller (SVP) verdient pro Jahr 212'607 Franken für sein 100-Prozent-Pensum. Damit liegt er nach dem Tagblatt-Gemeindepräsidenten-Lohnranking im Mittelfeld.

Trotzdem stänkert die SP: "Die Behauptung des Stadtpräsidenten, er versehe in dieser Funktion ein Pensum von 100 Prozent, ist eine bewusste Irreführung", schreibt SP-Mitglied Hannelore Fuchs in einer Stellungnahme der Partei. Die SP gehe davon aus, dass Müller sich weniger als 40 Prozent seiner Arbeitszeit für Rorschach einsetze, schreibt das "Tagblatt". Juristin Fuchs war Büro-Partnerin von SP-Nationalrat und Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner und ist Präsidentin der "Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht Ostschweiz".

Die Sozialisten stören sich auch an den Nebeneinkünften aus diversen Mandaten, die Müller erhält. Von seinem Einkommen als Parlamentarier und seiner Mandate in Verwaltungsräten fliessen 42'000 Franken in die Stadtkasse, wie das "Tagblatt" schreibt. "Ein magerer Ausgleich", findet die SP.

"Meine Ablieferung an die Stadt erfolgt exakt auf der Grundlage des Reglements, das das frühere Gemeindeparlament bereits vor meiner Zeit im Oktober 2003 erlassen hat; das wird jährlich überprüft", stellt Müller richtig. Die SP führe seit zehn Jahren eine Neidkampagne gegen ihn. "Sie will den nächsten Stadtpräsidenten stellen", sagt Müller zu "20 Minuten".

Müller sagt, dass die Arbeit eines Präsidenten am Ergebnis zu messen sei. "Rorschach hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt, auch und vor allem dank meinem persönlichen Netzwerk. Ein SP-ler würde wahrscheinlich seine Zeit nach Minuten im Rathaus absitzen, aber wenig zustande bringen."