Thurgau

Rekordjahr für Internationale Bodensee-Hochschule

Rekordjahr für Internationale Bodensee-Hochschule
InnoSchool von Plattform V, Julius Blum, 11er Nahrungsmittel, Conui und IBH
Lesezeit: 3 Minuten

Mit 47 Projekten an 21 Universitäten und Hochschulen stärkte die IBH auch im zweiten Jahr der Pandemie die praxisnahe Forschung in der Vierländerregion. Dabei konnte die Beteiligung verdoppelt werden, wie der Jahresbericht 2021 belegt: 858 Praxispartner und 234 Veranstaltungen mit 4.613 Besuchern unterstreichen den wachsenden Wert der interregionalen Zusammenarbeit.

Die vergangene Leistungsperiode 2018 bis 2021 beendete die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) mit Erfolg – und einem Rekordjahr: In vier Jahren wurden insgesamt 56 Projekte unterstützt, davon 47 allein im Jahr 2021. 413 Forscher aus 21 Hochschulen waren im Vorjahr daran beteiligt. Sie arbeiteten mit 858 Praxispartnern aus Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sozialbereich und Zivilgesellschaft zusammen – ein neuer Höchstwert.

Auch bei Veranstaltungen, Vorträgen und Präsentationen verzeichnete die IBH Rekordzahlen, die für den Leiter der IBH-Geschäftsstelle, Prof. Dr. Markus Rhomberg, die «steigende gesellschaftliche Bedeutung des Hochschulverbandes» deutlich belegen.

«Wir intensivieren bei unseren Projekten Jahr für Jahr die Zusammenarbeit mit externen Partnern, binden Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein und schaffen durch vernetztes Handeln unmittelbare Mehrwerte für die ansässige Wirtschaft und Bevölkerung», ergänzt Rhomberg. Rund zwei Drittel der Projekte 2021 wurden direkt mit der Praxis umgesetzt.

FH Vorarlberg - Ideenworkshop
FH Vorarlberg - Ideenworkshop

Leuchtturmprojekte mit grenzüberschreitendem Nutzen

26 von 27 Mitgliedshochschulen nutzten in den Jahren 2018 bis 2021 in 56 Projekten die Förder- und Kooperationsmöglichkeiten der IBH. In den meisten Projekten engagierten sich die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und die Fachhochschule Vorarlberg (jeweils 19), die HTWG Konstanz (15), die Universität St.Gallen, die OST – Ostschweizer Fachhochschule (13) und die Universität Konstanz (10).

Wie können Wissenschaft und ihre Ergebnisse verständlich kommuniziert werden? Das Projekt «Virtual U» hat dafür neue digitale Formate entwickelt. Beteiligt waren neben der Universität Konstanz die Universität Zürich sowie außerhalb der IBH die Universität Basel. Partizipation und Bildung in der Schule standen beim Projekt «SchulPart» von PH Vorarlberg, PH St.Gallen und Zeppelin Universität im Mittelpunkt. Bei der trinationalen Jugendstudie mit über 3.000 Befragten konnte nachgewiesen werden, dass Teilhabe an Schulen in der Region noch wenig ausgeprägt ist.

Im Projekt «DLIPchip», das die Universität Konstanz, die ZHAW und das Zürcher Unternehmen Artificial Sensing Instruments ASI AG gemeinsam realisiert haben, wurde ein neuer Lösungsansatz für die Herstellung von Biochips entwickelt. «Biochips haben großes Potenzial für die Diagnostik. Wir konnten in enger Kooperation eine laserbasierte, kostengünstige Methode zur Materialbearbeitung von Wellenleitergittern entwickeln», erklärt Kurt Tiefenthaler, Chef der ASI AG.

Mit der Rolle regionaler Lebensmittel beschäftigten sich die OST und die Hochschule Albstadt Sigmaringen. Das Projekt «RegIdent» lieferte über eine Befragung von 1500 Teilnehmern Impulse für eine stärkere Profilbildung, mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der regionalen Wertschöpfungskette.

Inspiration-Day OST  Tier  
HTWG Konstanz - Open Innovation Lab
HTWG Konstanz - Open Innovation Lab

Zukunft durch Innovationen

Mit Beginn des kommenden Jahres wird der Verbund als eigenständige Rechtsperson die gesellschaftliche Integration der Wissenschaft und die interne Zusammenarbeit – etwa in Form grenzüberschreitender Studiengänge und vernetzten Forschungseinrichtungen – noch stärker forcieren. Zudem können nun erstmals selbstständig Fördergelder der EU und sonstige Drittmittel eingeworben werden.

«Forschungs- und Bildungseinrichtungen spielen als Innovationstreiber eine zentrale Rolle bei der Gestaltung unseres Lebens- und Arbeitsraums. Als Leitinstitutionen und Ideenlieferanten wirken sie zu einem erheblichen Teil in der Region. Sie fungieren als wirtschaftliche Innovatoren und Transformatoren für gesellschaftliche Veränderungen. Wir wollen sie noch sichtbarer machen, Kooperationen intensivieren und weitere Finanzierungsquellen erschließen. Als selbstständiger Wissenschaftsverbund schaffen wir auf verschiedenen Ebenen neue Handlungsspielräume», betont Gernot Brauchle, Vorsitzender der IBH und Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.

OST - Institut für Innovation, Design und Engineering
OST - Institut für Innovation, Design und Engineering

Mobilität, Ernährung, Bildung

In den nächsten vier Jahren wollen die Partner des Wissenschaftsverbunds vor allem Projekte durchführen, welche die regionale Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit in den vier Bodenseeanrainern im Zuge des digitalen und ökologischen Strukturwandels steigern sollen. Dabei stehen Themen wie Mobilität, Ernährung, Talente, Kreislaufwirtschaft und sozialer Zusammenhalt ganz oben auf der Liste. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sollen dazu ihr Wissen bei Projekten und Veranstaltungen einbringen, um die Entwicklung der Region voranzutreiben.

«Der neue Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee entwickelt die erfolgreiche Arbeit der IBH weiter und wird künftig mit Sitz an der Universität Konstanz zukunftsweisende, grenzüberschreitende Akzente setzen. Von diesem Innovationsgeist werden nicht nur Wissenschaft und Wirtschaft, sondern die ganze Gesellschaft profitieren», sagt Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Info: www.wissenschaftsverbund.org

Universität Liechtenstein - Institut für Architektur- und Raumentwicklung
Universität Liechtenstein - Institut für Architektur- und Raumentwicklung
Zeppelin Universität Friedrichshafen - Summerschool
Zeppelin Universität Friedrichshafen - Summerschool
ZHAW - RUNWAY-Startup-Inkubator
ZHAW - RUNWAY-Startup-Inkubator
Gernot Brauchle, Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Hochschule
Gernot Brauchle, Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Hochschule
Markus Rhomberg - Internationale Bodensee-Hochschule
Markus Rhomberg - Internationale Bodensee-Hochschule
Theresia Bauer - Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg
Theresia Bauer - Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg

Auch interessant

Bernina bringt Nadel, Faden und Nervenkitzel auf die Leinwand
Thurgau

Bernina bringt Nadel, Faden und Nervenkitzel auf die Leinwand

«Der Eigenmietwert soll endlich fallen»
Thurgau

«Der Eigenmietwert soll endlich fallen»

Thurgauer Regierung fordert Marschhalt bei OECD-Mindeststeuer
Thurgau

Thurgauer Regierung fordert Marschhalt bei OECD-Mindeststeuer