Walter Sonderegger AG stellt Betrieb ein

Text: stz.
Die Stickereibranche in der Schweiz hat seit Jahren mit der Abwanderung der Produktion ins Ausland zu kämpfen. Die Verlagerung in Billiglohnländer wie Osteuropa und Asien hat zu einem starken Rückgang in der lokalen Textilindustrie geführt. Die Walter Sonderegger AG war einer der letzten Betriebe, die dem Abwärtstrend standhielten, berichtet das «St.Galler Tagblatt».
Walter Sonderegger, der das Rehetobler Unternehmen in der dritten Generation führt und kurz vor der Pensionierung steht, erreichte während der Blütezeit zwischen 2000 und 2010 eine Belegschaft von sieben Mitarbeitern. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet er jedoch alleine. «Ich bin Techniker, weniger Kreativer», sagte Sonderegger dem «Tagblatt». Die Arbeitsschritte werden weitgehend von Maschinen, darunter eine innovative Laser-Stickmaschine, übernommen.
Bereits vor fast 30 Jahren fand Sonderegger eine technologische Nische, die dem Betrieb eine Zeit lang finanzielle Stabilität ermöglichte. Dank einer einzigartigen Kombination von Stick- und Lasertechnologie konnte er Stoffe gleichzeitig besticken und ausschneiden – ein Alleinstellungsmerkmal, das sich in den Folgejahren jedoch zunehmend verbreitete.
Trotz einer stabilen Zusammenarbeit mit einem österreichischen Kunden, der den afrikanischen Markt beliefert, sieht Sonderegger die Zukunft als zu risikobehaftet an. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Ersatzteilen und Serviceleistungen für die Stickmaschinen.
Die Walter Sonderegger AG wird Ende 2024 ihre Produktion einstellen. Ein Teil der Technik wird an den langjährigen Geschäftspartner aus Österreich verkauft.