Thurgau

Mit Menschen und Maschinen produzieren

Mit Menschen und Maschinen produzieren
Zeigten die Chancen des Industriestandorts Thurgau auf: Professor Stefan Grätzer und Andreas Albrecht, CEO der V-Zug Kühltechnik AG.
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Innovative Technologien, aber auch der Einbezug der Mitarbeiter sind für die Zukunft des Industriestandorts Thurgau entscheidend. An einer Sonderveranstaltung hat sich das Thurgauer Technologieforum am 17. November mit dem Thema auseinandergesetzt.

«Das einzige Kühlschrankwerk in der Schweiz zu realisieren, ist unser Statement». Andreas Albrecht, CEO der V-Zug Kühltechnik AG in Sulgen schilderte an der jüngsten Sonderveranstaltung des Thurgauer Technologieforums, warum es möglich sei, trotz höherer Lohnkosten nach wie vor im Thurgau respektive an einem Schweizer Standort wirtschaftlich zu produzieren.

Die V-Zug Kühltechnik AG hatte vor rund zehn Jahren die Forster Kühltechnik AG übernommen, die seit 1953 in Arbon Kühlgeräte entwickelt und gefertigt hatte, als führendes Unternehmen in Europa. «Wir wollen diese Position wieder erreichen», machte Albrecht vor rund 80 Gästen aus der ganzen Ostschweiz deutlich.

Ein Statement für den Standort Schweiz: Teilnehmer der Sonderveranstaltung auf dem Rundgang durch das neue Kühlschrankwerk in Sulgen.
Ein Statement für den Standort Schweiz: Teilnehmer der Sonderveranstaltung auf dem Rundgang durch das neue Kühlschrankwerk in Sulgen.

Albrecht: Menschen zusammenführen

Das neue Werk in Sulgen, das nach Investitionen von 70 Millionen Franken und zweijähriger Bauzeit Anfang 2022 in Betrieb ging, spiele dabei eine wichtige Rolle. Der Neubau auf grüner Wiese solle vor allem die Flächenproduktivität steigern. Modernste Anlagen und ein wertstrombasierter Produktionsablauf sowie der gezielte Einsatz von Industrie 4.0-Technologien sollen dazu beitragen.

Aber auch die Organisation wurde angepasst. In einer barrierefreien Produktion begegneten sich die 190 Mitarbeiter und könnten so besser zusammenarbeiten, schilderte Albrecht. Nicht nur Ergonomie und Licht, sondern das Zusammenführen der Menschen soll den Kulturwandel im Sinn einer kooperativen und effizienten industriellen Produktion fördern.

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Grätzer: Neues Wissen finden

Für die Produktion in Sulgen seien insbesondere Technologien und Systeme von Bedeutung, die den Informationsaustausch förderten, von QR-Codes als Basis eines werkstückgebundenen Informationsflusses bis zur Maschinen-zu-Maschinenkommunikation. Realisiert wurden ebenso Systeme zur Nachverfolgung des Produktionsfortschritts und eine Warenlogistik mit vollautomatischem Euro-Palettenlager sowie mit autonom fahrenden Robotern.

Technisch sei vieles möglich, doch Innovation bedeute hauptsächlich, etwas Neues zu schaffen und Mehrwerte zu generieren, betonte Stefan Grätzer, Professor für Industrielle Automation an der Ostschweizer Fachhochschule (OST). Unternehmen riet Grätzer, am Ball zu bleiben, Technologien zu verfolgen und vor allem den Kontakt zu den Fachschulen zu suchen sowie die vielfältigen Fördermöglichkeiten zu prüfen.

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