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Angeklagter im Vincenz-Prozess verstorben

Angeklagter im Vincenz-Prozess verstorben
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Peter Wüst, Mitangeklagter im Raiffeisen-Prozess, ist kurz vor Weihnachten gestorben. In den nächsten Tagen soll das 1200 Seiten lange, erstinstanzliche Urteil des Monster-Prozesses publik werden.

Text: stz.

Peter Wüst aus Engelburg sei am 17. Dezember 2022 an den Folgen einer schweren Demenzerkrankung verstorben, berichtet die «NZZ am Sonntag».

Wüst galt als eine Schlüsselfigur im Zusammenhang mit den Investment-Vehikeln der Hauptbeschuldigten, der früheren Chefs von Raiffeisen und Aduno, Pierin Vincenz und Beat Stocker.

Gemeinsam mit Andreas Etter hatte Peter Wüst 2009 die Private-Equity-Boutique Investnet AG in Herisau gegründet. Die Firma sollte KMU dabei helfen, an Start-up-Finanzierung zu gelangen.

Ab 2011 verhandelten Wüst und Etter mit Raiffeisen über einen Einstieg. Diese Vorgänge gelangten später in den Fokus der Staatsanwaltschaft Zürich. Sie klagte neben den früheren Chefs von Raiffeisen und Aduno, Pierin Vincenz und Beat Stocker, auch Wüst und Etter wegen Beihilfe zu Betrug und Bestechung an.

Die Anklage gipfelte ab Januar 2022 in den grössten Schweizer Wirtschaftsprozess seit der Swissair-Pleite.

Pierin Vincenz und Beat Stocker kamen nach ihrer Verhaftung im Februar 2018 umgehend wieder auf freien Fuss. Wüst hingegen hatte bei seiner Inhaftierung einen Schock erlitten.

Danach ging es mit seiner Gesundheit steil bergab. Er verlor die Fähigkeit zum Sprechen, ab Ende 2020 konnte er sich auch nicht mehr schriftlich zum Fall äussern, wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt. Bis zuletzt bestritt der ehemalige Spitzenmanager – er hatte unter anderem für die Swissair und die Valora gearbeitet – sämtliche Vorwürfe.

Nächste Woche will das Gericht das erstinstanzliche Urteil auf Papier an die Parteien verschicken. Alle haben bereits Berufung angemeldet.

 

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