Guter Jahresabschluss der TKB

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Die Thurgauer Kantonalbank hat 2017 erneut ein sehr gutes Jahresergebnis erzielt. Ausleihungen und Kundengelder sind gewachsen. Erfreulich entwickelt hat sich das Anlagegeschäft. Der Jahresgewinn von 129,4 Mio. Franken übertrifft den Vorjahreswert um 2,8 Prozent. Die Dividende bleibt unverändert.

Volumenwachstum und stabile Erträge prägen die Zahlen 2017 der TKB. Bankpräsident René Bock und der Geschäftsleitungsvorsitzende Heinz Huber unterstrichen an der Bilanz-Medienkonferenz die stetige Entwicklung und die gesunde Risikosituation der Bank, die im Thurgau seit Jahrzehnten Marktführerin ist.

Starkes Anlagegeschäft

Ertragsmässig schliesst die TKB über dem hohen Vorjahresniveau ab. Der Geschäftsertrag stieg um 0,4 Prozent auf 335,1 Mio. Franken. Obwohl die TKB im Ausleihungsgeschäft wiederum ein respektables Wachstum erzielen konnte, hinterliess das Tiefzinsumfeld erste Spuren im Zinsengeschäft. Der Brutto-Zinserfolg von 247,7 Mio. Franken ist 1,0 Prozent geringer als 2016. Unter Berücksichtigung der Veränderung von Wertberichtigungen resultiert ein Zinserfolg von 251,4 Mio. Franken (- 2,5 Prozent). Diesen leichten Rückgang im Kerngeschäft kompensierte das Anlagegeschäft, das sich sehr erfreulich entwickelte. Zum einen nutzten Anlagekunden die gute Börsenlage für Wertschriftentransaktionen; zum anderen stieg der Ertrag in der Vermögensverwaltung. Das Handelsgeschäft für Kunden übertraf mit 26,0 Mio. Franken das starke Vorjahr um 10,6 Prozent.

Aufwand höher wegen Pensionskasseneinlage

Die TKB schenkt der Entwicklung ihrer Kosten besonderes Augenmerk. So reduzierte sich der Sachaufwand um 3,1 Prozent auf 54,5 Mio. Franken. Aufgrund einer Einlage in die Pensionskasse (PK) der Bank von 11,2 Mio. Franken stieg der Personalaufwand um 9,7 Prozent auf 113,6 Mio. Franken. Der Geschäftsaufwand beziffert sich auf 168,1 Mio. Franken (+ 5,2 Prozent; ohne PK-Einlage - 1,8 Prozent). Der Geschäftserfolg der Bank – Kennzahl für die operative Leistung – beträgt 158,7 Mio. Franken oder - 5,8 Prozent (ohne PK-Einlage + 0,8 Prozent). Die Kosten/Ertrags-Relation (Cost/Income-Ratio) per Ende Jahr liegt bei 50,7 Prozent. Ohne PK-Einlage resultiert ein sehr guter Wert von 47,3 Prozent (Vorjahr 49,0 Prozent).

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Hypotheken und Kundengelder erhöht

Die TKB geniesst hohes Vertrauen bei ihren Kundinnen und Kunden – dies zeigen die höheren Volumen im Aktiv- und Passivgeschäft. Die Ausleihungen wuchsen um 2,9 Prozent (+ 546,4 Mio.) auf 19,3 Mia. Franken. 18,2 Mia. davon sind Hypothekarforderungen, die 2017 in einem funktionierenden Immobilienmarkt um rund 670 Mio. Franken anstiegen (+ 3,8 Prozent). Auch bei den Kundeneinlagen setzte sich der Wachstumstrend fort. Sie nahmen um 3,4 Prozent auf 14,2 Mia. Franken zu. Insgesamt beläuft sich der Neugeld-Zufluss (Net New Money) auf 811,9 Mio. Franken. Dies entspricht 4,9 Prozent der Kundenvermögen, deren Bestand im Jahresverlauf um beachtliche 7,9 Prozent auf 17,9 Mia. gestiegen ist.

Ein Plus beim Jahresgewinn

Die Eigenmittelausstattung erfährt dank des guten Ergebnisses erneut eine Stärkung. Die Bank äufnet die Reserven für allgemeine Bankrisiken mit 15 Mio. Franken (Vorjahr 27 Mio.). Nach Steuern beträgt der Jahresgewinn 129,4 Mio. Franken (+ 2,8 Prozent). Von diesem sehr guten Resultat profitieren der Kanton Thurgau und die Inhaber der 4 Millionen Partizipationsscheine (PS). 38,8 Mio. Franken Gewinn fliessen in die Staatskasse. Hinzu kommen die Abgeltung für die Staatsgarantie von 6,5 Mio. und für das Grundkapital von 5,2 Mio. Franken. An die anteilsberechtigten Gemeinden geht das gesetzliche Maximum von 3 Mio. Franken. Die Inhaber von Partizipationsscheinen erhalten erneut eine Dividende von 2,75 Franken pro PS – das entspricht einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Die eigenen Mittel der Bank belaufen sich nach Gewinnverwendung auf 2,0 Mia. Franken. Mit einer Kapitalquote von 18,5 Prozent gehört die TKB weiterhin zu den bestkapitalisierten Banken in der Schweiz. Die Quote übertrifft die Vorgaben des Regulators und den Mindestwert aus der Eigentümerstrategie von 16 Prozent.

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Viel erreicht

2017 hat die TKB wiederum viel erreicht. Erfolge waren unter anderem das neue Angebot für Familien und neue Lösungen in der Anlageberatung. Fortschritte gab es auch im Bereich Digitalisierung. So lässt sich die neue Website lässt auf allen mobilen Geräten nutzen. Zudem hat die Bank ihre IT-Infrastruktur aufgerüstet für weitere Digitalisierungsvorhaben. Auch die Entwicklung der Führungskultur ist der TKB wichtig. Ein Beispiel ist der neue Leistungs- und Entwicklungsdialog, der Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung bei der Festlegung der Ziele überträgt. Gute Noten gab es in der Mitarbeiter-Umfrage und in der periodisch durchgeführten Marktumfrage bei KMU. Auf rund 1 Mio. Franken beläuft sich das vielfältige Engagement im Sponsoring, das in erster Linie auf Breitensport und Nachwuchsförderung ausgerichtet ist.

Ausblick 2018

Die TKB blickt optimistisch ins laufende Jahr – das Konjunkturumfeld und der Immobilienmarkt sind intakt. Ein Unsicherheitsfaktor ist die Börsenentwicklung und eine grosse Herausforderung im Kerngeschäft bleiben die unverändert tiefen Zinsen. Die TKB erwartet für 2018 denn auch ein tieferes operatives Ergebnis als 2017 (ohne PK-Einlage). Hoch bleibt die Aktivitätendichte im dritten Jahr der Strategieperiode 2016 bis 2020. Die Bank will unter anderem ein Kunden-Webportal mit integriertem «Personal Finance Manager» lancieren und ihr Vorsorgeangebot ausbauen. Auch in die Unternehmenskultur und in die Nachhaltigkeit will die Bank weiter investieren. Ab Herbst präsentiert sich die TKB Romanshorn nach dem Umbau in einem neuen Kleid. Gleichzeitig feiert die Geschäftsstelle ihr 125-Jahre-Jubiläum – ebenso wie die TKB Kreuzlingen und Frauenfeld.