St.Gallen

SGPK korrigiert Vermögen und Deckungsgrad nach unten

SGPK korrigiert Vermögen und Deckungsgrad nach unten
Stefan Schäfer
Lesezeit: 3 Minuten

Ukrainekrieg, drohende Energieknappheit, Inflation, anhaltende Liefer- und Ressourcenengpässe – die Finanzmärkte litten unter den zahlreichen Herausforderungen des Jahres 2022. Und mit ihnen das Anlagegeschäft der St.Galler Pensionskasse. Ihre Vermögensanlagen korrigierten per 31. Dezember 2022 um 9.83 Prozent, der Deckungsgrad lag noch bei 101.38 Prozent (2021: 108.51).

Text: PD

Das Zusammenspiel von geopolitischen Unsicherheiten, Rohstoffknappheit, hohen Inflationsraten und Geldpolitik der Notenbanken hat den Finanzmärkten über das ganze letzte Jahr hinweg zugesetzt. Die Aktienmärkte schlossen per Ende 2022 mit zweistelligen Jahresverlusten.

Die Obligationenanlagen taten es den Aktien gleich und verloren ebenfalls um 14.4 Prozent. Der Satz der zehnjährigen Schweizer Eidgenossenanleihen stieg indes von –0.13 Prozent zu Beginn des Jahres auf über 1.6 Prozent per Ende Dezember.

Die Vermögensanlagen der SGPK konnten sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und korrigierten per 31. Dezember um 9.83 Prozent (provisorisch). Auch beim Deckungsgrad mussten Einbussen in Kauf genommen werden, er lag per Ende Dezember bei 101.38 Prozent (provisorisch; Vorjahr 108.51 Prozent).

Obschon dieses Resultat insbesondere im Vergleich zum Vorjahr wenig erfreulich erscheinen mag, befindet sich das Gesamtportfolio inkl. Kosten weiterhin vor der massgebenden Strategie (Benchmark –10.26 Prozent). Aufgrund ihrer unverändert stabilen Gesamtsituation verzinst die SGPK die Sparguthaben ihrer Versicherten im Jahr 2022 erneut mit 2 Prozent.

Jahresauftakt 2023 geglückt, Kosten der Schweizer Pensionskassen im medialen Fokus

Der Start ins Jahr 2023 darf mit Blick auf die Finanzmärkte als freundlich bezeichnet werden. Zum einen scheinen die Höhepunkte der Inflationsraten hinter uns zu liegen. Zum anderen haben sich die Sorgen betreffend die Energieversorgung relativiert. Unverändert hingegen ist die Situation an der russisch-ukrainischen Kriegsfront.

Zu reden gab ein am 25. Januar 2023 in den Medien veröffentlichter Bericht über die Verwaltungskosten der Schweizer Pensionskassen: Gemäss einer Berechnung durch die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) belaufen sich diese auf einen Medianwert von jährlich 1'500 Franken pro versicherte Person. Dieser Wert beinhaltet einerseits die allgemeinen Kosten der Versichertenverwaltung und andererseits die Kosten für die Vermögensverwaltung.

Die SGPK steht für Transparenz und möchte auch bezüglich Kosten die Fakten sprechen lassen: Die Verwaltungskosten lagen bei der SGPK im Jahr 2021 im Durchschnitt bei 636 Franken pro versicherte Person. Diese setzen sich zusammen aus den Kosten für die allgemeine Versichertenverwaltung (129 Franken pro versicherte Person) sowie denjenigen für die Vermögensverwaltung (507 Franken pro versicherte Person). Damit sind die Verwaltungskosten der SGPK deutlich unter dem von der EFK berechneten Medianwert von 1'500 Franken.

  

Tiefe Kosten dank Prozesseffizienz und Portfoliomanagement

Diese tiefen Kosten liegen einerseits in den konsequenten Massnahmen zur Steigerung der Prozesseffizienz der vergangenen Jahre begründet. Verschiedene Digitalisierungsinitiativen in nahezu allen Geschäftsbereichen der SGPK spielen dabei eine zentrale Rolle. Dass sich diese Investitionen auszahlen, zeigt sich nicht zuletzt am Verwaltungskostenbeitrag: Ab 1. Januar 2023 liegt er neu bei 0.25 Prozent (vorher 0.4 Prozent).

Auch bei den Kosten für das Anlagegeschäft ist die SGPK gut unterwegs, denn die Struktur ihrer Einanlegerfonds «Gallus» ist äusserst effektiv: Während dem die Aktien Schweiz und die Aktien Welt extern zu klaren Konditionen passiv gemanagt werden, erfolgt die Umsetzung der Liquidität und der Nominalwerte CHF durch ein schlagkräftiges SGPK-internes Portfoliomanagement. Auch die direkten Immobilien werden intern und entlang der gesamten Wertschöpfungskette äusserst effizient verwaltet.

Angesichts dieser Faktenlage ist die SGPK in Sachen Kosten ideal aufgestellt und hält jedem Vergleich stand, auch demjenigen mit der bekannten und etablierten Pensionskassenstudie von Swisscanto. Eine ausführliche Stellungnahme der SGPK zu den Verwaltungskosten sowie der Vergleich mit der Swisscanto Pensionskassenstudie 2022 kann unter folgendem Link aufgerufen werden: www.sgpk.ch/Verwaltungskosten-21

Digitalisierung als Schlüssel für Prozesseffizienz, Serviceorientierung und Nachhaltigkeit

Auch im Jahr 2023 wird die SGPK weitere Schritte in Richtung digitale Zukunft gehen. Im Fokus steht die Verankerung des 2022 eingeführten SGPK-Versichertenportals. Die digitale Plattform für die Prüfung, Planung und Optimierung der beruflichen Vorsorge bietet SGPK-Versicherten attraktive Berechnungs- und Zugriffsmöglichkeiten. Zudem vereinfacht und beschleunigt das Portal die Zusammenarbeit. Auch bei der Immobilienbewirtschaftung wird es 2023 zu weiteren Prozessoptimierungen dank IT-Unterstützung kommen.

Als wichtiger Nebeneffekt leisten nahezu alle Digitalisierungsinitiativen der SGPK einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Geschäftsalltag, indem beispielsweise Druckauflagen kleiner werden oder Postversande wegfallen.

Weitere Informationen zum vergangenen Geschäftsjahr folgen im Geschäftsbericht 2022. Er wird Ende Juni auf der Website www.sgpk.ch publiziert.

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