St.Gallen

«femalITy» stärkt und vernetzt Frauen in MINT-Berufen

«femalITy» stärkt und vernetzt Frauen in MINT-Berufen
Pascale Baer-Baldauf eröffnet femalITy 2025
Lesezeit: 3 Minuten

In der Schweizer MINT-Branche sind Frauen noch immer in der Minderheit. Der Ostschweizer Netzwerkanlass «femalITy» will das ändern, indem er Frauen in MINT-Berufen sichtbar macht und dadurch gezielt Vorbilder schafft. Zum dritten Mal vernetzte er diese Woche Fachkräfte in der Ostschweizer MINT-Branche.

Text: PD/stz.

Gemessen am Börsenwert sind die wertvollsten Firmen der Welt Technologiekonzerne. Gemeinsam ist ihnen nicht nur ihre wirtschaftliche Macht, sondern auch ihre Leitung: Sie werden ausschliesslich von Männern geführt. Namen wie Tim Cook, Mark Zuckerberg oder Sam Altman sind weltweit bekannt. Ist das digitale Zeitalter männlich dominiert?

«Nein, die Tech-Branche hat viele weibliche Vorbilder zu bieten», betonte Dr. Sarah Genner in ihrer Keynote am Netzwerkanlass «femalITy» der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Sie ist Expertin und selbstständige Beraterin für Themen der digitalen Transformation. Von Ada Lovelace, die das erste Computerprogramm geschrieben hat, über Meredith Whittaker, die als Präsidentin einer Stiftung den Messenger-Dienst «Signal» entwickelt, bis hin zu Bea Knecht, die in der Schweiz mit Zattoo das Fernsehen vor 20 Jahren ins Internet gebracht hat.

Sarah Genner nennt weitere Beispiele, die zeigen: Der Einfluss von Frauen auf das digitale Zeitalter ist gross, aber weniger sichtbar. femalITy – der Ostschweizer Netzwerkanlass für Frauen im MINT-Bereich – wirkt dem entgegen.

Rund 140 Teilnehmerinnen trafen sich im Fachhochschulzentrum der OST in St.Gallen für femalITy
Rund 140 Teilnehmerinnen trafen sich im Fachhochschulzentrum der OST in St.Gallen für femalITy

Sichtbarkeit schafft Vorbilder

«femalITy bringt engagierte Frauen zusammen und zeigt damit, dass es viele kompetente weibliche Fach- und Führungskräfte in diesen Disziplinen gibt», erklärte Prof. Dr. Pascale Baer-Baldauf, Leiterin des Instituts für Informations- und Prozessmanagement. Diese Sichtbarkeit ist laut Pascale Baer-Baldauf wichtig, da Frauen in den MINT-Disziplinen noch immer in der Minderheit sind. «Damit möchten wir zeigen, wie spannend und vielfältig die Berufsfelder im MINT-Bereich sind – und dass es sich lohnt, in diesen Bereichen tätig zu sein.»

Für Mädchen sei es ausschlaggebend, Vorbilder in der Branche zu sehen, um in einen MINT-Beruf einzusteigen, bestätigt Rahel Fenini, Co-Leiterin der Abteilung Integration und Gleichstellung sowie Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St.Gallen. In ihrem Grusswort an die rund 140 Teilnehmerinnen betonte sie deshalb die Bedeutung von Netzwerkanlässen für Frauen: «femalITy schafft die Zeit und den Raum, um sich zu vernetzen, zu inspirieren und voneinander zu lernen.»

Laut Rahel Fenini ist es wichtig, die Förderung von Frauen in MINT als Prozess zu verstehen. So biete femalITy jungen Frauen, die sich für einen MINT-Beruf entscheiden, ein Netzwerk für ihr weiteres Berufsleben.

Auch interessant

«femalITy» fördert Frauen in MINT-Berufen
St.Gallen

«femalITy» fördert Frauen in MINT-Berufen

Mehr Frauen für die IT
Vorschau

Mehr Frauen für die IT

St.Gallen begrüsst neue Unternehmen mit individuellem Service
St.Gallen

St.Gallen begrüsst neue Unternehmen mit individuellem Service

Sarah Genner hält eine Keynote zu «Female Digital Leadership» und zeigt darin auf, dass es viele weibliche Vorbilder in MINT gibt, diese jedoch weniger sichtbar sind
Sarah Genner hält eine Keynote zu «Female Digital Leadership» und zeigt darin auf, dass es viele weibliche Vorbilder in MINT gibt, diese jedoch weniger sichtbar sind

Mit zwei Kompetenzen in die digitale Zukunft

Für die Zukunft der Tech-Welt kommt es laut Sarah Genner nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die Persönlichkeit und die Kompetenzen. «Im digitalen Zeitalter brauchen wir neben technologischen auch soziale und emotionale Fähigkeiten – damit sind weiblich sozialisierte Personen gut ausgestattet.» Aus der Forschung wisse man, welche Kompetenzen für das digitale Zeitalter besonders bedeutend sind: die Freude am Lernen und Dankbarkeit.

«Neugierig bleiben, ausprobieren, experimentieren und keine Angst vor Fehlern haben, sind Voraussetzungen für Digital Leaders», führte Sarah Genner aus. Zudem brauche es eine Menge Selbstvertrauen, Handlungsfähigkeit und Risikobereitschaft. «Das führt uns aus meiner Sicht in eine gute digitale Zukunft», gab Sarah Genner den Teilnehmerinnen als Denkanstoss mit auf den Weg in die Themensessions.

13 verschiedene Themensessions standen den Teilnehmerinnen zur Auswahl
13 verschiedene Themensessions standen den Teilnehmerinnen zur Auswahl

Gemeinsam Ideen entwickeln

In 13 Themensessions hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Diskussionen zu führen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Von der Entlastung von Pflegekräften durch Automatisierung über effiziente Teamkommunikation bis hin zur Authority Gap – die Themen waren so vielfältig wie die Mitglieder des femalITy-Netzwerks. Diese Vielfalt begeisterte Pascale Baer-Baldauf.

Zudem zeige die hohe Zahl der Teilnehmerinnen, dass das Bedürfnis nach einem MINT-Anlass für Frauen gross sei. «Wir brauchen mehr Frauen in MINT, damit technologische Entwicklungen auch aus weiblicher Perspektive mitgedacht und mitgestaltet werden – schliesslich machen Frauen die Hälfte der Weltbevölkerung aus», betonte Pascale Baer-Baldauf.

Das Netzwerken stand auch bei der dritten Ausgabe von femalITy im Vordergrund
Das Netzwerken stand auch bei der dritten Ausgabe von femalITy im Vordergrund

Auch interessant

Lanter und Binswanger eröffnen «Wirtschaft in der Wirtschaft»
St.Gallen

Lanter und Binswanger eröffnen «Wirtschaft in der Wirtschaft»

Camion Transport und Coca-Cola setzen auf E-LKW
St.Gallen

Camion Transport und Coca-Cola setzen auf E-LKW

TourismusLab St.Gallen gibt Projekten Rückenwind
St.Gallen

TourismusLab St.Gallen gibt Projekten Rückenwind