Hat Stadt Gewerbe vergrault?

Hat Stadt Gewerbe vergrault?
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Nach fünf Jahren Geschäftstätigkeit im Riethüsli war Schluss: Manuel Bischof hat seine «Languedoc-Weine» an der Teufenerstrasse 145 geschlossen. Gründe seien ein Umsatz unter den Erwartungen und eine irritierend unkooperative Vermieterin – die Stadt St.Gallen.

Wie das «Riethüsli-Magazin» berichtet, hat die Languedoc Weine GmbH aus Sulgen TG ihre St.Galler Filiale per Ende Juni geschlossen. Gründe dafür liegen nicht nur am Umsatz: Der Mietvertrag mit der Stadt, der das Haus gehört, läuft im September aus. Die Geschäftsziele seien gemäss Manuel Bischof in den vergangenen fünf Jahren nur knapp erreicht worden. Der Ladenumsatz deckte die Gemeinkosten nicht und musste vom Hauptgeschäft in Sulgen quersubventioniert werden.

Doch auch andere Gründe bewogen Bischof zu diesem Schritt: Ein Konzept der Stadt für die drei Liegenschaften (Teufenerstrasse 143 und 145 und Riethüsliweg 7) liege nicht vor oder werde nicht kommuniziert, und die Stadt sei auf Anfragen wenig kooperativ gewesen, sagte er dem «Riethüsli-Magazin». Auch seien seit dem Tunnelbau der Appenzeller Bahnen Fahrten zur rückseitigen Garage erschwert und die Schaufenster im Laden schlecht isoliert. Eine Mietreduktion bekam Bischof nie.

Das alles förderte die Unsicherheit, was mit der Liegenschaft passiere, und bot für Manuel Bischof keine Perspektive mehr in St.Gallen. Er ist irritiert über den Umgang der Stadt mit dem Gewerbe: «Oft vermisste ich das Gespräch miteinander. Hätte die Vermieterin Hand geboten, hätte ich mir vorstellen können, neue Konzepte an diesem Standort umzusetzen», sagte er dem «Riethüsli-Magazin». Doch die Entscheidung ist gefallen: Es wird mittelfristig keinen stationären Standort von Languedoc-Weine in St.Gallen mehr geben.