SFS erzielt Rekordergebnis

Die resultierende hohe Auslastung der Produktionskapazitäten stärkte die Ertragskraft. Auf Basis der provisorischen und noch ungeprüften Zahlen erwartet die SFS Group eine EBIT-Marge von rund 16%, schreibt das Unternehmen in der Mitteilung.
Das Geschäftsjahr 2021 war geprägt von einer starken Marktnachfrage, Engpässen in den Lieferketten sowie den weiterhin andauernden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. «Dank der Fokussierung auf temporäre Kapazitätsanpassungen im Vorjahr, was den weitgehenden Erhalt von Arbeitsplätzen und Kompetenzen erlaubte, war SFS in der Lage, rasch auf die Erholung der Nachfrage zu reagieren», schreibt das Unternehmen.
«Die deutliche und teilweise von starken Nachholeffekten geprägte Nachfrage im ersten Semester, an der alle drei Segmente partizipierten, wurde im Verlauf des Jahres zunehmend durch Engpässe in den Lieferketten unserer Kunden beeinträchtigt. Dank eigener guter Lieferfähigkeit gelang es einzelnen Divisionen, Marktanteile zu gewinnen», so SFS weiter.
Trotz einem leichten Umsatzrückgang um 2.3% im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr, resultierte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 eine deutliche Umsatzsteigerung von 11%. Das im Berichtsjahr erreichte Umsatzniveau liege somit auch klar über dem Wert von 2019 (CHF 1'781.4 Mio., reported). Vor dem Hintergrund eines starken Basiseffekts lag der Umsatz im zweiten Semester leicht über dem Niveau der Vorjahresperiode.
Konsolidierungseffekte trugen 0.8% zum Jahresumsatz bei, während die Währungseffekte mit –0.1% nur leicht bremsten. Der Bruttoumsatz für das Geschäftsjahr 2021 erreichte CHF 1'893.1 Mio.
Die Umsatzentwicklung war gemäss SFS in Bezug auf Endmärkte und Regionen breit abgestützt. Insbesondere profitierten die Bereiche mit einer Ausrichtung auf die Bauindustrie und die industrielle Fertigung von einer anhaltend hohen Nachfrage. Auch das Geschäft mit Kunden aus der Elektro- und Elektronikindustrie realisierte erneut eine Steigerung der Verkäufe gegenüber der starken Vorjahresperiode. Im Gegenzug spürten die automobilnahen Bereiche, die während des ersten Semesters noch von ausgeprägten Nachholeffekten profitiert hatten, im Verlauf des Jahres zunehmend die Auswirkungen der Engpässe in den Lieferketten für Halbleiter. Der Bereich Medizinaltechnik wuchs trotz COVID-19-bedingter Einschränkungen.
Die einzelnen Regionen entwickelten sich alle positiv, wobei vor allem die Region Europa aufgrund der Dynamik in der Automobilindustrie und der Bauindustrie im Berichtsjahr mit 18.6% das grösste Wachstum verzeichnete. Das Wachstum in den übrigen Regionen lag jeweils zwischen 6.7% und 7%.
Engineered Components: Geprägt von Nachholeffekten in den automobilnahen und industriellen Bereichen
«Das Segment Engineered Components erholte sich deutlich nach dem COVID-19-bedingten Einbruch im Geschäftsjahr 2020», erklärt SFS. Im Bereich der Automobilindustrie setzte sich die Erholung, die bereits im dritten Quartal 2020 begann, im ersten Halbjahr 2021 fort. Ab den Sommermonaten drückten Engpässe in der Lieferkette für Halbleiter auf die Produktionszahlen der OEMs und damit auch auf die Abrufe bei SFS.
Die Entwicklung in den verschiedenen industriellen Nischenmärkten, welche die Division Industrial bedient, zeigte – zeitlich verzögert – insgesamt ein ähnliches Muster, war jedoch deutlich weniger stark von Problemen in den Lieferketten betroffen. Das Luftfahrtgeschäft verharrte auf tiefem Niveau, zeigte aber im vierten Quartal erste Anzeichen einer Belebung.
Die Division Electronics, die sich aufgrund der sehr guten Vorjahresresultate an einer starken Basis messen musste, profitierte von einem unverändert positiven Marktumfeld.
Die Nachfrage in der Division Medical entwickelte sich solide, nach Anwendungsbereich resultierte ein unterschiedliches Wachstum.
Insgesamt erarbeitete das Segment einen Umsatz von 975.2 Millionen Franken, was einem Wachstum von 8.6% im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. «Neben den erwähnten Engpässen in den Lieferketten unserer Kunden ist der starke Basiseffekt ein weiterer Grund für die rückläufige Wachstumsrate im zweiten Halbjahr», hält SFS fest. Das Umsatzwachstum wurde fast ausschliesslich organisch erarbeitet; Währungs- und Konsolidierungseffekte hatten nur geringe Auswirkungen von –0.5% respektive +0.9%.
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Fastening Systems: Dynamische Marktsituation während des ganzen Jahres
Die aussergewöhnliche Nachfragesituation, welche das Segment Fastening Systems bereits im ersten Semester der Berichtsperiode für ein Rekordergebnis zu nutzen wusste, hielt auch im zweiten Halbjahr an, wenn auch leicht abgeschwächt. Die starke Nachfrage führte jedoch im Markt verbreitet zu Lieferengpässen. «In diesem herausfordernden Umfeld gelang es beiden Divisionen, die Lieferfähigkeit grösstenteils zu gewährleisten», erklärt SFS.
Die insgesamt stabile Material- und Produktverfügbarkeit erlaubte der Division Construction, ihre gute Positionierung zu nutzen und neue Kunden zu gewinnen.
Die Division Riveting nutzte die gute Nachfragesituation bei industriellen Kunden, während das Geschäft mit Kunden aus der Automobilindustrie im Verlauf des zweiten Halbjahres eine deutliche Abkühlung erlebte.
«In diesem aussergewöhnlichen Umfeld erzielte das Segment in der Berichtsperiode einen Umsatz von 574.9 Millionen Franken., was eine bemerkenswerte Steigerung von 17.4% im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutet», hält SFS fest. Konsolidierungseffekte trugen +0.5% zur Umsatzentwicklung bei und es resultierten Währungseffekte im Umfang von +0.3%.
Distribution & Logistics: Gute Ausgangslage aus erstem Semester genutzt
«Das Segment Distribution & Logistics, welches vorrangig Kunden aus der industriellen Fertigung und dem Baugewerbe in der Schweiz bedient, ist deutlich gewachsen und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Höchstmarke», so SFS: Das im ersten Semester 2021 realisierte Umsatzwachstum von 8.1% gegenüber der Vorjahresperiode konnte im zweiten Halbjahr dank der stabilen Marktnachfrage in allen Anwendungsbereichen sowie der insgesamt guten Materialverfügbarkeit auf 8.3% gesteigert werden.
Der resultierende Umsatz des Segments beläuft sich in der Berichtsperiode auf 343 Millionen Franken, was einer Steigerung um 8.2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil der Währungseffekte betrug +0.2%.
Ertragskraft durch hohe Auslastung gesteigert
Die starke, aber teilweise volatile Marktnachfrage führte gemäss SFS zu einer insgesamt guten Auslastung der Produktionskapazitäten. Die phasenweise hohe Auslastung, die vorausschauende Weitergabe von Materialpreiserhöhungen sowie das weiterhin gezielte Kostenmanagement aufgrund der andauernden COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Risiken dürften in einer Betriebsgewinn-Marge (EBIT-Marge) von rund 16% vom Nettoumsatz resultieren.
Die detaillierten und geprüften Finanzzahlen zum Geschäftsjahr 2021 sowie die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 werden an der Medien- und Analystenkonferenz vom 4. März 2022 online präsentiert.