Kritiker Trumps können keine Zahlen lesen

Ja, seine Art ist unbequem. Ja, sein Stil ist gewöhnungsbedürftig. Die Interessen seines Landes sind seine politische Leitschnur. Das macht nicht überall Freude. Kein Wunder, dass die nicht Erfreuten laut gejubelt haben, als sie Trumps «katastrophale» Wirtschaftszahlen sahen: Die US-Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal (minimal) gefallen.
Weil sich die Journalisten und die wirtschaftlichen Analphabeten (davon gibt es zu viele in Bundesbern) nicht seriös mit den Zahlen auseinandersetzen können oder wollen, tun wir es hier: Gegenüber dem Vorjahr haben die USA die reale Wirtschaftsleistung um zwei Prozent gesteigert. Ein Ergebnis, das, zum Beispiel, die serbelnde EU alt aussehen lässt.
Zudem: Es gibt Spezialfaktoren, welche die Zahlen verfälschen. Das hat auch mit den nicht vorhersehbaren Entscheiden des US-Präsidenten zu tun. Die USA importierten primär aufgrund der Ankündigung von Schutzzöllen im ersten Quartal 2024 um ein Viertel mehr als sonst, also für 1000 Milliarden Dollar. Deshalb wuchs das Handelsbilanzdefizit im Vergleich zum Vorjahr auf fast 500 Milliarden an. Ohne diese Sondersituation wäre das BIP, verglichen mit dem Vorquartal, um mehr als ein Prozent gewachsen. Und verglichen mit dem Vorjahr gar um über drei Prozent.
Die US-Wirtschaft bewegt sich in die richtige Richtung. Der Konsum wächst etwas weniger stark, dafür gibt es mehr private Investitionen und weniger Staatsausgaben. Die höheren Importe sind, wie erwähnt, temporär. Es wird in den nächsten Monaten zu einer Gegenbewegung kommen. In Sachen Zölle werden die USA bald wieder ruhig und (aus unserer Sicht) vernünftig werden. Darauf würde ich wetten.
Text: Roland Rino Büchel