Betreuungsroboter auf die Probe stellen

Betreuungsroboter auf die Probe stellen
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Die Servicerobotik bietet ein vielversprechendes Potenzial in der Altenbetreuung. In den kommenden Monaten werden in einer Industriehalle in Rorschach erstmals Betreuungsroboter auf die Probe gestellt. Freiwillige testen verschiedene Einsatzfelder.

Dafür wurde die Halle zu einer realitätsgetreuen Simulationsumgebung in der Form eines Wohnheimes umgebaut. Sie dient als Testort für das von der Innosuisse geförderte Forschungsprojekt «Servicerobotik in der Altenbetreuung» der Fachhochschule Graubünden.

Für den erfolgreichen Einsatz von Servicerobotern in der Altenbetreuung bedarf es nebst einer Betrachtung der Technik auch einer Orientierung an den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen (Betagte, Pflegefachkräfte, Angehörige) sowie der Klärung wirtschaftlicher und rechtlicher Fragestellungen.

Das Altersheim in der Industriehalle

Um die zahlreichen Herausforderungen im realen Leben entlang dieser unterschiedlichen Dimensionen zu meistern, werden Einsatzfelder wie Entertainment, Erinnerungsfunktion, Abfrage von Essenswünschen, Orientierungshilfe, Aktivitätsübungen, Ratespiele oder Begleitung durch die Serviceroboter in einer ersten Testphase von August bis Oktober 2020 mit Testpersonen und mit Mitarbeitern des Haus VIVA (Altstätten) auf die Probe gestellt. Für diese ersten Tests wurde in einer Industriehalle in Rorschach ein Altersheim eingerichtet.

In einer zweiten Testphase von Oktober bis November werden die konkretisierten und optimierten Einsatzfelder durch Betagte und Angehörige in einem weiteren Laborsetting getestet. Schliesslich werden dann diese optimierten Einsatzfelder in einer dritten Phase im Haus VIVA Wohnen im Alter mit den relevanten Anspruchsgruppen und unter realen Gegebenheiten getestet.

Ziele der Tests ist es, herauszufinden, wie die Testpersonen mit den Robotern interagieren, um ein Feedback zu möglichen Bedürfnissen, Wünschen und Herausforderungen der Anspruchsgruppen zu erhalten. In den Tests werden zudem auch die Akzeptanz, die Wahrnehmung, die technische Machbarkeit und die Benutzerfreundlichkeit aus der Sicht der Testpersonen ermittelt. «Die Beteiligung an diesem Projekt erlaubt uns von F&P Robotics, einen vertieften Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer des Assistenzroboters Lio zu werfen. Die dazugehörigen Tests legen dabei das Fundament für neue oder erweiterte Funktionen bei der Weiterentwicklung des Roboters», sagt Michael Früh, CFO beim Hauptforschungspartner F&P Robotics.

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Innovative Lösungen für die Altenbetreuung

Zur Sicherstellung einer hochwertigen Altenbetreuung im Umfeld des wachsenden Fachkräftemangels bedarf es innovativer Lösungen. In diesem Kontext gewinnt auch die Servicerobotik zunehmend an Bedeutung. Das übergeordnete Ziel besteht darin, am Ende des Projektes im Haus VIVA (und anschliessend in weiteren Alters- und Pflegeheimen) ein neues Leistungsangebot von F&P Robotics, bestehend aus dem spezifizierten und rechtssicheren Serviceroboter, innovativen Zusatzservices und Finanzierungsoptionen, für die drei erfolgversprechendsten Einsatzfelder zu implementieren und langfristig Mehrwert für die Wirtschaft und das Gesundheitswesen zu generieren.

An diesem zweijährigen Forschungsprojekt beteiligt sind das Institut für Altersforschung IAF-FHS (Fachhochschule St.Gallen), das Institut für die Entwicklung mechatronischer Systeme EMS (NTB Interstaatliche Hochschule für Technik), die Forschungsstelle für Informationsrecht FIR (Universität St.Gallen), die F&P Robotics AG (Hauptforschungspartner), das Haus VIVA (Umsetzungspartner) und das Schweizerische Institut für Entrepreneurship SIFE (Fachhochschule Graubünden).

Weitere Details: fhgr.ch/servicerobotik-altenbetreuung