Mehr Teilzeitstellen im Kanton St.Gallen

Per Ende des ersten Quartals 2022 stieg die Zahl der Beschäftigten in Teilzeit gegenüber dem Vorjahr um 6800 auf 123'500. Bei den Vollzeitanstellungen beträgt die Zunahme 1700, das sind Total 179'400. Damit setzt sich der Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigungen fort. Im Vergleich zum Vorquartal haben die Vollzeitstellen sogar etwas abgenommen (-600), Teilzeitstellen sind um 1900 gewachsen.
Rückgang ausgeglichen
Das Beschäftigungsvolumen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,5 Prozent. Damit ist der Rückgang der vergangenen zwei Jahre ausgeglichen. Im Industrie- und Gewerbesektor hat das Beschäftigungsvolumen um 1,1 Prozent zugenommen, womit immer noch ein deutlicher Rückstand gegenüber dem Stand des ersten Quartals 2020 besteht. Im Dienstleistungssektor betrug das Wachstum im Jahresvergleich 1,7 Prozent.
Bezogen auf die letzten zwölf Jahre veränderte sich die Beschäftigung im produzierenden Sektor im Kanton St.Gallen, ausgehend von einem gegenüber dem Jahr 2001 höheren Niveau, weitgehend parallel zur gesamtschweizerischen Entwicklung. Im st.gallischen Dienstleistungssektor ist seit 2014 eine deutlich unterdurchschnittliche Entwicklung festzustellen.
Mehr Angestellte erwartet
Auf die Frage nach der voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung im nächsten Quartal meldeten am Ende des ersten Quartals 2021 79 Prozent der Unternehmen (gewichtet nach der Zahl der Beschäftigten) eine Beibehaltung des aktuellen Personalbestandes, während 18,5 Prozent eine Erhöhung und 2,5 Prozent eine Reduktion erwarten.
Der auf diesen Angaben basierende Index der Beschäftigungsaussichten steht für den Kanton St.Gallen bei 1,08 und damit etwas höher als für die Schweiz (1,07). Dies lässt eine Zunahme der Gesamtbeschäftigung im zweiten Quartal 2022 erwarten – besonders ausgeprägt in Industrie und Gewerbe, aber auch bei den Dienstleistungen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Indikator erneut angestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Ende März 2022 gut 39'000 Beschäftigte weniger für Kurzarbeit vorangemeldet. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie mussten damals viele Unternehmen ihre Tätigkeit reduzieren. Dies ist zwar immer noch der Fall, aber in viel geringerem Ausmass.
Für das zweite Quartal 2022 gehen die Unternehmen im Vergleich zu den Aussichten im Vorjahresquartal sowohl für den zweiten Sektor (+5,3 Prozent) und weniger ausgeprägt auch für den dritten Sektor (+3,5 Prozent) von einem Wachstum der Beschäftigung aus.
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Personalrekrutierung fällt schwer
Ende März 2022 berichteten die Unternehmen von 6800 offene Stellen. Das sind etwa 1500 mehr als im Vorjahr. Bei den im Verlauf des ersten Quartals 2022 erfolgten Personalrekrutierungen meldete im Vergleich zum Vorjahresquartal ein weitaus höherer Prozentsatz der personalsuchenden Unternehmen Schwierigkeiten beim Finden von Personal, und zwar auf allen Qualifikationsstufen.