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KMU haben an Schwung verloren

KMU haben an Schwung verloren
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Der KMU-Konjunkturindikator PMI von Raiffeisen ist im Juli zwar geringfügig gestiegen. Im Vergleich zu den wachstumsstarken Vormonaten notiert der Indikator aber unverändert tief. Der Konjunkturausblick ist derweil weiter nach unten gerichtet.

Nach einigen Monaten mit sehr hoher Wachstumsdynamik hat sich die Geschäftslage der Industrie-KMU zuletzt deutlich weniger stark verbessert. Das zeigt der Raiffeisen KMU PMI, der im Juli zwar geringfügig von 52,3 auf 52,8 Punkte anstieg, damit aber erneut auf einem Niveau schloss, das nur noch mit einer moderaten Wachstumsdynamik korrespondiert.

Die Einschätzung zum Auftragsbestand verbesserte sich im Juli zwar leicht. Im Vergleich zu den Vormonaten zeigen sich beim Neugeschäft dennoch deutliche Bremsspuren. Grund dafür ist die sich abkühlende globale Konjunkturdynamik.

Auch das Produktionswachstum hat deutlich abgenommen. Die entsprechende Subkomponente des Raiffeisen KMU PMI notierte im Juli nur noch bei 50,6 Punkten. Grundsätzlich sind zwar noch genügend Aufträge vorhanden, aber die anhaltenden Lieferschwierigkeiten und der Fachkräftemangel, beides Probleme von denen KMU stärker betroffen sind als Grossunternehmen, beeinträchtigen die Produktion.

Mittlerweile sind die Lieferengpässe zwar etwas weniger gravierend als in den Vormonaten, was nicht zuletzt auf die nachlassende globale Güternachfrage zurückzuführen ist. Noch notiert der Subindex zu den Lieferfristen mit 58,6 Punkten aber auf einem erhöhten Niveau.

Normalerweise deuten längere Lieferfristen auf eine höhere Kapazitätsauslastung hin, weshalb ein Anstieg der Komponente positiv in den Gesamtindex einfliesst. Seit über einem Jahr ist der hohe Wert aber vielmehr Ausdruck der Lieferprobleme. Korrigiert um diese Verzerrung stünde der Raiffeisen KMU PMI noch näher an der Wachstumsschwelle von 50.

Derweil bleiben die Konjunkturaussichten weiter eingetrübt. In den USA und der Eurozone schwächt sich das Wachstum wegen der hohen Inflation und der damit verbundenen Kaufkraftverluste ab.

Die Auslandsnachfrage nach Schweizer Gütern droht damit weiter zu sinken. Einige der befragten KMU, die in die Eurozone exportieren, geben zudem an, dass auch der starken Franken eine immer grössere Belastung darstellt. Das gleiche gilt für die rasant steigenden Energiekosten. Und nicht zuletzt droht Europa diesen Winter ein Engpass bei der Energieversorgung, sollte Russland die Gaslieferungen über eine längere Zeitperiode einschränken.

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