Thurgau

Bundesrat gibt günes Licht für Autobahnanschluss Wil West

Bundesrat gibt günes Licht für Autobahnanschluss Wil West
Lucas Keel, Präsident der Regio Wil, ist erfreut über den Entscheid des Bundes. Er sieht aber auch Bedarf, das Projekt Wil West weiter zu verbessern
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Der Bundesrat hat den Autobahnanschluss Wil West zur Weiterbearbeitung freigegeben. Gleichzeitig stellt die Landesregierung klar, dass der Autobahnanschluss nur in Kombination mit den anderen Massnahmen rund um Wil West umgesetzt werden kann. Die Kosten des Anschlusses belaufen sich auf 35 Millionen Franken und werden durch den Bund getragen. Die umliegenden Gemeinden reagieren erfreut auf den Beschluss aus Bern.

Text: pd

Mit dem neuen Anschluss erhält der künftige Entwicklungsschwerpunkt Wil West und die Region mit der geplanten Netzergänzung Nord einen direkten Zugang zum Nationalstrassennetz, schreibt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) am 21. Juni 2023 in einer Medienmitteilung. Die Kombination von Autobahnanschluss, Dreibrunnenallee, Netzergänzung Nord und flankierende Massnahmen entlastet die Ortszentren von Wil und Münchwilen sowie Teile von Sirnach. Der Anschluss erhöht die Attraktivität der Region und schafft Voraussetzungen für eine nachhaltige räumliche Entwicklung.

Die angestrebten regionalen Ziele lassen sich mit dem Projekt «Vollanschluss Wil West» nur in Kombination mit den von den Kantonen Thurgau und St.Gallen geplanten Infrastrukturmassnahmen umsetzen. Das Projekt wird daher nur umgesetzt, wenn die Kantone Thurgau und St.Gallen diese Massnahmen im Rahmen des Agglomerationsprogramm Wil der 3. Generation für den Entwicklungsschwerpunkt Wil West umsetzen. Die Planung der Massnahmen erfolgt parallel zur Planung des neuen Autobahnanschlusses.

Gemeinden in der Region reagieren erfreut

Im St.Galler Tagblatt reagieren die Vertretenden der Region auf den Beschluss aus Bundesbern. Von der Gemeinde Sirnach heisst es, man nehme den Entscheid des Bundesrats erfreut zur Kenntnis. «Und wir werden eng mit der Regio Wil zusammenarbeiten, um die weitere Vorgehensweise zu ermitteln.»

Ebenso freudig klingt es von Nadja Stricker, Gemeindepräsidentin von Münchwilen: «Es ist hervorragend, dass der Bundesrat das gleich sieht wie wir: Den Autobahnanschluss und die weiteren verkehrlichen Massnahmen braucht es in unserer Region.» Sie hofft darum, dass sich mit dem St.Galler Stimmvolk eine Lösung finden lässt, damit Wil West doch noch zustande kommt.«Schliesslich hat es sich gegen die Finanzierung, nicht aber grundsätzlich gegen Wil West entschieden.»

An derselben Ansicht hält die Stadt Wil fest und fügt hinzu: «Der Entwicklungsschwerpunkt von Wil West liegt auf Thurgauer Hoheitsgebiet und somit raumplanerisch nicht im Zuständigkeitsbereich des Kantons St.Gallen. Und die Thurgauer Organe haben bislang sämtliche Entscheide zugunsten von Wil West gefällt.» Die Stadt Wil werde darum gemeinsam mit den Standortgemeinden Münchwilen und Sirnach, der Regio Wil und den beiden Kantonen die Realisierung von Wil West vorantreiben.

Auch Lucas Keel, Präsident der Regio Wil, freut sich über die Nachricht aus Bern. Eine Zusage wie diese bekomme man vom Bundesrat nur, wenn er die Notwenigkeit und Sinnhaftigkeit erkannt habe.

Keel warnt aber auch davor, das Volksnein zum Sonderkredit auf die leichte Schulter zu nehmen. Man habe damit einen Auftrag erhalten, das Projekt noch besser auszugestalten. Daher müsse die Politik jetzt eben «nachsitzen und nachbessern». «Genau das geschieht nun im Hintergrund. Und das stimmt mich zuversichtlich für unsere Region», sagt Keel.

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Neuer Kreisel über der Autobahn

Der Autobahnanschluss Wil West auf dem Gebiet der Gemeinden Münchwilen und Sirnach wird mit möglichst wenig Landverbrauch umgesetzt. Der Kanton Thurgau stützt den Variantenentscheid des Bundes, die Zu- und Wegfahrten über einen Kreisel abzuwickeln. Dieser «schwebt» über der Autobahn und beansprucht damit am wenigsten Kultur- und Grünfläche.

Als nächster Schritt wird das Ausführungsprojekt «Vollanschluss Wil West» ausgearbeitet und anschliessend öffentlich aufgelegt. Nach Abschluss des Plangenehmigungsverfahrens kann das Bundesamt für Strassen ASTRA das Detailprojekt erarbeiten und die Vergabe der Arbeiten durchführen. Der Baustart erfolgt in Abstimmung mit der Realisierung der Drittprojekte frühestens ab 2027. Die Bauzeit beträgt rund drei Jahre.

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