Autofrei heisst kundenfrei
In St. Gallen spürt man Einkaufstourismus, Onlinehandel und Mietzinswucher. So stehen zurzeit Ladengeschäfte an der Multergasse oder am Spisertor leer, teilweise wird bereits seit Monaten nach einem Nachmieter gesucht.
Und als ob das nicht schon reicht, schnürt das rot-grün dominierte St.Galler Stadtparlament dem hiesigen Gewerbe die Luft zusätzlich ab: Mit ihrem Widerstand gegen das Parkhaus Schibenertor mitten in St.Gallen hat es Rot-Grün geschafft, die Investorengruppe zu vergraulen. St.Gallen wird also weiterhin ohne zentrales Parkhaus und mit zu wenigen Parkplätzen auskommen müssen, die Verkehrsegoisten haben einen weiteren «Sieg» erzielt.
Fast noch schlimmer als der rot-grüne Widerstand gegen alles, was das Auto angeht, ist allerdings die bauernschlaue Politik der Stadt St.Gallen: Diese hat schon vor Jahren Dutzende oberirdischer Parkplätze rund um den Marktplatz mit der Begründung aufgehoben, es gebe ja bald Ersatz dafür – im Parkhaus Schibenertor … Aus dem Rathaus hat man bislang noch nicht vernommen, wann denn diese Parkplätze nun wieder reaktiviert werden.
Doch auch Stadtpräsident Thomas Scheitlin sind leerstehende Ladenlokale ein Dorn im Auge. So lancierte die Stadt mit dem Gewerbe zusammen das Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt». Themen wie die Parkplatzsituation, bessere Beschilderung oder der Transport wurden diskutiert. Auch eine Zusammenarbeit mit Immobilienfirmen ist laut Scheitlin denkbar: «Wir könnten zum Beispiel helfen, Interessenten für eine Zwischennutzung zu finden», sagte er zu 20min.
Das mag ein Anfang sein, wichtiger ist die rasche Bereinigung der nicht zufriedenstellenden Parkplatzsituation. Denn wenn der St.Galler Wirtschaft weiter so die Luft abgedreht wird, wird das Lädelisterben zunehmen und damit die Attraktivität der Stadt nicht nur für Einheimische, sondern auch für Touristen weiter abnehmen.
Oder, wie es ein User in einem 20min.-Kommentar knapp zusammenfasst: "No parking, no business".