Ostschweiz

Den Bodenseeraum gemeinsam gestalten

Den Bodenseeraum gemeinsam gestalten
Die HSG-Studenten Niklas Gurcke und Luca Bianchi präsentieren ihre Vision einer Green-Tech-Region Bodensee als Mittel gegen den Fachkräftemangel. Die Panelgäste Christian Zoll, Ruth Metzler-Arnold, Stefan Schmid (Moderation), Christoph Loos und Dorothee Buhmann (v.l.n.r.) debattierten den Impuls anschliessend kontrovers.
Lesezeit: 3 Minuten

Am 18. Mai fand das dritte EcoOst St.Gallen Symposium statt. Mit dem Format werden die Erkenntnisse und der Generationendialog des St.Gallen Symposiums in die Region übertragen. Grenzübergreifende Verbundenheit und Standortherausforderungen im Bodenseeraum standen im Fokus der gemeinsamen Veranstaltung des St.Gallen Symposiums, der IHK St.Gallen-Appenzell und der IHK Thurgau.

Alle Bilder des Events finden Sie hier.

Zusammenarbeit sei immer der Schlüssel zum Erfolg, zeigte sich Patrick Emmenegger in seiner Keynote am EcoOst St.Gallen Symposium überzeugt. Unter dem Titel «Globale Diskussionen, regionale Erkenntnisse» nahm er die rund 240 Gäste in der Lokremise auf eine Tour d’Horizon zu den vor zwei Wochen am 51. St.Gallen Symposium debattierten Themen: Krieg in der Ukraine, Armut, Klimawandel und Pressefreiheit.

Die Schweiz komme nicht umhin, sich ebenfalls an der Bewältigung dieser Herausforderungen zu beteiligen. Es führe kein Weg an echter Zusammenarbeit vorbei, auch wenn diese zuweilen wehtut. «Echte Zusammenarbeit bedingt Ehrlichkeit, zumindest gegenüber sich selbst – so gerade im Verhältnis zu Europa», so Emmenegger. «Da können wir hier in der Schweiz noch einiges lernen.»

Gastgeber des Anlasses in der Lokremise: Markus Bänziger (IHK St.Gallen-Appenzell), Jérôme Müggler (IHK Thurgau), Beat Ulrich (St.Gallen Symposium) (v.l.n.r.).
Gastgeber des Anlasses in der Lokremise: Markus Bänziger (IHK St.Gallen-Appenzell), Jérôme Müggler (IHK Thurgau), Beat Ulrich (St.Gallen Symposium) (v.l.n.r.).

Debatte mit Vertretern des Vierländer-Ecks

Eine Erkenntnis, die auch vom Podium geteilt wurde. Dieses hatte die Aufgabe, die Diskussion zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit auf die regionale Ebene zu überführen.

Mit S-GE-Präsidentin Ruth Metzler-Arnold, Hilti-CEO Christoph Loos, Christian Zoll (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg) und Dorothee Buhmann (Geschäftsführerin der Buhmann Systeme GmbH, Allgäu) waren die vier Bodenseeraumländer Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein vertreten.

Auf unternehmerischer Ebene werde die grenzübergreifende Zusammenarbeit täglich gelebt, so die Podiumsgäste einhellig. Doch die ungeklärte Beziehung zwischen der Schweiz und der EU stelle diese Zusammenarbeit vor grosse Herausforderungen.

Patrick Emmenegger (Universität St.Gallen): Um die globalen Herausforderungen zu meistern, führt für die Schweiz kein Weg an echter Zusammenarbeit vorbei – auch wenn dies Ehrlichkeit bedingt, die zuweilen wehtut.
Patrick Emmenegger (Universität St.Gallen): Um die globalen Herausforderungen zu meistern, führt für die Schweiz kein Weg an echter Zusammenarbeit vorbei – auch wenn dies Ehrlichkeit bedingt, die zuweilen wehtut.

Mit Metropolitanraum näher zusammenrücken

Auch gelte es, gemeinsam Lösungen im Bereich der Mobilität zu finden. Die Herausforderungen seien dabei nicht bloss politischer Natur: «Der Bodensee hat leider nicht nur etwas Verbindendes, sondern rein geografisch bedingt auch etwas Trennendes», so alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold.

Gemäss Christoph Loos «begegnen sich die vier Länder wohlwollend und man findet gemeinsame Lösungen», eine gemeinsame politische Agenda erkenne er aber nicht. Dorothee Buhmann und Christian Zoll äusserten derweil die Hoffnung, dass die Regionen um den Bodensee mit dem Projekt Metropolitanraum Bodensee noch näher zusammenrücken.

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Green-Tech-Region Bodensee?

Die Debatte wurde durch Impulse der jungen Generation angereichert. Drei Studierende der Universität St.Gallen forderten die Panellisten mit frischen Ideen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit in den Themenfeldern Mobilität und Fachkräftemangel heraus.

Philip Rodak präsentierte die Idee eines «Reallabors». Unternehmen aus der Region sollen gemeinsam zukunftsfähige, nachhaltige Mobilitätslösungen einfacher unter Realbedingungen pilotieren können. Niklas Gurcke und Luca Bianchi ihrerseits adressierten den Fachkräftemangel, der sich in der Bodenseeregion trotz erstklassiger Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie führender Technologieunternehmen akzentuiere.

«Die Region muss ihre unbestrittenen Vorzüge gegenüber der jungen Generation besser aufzeigen», so Niklas Gurcke. Dazu brauche es eine zukunftsgerichtete Vision und Leuchtturmprojekte. Konkret soll sich der Bodenseeraum als Green-Tech-Region positionieren, so der Vorschlag. Das Know-how in den Unternehmen in diesem Bereich sei bereits breit vorhanden.

Das Podium diskutierte die beiden Impulse kontrovers. Nach Stichentscheid von Moderator und Tagblatt-Chefredaktor Stefan Schmid soll nun die Idee der Green-Tech-Region Bodensee weiterverfolgt werden. Die Studierenden erarbeiten hierzu in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und dem DenkRaumBodensee ein Impulspapier.

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