Rekordhohe Anzahl an Firmengründungen

Im schweizweiten Durchschnitt erfolgten im aktuellen Jahr pro 1'000 Einwohner 4.28 Gründungen. Insgesamt neun Kantone liegen über dem nationalen Durchschnitt. An der Spitze thront der Kanton Zug (13.73) mit einem bemerkenswerten Abstand vor Schwyz (6.07), Appenzell Innerrhoden (5.95), Genf (5.51) und Basel-Stadt (4.79). Die Gründungsmuffel der Schweizer Kantone sind Uri (2.11), Bern (2.74) und Schaffhausen (2.85), welche am wenigsten neue Firmen pro 1'000 Einwohner gründen.
Grosse Unterschiede in den Kantonen: Nordwestschweiz im Hoch, Schaffhausen und Tessin weiterhin stark im Minus
Die Grossregionen Nordwestschweiz +9.3%, Zentralschweiz +5.7%, Ostschweiz +5.0%, Escape Mittelland +3.8% und Zürich +3.6% erfreuen sich in den ersten drei Quartalen 2020 einer Erholung an Firmengründern und setzen gegenüber dem Rekordjahr 2019 sogar positive Akzente.
So wie es den Tessin seitens der Corona-Pandemie am härtesten traf, ist auch im Vergleich der Grossregionen der Rückgang an Firmengründungen im Tessin gegenüber dem Vorjahr mit -12.6% einschlägig. Auch die Südwestschweiz muss ein Rückgang von -2.2% an Neugründungen verzeichnen.
Trotz der aktuell noch widrigen wirtschaftlichen Umstände können 22 der 26 Schweizer Kantone im Vorjahresvergleich auf mehr Neugründungen in den ersten neun Monaten zurückblicken. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Obwalden +45.5%, Appenzell Innerrhoden +20%, Thurgau +15.1%, Appenzell Ausserrhoden +11.3%, Glarus +10.6%, Basel-Stadt und Basel-Landschaft +9.4%, Aargau +9.1%, Wallis +8.2%, Luzern +7.1%, Solothurn +6.7%, Jura +6.6%, Schwyz +5.9%, Freiburg +4.7%, Uri +4.1%, Zürich +3.6%, Graubünden +3.0%, Bern +2.6%, Neuenburg +2.3%, Zug +2.2%, St.Gallen +1.2% und Nidwalden mit +1.1%.
Die Kantone mit prozentualen Einbussen sind Genf -2.2%, Waadt -6.3%, Schaffhausen -11.4% und Tessin mit -12.6%.
Entwicklung der einzelnen Monate in den ersten drei Quartalen
Die Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass durch die verordneten Corona- Massnahmen im März (-5.4%), April (-25.1%) und Mai (-13.4%) deutlich weniger Firmen als im Vorjahr gegründet wurden. In diesen drei Monaten des Shutdowns wurden durchschnittlich -14.6% weniger Firmen gegründet als in der Vorjahresperiode. Dieser Rückgang wurde allerdings mit den darauffolgenden, gründungsstarken Monaten aufgeholt bzw. überkompensiert. Im Juni erfolgte ein Anstieg von +24.8%, im Juli +11.1%, im August +17.9% und im September ein Plus von +18.3%. Die Zuversicht bei Gründern in der Schweiz hält an und es kann mit einem fortlaufenden Anstieg im Jahr 2020 gerechnet werden.
Fünf Branchen machen 50% aller Gründungen aus
Rund 50% aller Neugründungen erfolgen in den fünf Branchen Handwerk (17.4%), Beratung (10%), Detailhandel (8.5%), Immobilienwesen (7.7%) und Gastronomie und Beherbergung (6.5%). Am wenigsten wird im Tätigkeitsbereich Druck und Verlag (0.4%), Hightech (0.6%), Land- und Forstwirtschaft (1%) und Ausbildung (1.9%) gegründet.
Entwicklung der Branchen gegenüber dem Vorjahr
Seitens Entwicklung der Branchen gegenüber dem Vorjahr zeigt sich, dass die Bereiche Coiffeur und Kosmetik um +23.6%, Marketing und Kommunikation +17.6%, Ausbildung +16.7%, Beratung +13.1% und Architektur und Ingenieurwesen +10% im zweistelligen Bereich zunahmen. Die prozentual stärksten Rückgänge verzeichnen die Branchen Weitere Dienstleistungen (Reisebüros, freiberufliche Tätigkeiten etc.) -24.5%, Kultur und Gemeinnütziges -7.1% sowie Finanzen und Versicherungen mit -6.7%.