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Plaston rutscht in die roten Zahlen

Plaston rutscht in die roten Zahlen
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Die Plaston-Gruppe aus Widnau schliesst das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 per Ende September mit einem Verlust von 1.2 Mio. CHF ab. Wie das kunststoffverarbeitende Unternehmen in seinem Halbjahresbericht schreibt, seien die schwierige Wirtschaftslage mit inflationären Preisen, die Herausforderungen an den Beschaffungsmärkten sowie der Energieversorgung, aber auch weiterhin negative Einflüsse durch Covid in China Ursachen für die schwache Geschäftsentwicklung.

Text: stz.

Gemäss Halbjahresbericht reduzierte sich der Gruppenumsatz in der Berichtsperiode um 11,5% auf 46.3 Mio. CHF (Vorjahr: 52.4 Mio. CHF), wobei sich die zwei Geschäftsbereiche Plaston und Boneco unterschiedlich entwickelten.

Im Plaston-Geschäft mit Kunststoffverpackungen und technischen Teilen habe in der Schweiz eine Umsatzsteigerung von 8,8% erzielt werden können. An den zwei ausländischen Standorten sei hingegen ein Umsatzrückgang von 17,4% in Tschechien bzw. 5,5% in China zu verzeichnen gewesen. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich Plaston einen Umsatz von 36.1 Mio. CHF (- 4,2%).

Boneco, der Geschäftsbereich mit den Luftbehandlungsgeräten, musste hingegen in allen drei Regionen einen Umsatzrückgang ausweisen. In Europa habe dieser 19,2%, in Nordamerika 37,3% und in China auf einem sehr tiefen Umsatzniveau 67,1% betragen. Der Umsatz fiel bei Boneco gesamthaft um 30,2% auf 10.2 Mio. CHF.

Wie schweizeraktien.net berichtet, kämpften beide Geschäftsbereiche im Berichtszeitraum mit erheblichen Kostensteigerungen in Roh- und Hilfsmaterialien, Komponentenpreisen sowie höheren Energiepreisen. In den internationalen Container-Frachtraten sei eine leichte Entspannung zu sehen gewesen, während sich hingegen die Inlandtransporte wesentlich verteuert hätten.

Obwohl die Verfügbarkeit von Materialien und Transportkapazitäten nach wie vor eine grosse Herausforderung gewesen sei, sei es der Plaston-Gruppe gelungen, die Lieferbereitschaft jederzeit aufrechtzuerhalten, schreibt das Unternehmen.

Boneco mit weniger Marge

Weiter heisst es, dass das Boneco-Geschäft im ersten Halbjahr einen Margeneinbruch von 21,3% auf 11,9% hinnehmen musste. Dieser sei auf verschiedene Ursachen zurückzuführen und habe das Ergebnis belastet. Auf den Margeneinbruch reagierte Boneco mit Gegenmassnahmen und setzte Preissteigerungen um.

Für das 2. Halbjahr erwartet Boneco eine Normalisierung der Bruttomarge, was neben den eingeleiteten Massnahmen auch durch die höhere Marge des Wintersortiments erreicht werden soll.

In den USA belasten Boneco neben den Preissteigerungen noch immer Strafzölle auf Importe. Wie Plaston weiter schreibt, wurden diese zwar per 7. April 2022 ausgesetzt und es sei bis Ende Finanzjahr mit einer Teilrückzahlung von rund 1 Mio. US-Dollar zu rechnen. Jedoch werde ein Teil der Lagerbestände noch durch diese Strafzölle belastet, was sich negativ auf die Marge auswirke.

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2021/2022 mit über 100 Mio. Umsatz

Der kräftige Rückgang der Umsätze in Kombination mit steigenden Kosten führt für die Plaston-Gruppe zu einem massiven Rückgang des Betriebsergebnisses vor Abschreibungen (EBITDA). Dieses fällt bereits um 4 Mio. CHF geringer als in der gleichen Vorjahresperiode und mit 1 Mio. CHF (Vorjahr: 5 Mio. CHF) nur noch knapp positiv aus.

Auf Stufe EBIT muss die Gruppe bereits einen negativen Betrag von 0.9 Mio. CHF ausweisen. In dem Halbjahresbericht spricht das Unternehmen von einer «unbefriedigenden» EBIT-Marge von -2.1%.

Zu den Aussichten für das Gesamtjahr möchte das Unternehmen keine Prognose abgeben. «Aufgrund der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen sowie der damit einhergehenden Unsicherheiten ist eine verlässliche Ergebnisprognose für das Gesamtjahr aus heutiger Sicht nicht möglich», so Plaston in dem Bericht.

Im Geschäftsjahr 2021/22, das Ende März 2022 endete, erzielte Plaston noch einen Umsatz von 100.1 Mio. CHF und einen Reingewinn von 3.8 Mio. CHF, weiss schweizeraktien.net.

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