Thurgau

Doppelstockzüge: Stadler bedauert SBB-Entscheid

Doppelstockzüge: Stadler bedauert SBB-Entscheid
Diese Züge sollen ersetzt werden
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Stadler nimmt den Entscheid der Schweizerischen Bundesbahnen  zur Vergabe eines Rahmenvertrags über 200 Doppelstockzüge für die Zürcher S-Bahn und die Westschweiz an Siemens mit grossem Bedauern zur Kenntnis. Stadler wollte die Züge in der Schweiz bauen, gemeinsam mit über 200 Zuliefer-Betrieben aus dem ganzen Land.

Text: PD/stz.

Am 7. November 2025 haben die SBB darüber informiert, wer den Rahmenvertrag über 200 Doppelstockzüge, 116 Züge im Erstabruf sowie 84 zusätzlich als Option, für die Zürcher S-Bahn und die Westschweiz herstellen wird. Stadler nimmt mit grossem Bedauern zur Kenntnis, dass der Zuschlag nicht an Stadler als bewährten Schweizer Hersteller der Doppelstock-Technologie geht. Den Zwei-Milliarden-Franken-Zuschlag erhielt der deutsche Anbieter Siemens Mobility.

Aufgrund der Bepunktung der SBB kann Stadler bestätigen, dass die effektive Preisdifferenz 0,6 Prozentpunkte beträgt, berechnet auf 176 Doppelstockzüge. Stadler mit 6000 Mitarbeitern im Land ist der einzige Anbieter mit vollständiger Herstellung der Züge in der Schweiz und nur 0,6 Prozent teurer als Siemens. Die anderen Bewertungspunkte der SBB wird Stadler vertieft analysieren.

Als Schweizer Unternehmen mit ausgewiesener Kompetenz im Bau von Doppelstockzügen mit hoher Zuverlässigkeit hätte Stadler eine wirtschaftlich und technologisch überzeugende Lösung geliefert. Die bekannten KISS-Doppelstockzüge von Stadler verkehren seit 2012 erfolgreich im Netz der S-Bahn Zürich.

Zudem stehen die Stadler-Doppelstockzüge in 14 Ländern mit hoher Zuverlässigkeit im täglichen Einsatz, von Aserbaidschan über Deutschland bis in die USA. Stadler konnte bisher weltweit rund 700 KISS-Doppelstockzüge verkaufen, davon 192 in die Schweiz.

Stadler-CEO Markus Bernsteiner: «Grosse Enttäuschung»

Stadler-CEO Markus Bernsteiner: «Die Doppelstockzüge von Stadler zählen mit einer Verfügbarkeit von 99 Prozent zu den zuverlässigsten Zügen der SBB. Dass wir trotz unserer im täglichen Einsatz der SBB bewährten und beliebten Fahrzeuge die SBB nicht mit der neuesten Technologie beliefern dürfen, ist für Stadler und unsere rund 6000 Mitarbeiter in der Schweiz eine grosse Enttäuschung.»

Stadler baut Züge für die Schweiz jeweils in seinen Werken in Bussnang im Thurgau und St.Margrethen im Rheintal. Dadurch bleiben jeweils bis zu 80 Prozent der Wertschöpfung in der Schweiz. Weit über 200 KMU aus der ganzen Schweiz beliefern Stadler mit Komponenten für die Züge.

Stadler bleibe aber auch nach diesem Entscheid der SBB stark mit dem Heimmarkt verbunden, wolle aber die Begründung der SBB noch sorgfältig analysieren.

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