VAT auf dem Weg zu Rekordumsatz

Im dritten Quartal 2021 erlebte VAT weiterhin starke Märkte, die durch das langfristige globale Wachstum der Halbleiternachfrage angetrieben wurden und durch die jüngste Chip-Knappheit noch verstärkt wurde. Laufende Innovationen in der Halbleitertechnologie haben auch die Nachfrage nach modernen Vakuumventilen angekurbelt. Die Investitionen in der Halbleiterindustrie konzentrieren sich sowohl auf neue Chip-Generationen als auch auf ältere Plattformen. Das führte zu Rekordumsätzen in den VAT-Geschäftsbereichen Halbleiter und Global Service.
VAT konnte aufgrund ihrer führenden Technologieposition und einer starken Geschäftsabwicklung in allen Märkten weiterhin Marktanteile gewinnen. Darüber hinaus nutzte die Geschäftseinheit Advanced Industrials die Wachstumschancen, die sich aus der Erholung ihrer Märkte ergaben, unterstützt durch die jüngsten strategischen Wachstumsinitiativen in einer Reihe von Schlüsselbereichen. Die Nachfrage im Geschäftsbereich Display & Solar war weiterhin gedämpft. Die jüngsten Auftragseingänge jedoch deuten darauf hin, dass die Talsohle dieser Phase erreicht sein könnte.
Ein wichtiger Hebel für die Umsatzentwicklung von VAT im dritten Quartal war die starke Entschärfung der Herausforderungen der Lieferkette in der Halbleiterindustrie und vielen anderen Branchen. Die Konzentration auf diese Probleme erfordert auch in den kommenden Quartalen die Aufmerksamkeit des Managements, da das Unternehmen die Produktion weiter hochfahren wird, um die Kundennachfrage zu befriedigen. Das Betriebsteam von VAT hat auch die globale Produktionsbasis weiter ausgebaut und erwartet, dass VAT in Malaysia für das Gesamtjahr 2021 einen Produktionsausstoss von rund CHF 180 Mio. erreichen wird (entspricht einer Run-rate von CHF 220 Mio. zum Jahresende). Gleichzeitig werden die Produktionskapazitäten in der Schweiz weiter optimiert.
Der Auftragseingang der Gruppe war im dritten Quartal mit CHF 299 Mio. um 91% höher als im Vorjahresquartal und stieg gegenüber dem Vorquartal um 18%. Das führte zu einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1.3x. Dieser hohe Auftragseingang wurde durch das allgemein hohe Investitionsniveau im Halbleitergeschäft sowohl für Ventile als auch für Serviceangebote angetrieben und durch globale Lieferkettenbeschränkungen, die einige zusätzliche Aufträge ausgelöst haben könnten, weiter beschleunigt.
VAT ist der Ansicht, dass die Auftragslage im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten des Jahres zeigt, dass das Unternehmen bestehende Geschäftsmöglichkeiten erfolgreich nutzt und den Marktanteil in der Branche weiter ausbaut. Sowohl der Geschäftsbereich Advanced Industrials als auch der Geschäftsbereich Display & Solar verzeichneten im dritten Quartal ebenfalls höhere Auftragseingänge. Der Auftragsbestand des Unternehmens belief sich am Ende des dritten Quartals auf CHF 284 Mio., ein Anstieg um 129% gegenüber Ende September 2020.
Der Nettoumsatz von VAT stieg im dritten Quartal auf CHF 229 Mio. Das entspricht einem Anstieg von 23% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020 und liegt am oberen Ende der Prognose, die das Unternehmen mit den Ergebnissen für das zweite Quartal im August veröffentlicht hatte. Wechselkursschwankungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den Nettoumsatz von VAT im dritten Quartal.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 sind Auftragseingang und Umsatz der Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 54% bzw. 28% gestiegen. Wechselkursschwankungen hatten einen negativen Einfluss auf den Nettoumsatz von etwa drei Prozentpunkten.
Prognose für Q4 und Ausblick für den Rest des Jahres 2021
Die mittelfristigen Wachstumstreiber für VAT - vor allem in der Halbleiterindustrie, dem grössten Endmarkt von VAT - sind nach wie vor fest etabliert. Megatrends wie das Internet der Dinge, Cloud Computing und künstliche Intelligenz wurden durch pandemiebedingte Entwicklungen wie die Verlagerung zum Homeoffice und die starke Zunahme des E-Commerce angekurbelt.
Die derzeitige Kapazitätsknappheit in allen Halbleiterchip-Kategorien hat zu Rekord-Investitionsausgaben der Chip-Hersteller geführt. VAT erwartet, dass diese bis 2022 weiter steigen werden. Marktanalysten schätzen nun, dass die Investitionen in Wafer-Fertigungsanlagen im Jahr 2021 um mehr als 30 % auf rund USD 85 Mrd. ansteigen könnten, verglichen mit dem bisherigen Rekordniveau von USD 64 Mrd. im Jahr 2020. Erste Schätzungen für 2022 deuten auf ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich hin. Als klarer Markt- und Technologieführer ist VAT gut positioniert, um diesen Trend zu nutzen und das starke, profitable Wachstum fortzusetzen.
In den Display-Märkten werden die Investitionen in grosse OLED-Bildschirme und zusätzliche Kapazitäten für Smartphones voraussichtlich niedrig bleiben. Das Unternehmen ist jedoch der Ansicht, dass die Talsohle des Zyklus erreicht sein könnte, und erwartet eine allmähliche Verbesserung der Geschäftstätigkeit in den nächsten zwölf Monaten. Im Bereich der Photovoltaik wird erwartet, dass sich der derzeitige Investitionszyklus in die PERC-Technologie fortsetzen wird, während sich die Umstellung auf hocheffiziente Hetero-Junction-Solarzellen (HJT) im Jahr 2022 voraussichtlich beschleunigen wird.
Die Erholung des Marktes für fortschrittliche Industrieventile bleibt positiv. Das ist sowohl auf die allgemeine Erholung der Weltwirtschaft als auch auf das erwartete starke Wachstum in China zurückzuführen. Darüber hinaus wird die Modernisierung grosser Synchrotrone fortgesetzt, insbesondere in den USA und Asien. Das Unternehmen rechnet auch mit weiteren Fortschritten im Bereich der wissenschaftlichen Instrumente mit mehreren Prototypenlieferungen.
Das Segment Global Service von VAT dürfte ebenfalls wachsen. Gründe sind nicht nur die Nachfrage auf dem Hauptmarkt für Halbleiter, sondern auch die Einführung neuer Produkte und der Ausbau der grossen installierten Basis. Das eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für Upgrades und Nachrüstungen.
Auf dieser Grundlage erwartet VAT für das vierte Quartal einen Umsatz von CHF 240 - 250 Mio. und für das Gesamtjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 885 - 895 Mio. Die EBITDA-Marge für das Gesamtjahr wird voraussichtlich über dem Halbjahresniveau von 33.9 % liegen. Der Nettogewinnwird voraussichtlich deutlich höher ausfallen als 2020.
Für das Jahr 2021 werden nun Investitionen in Höhe von ca. CHF 40 Mio. erwartet. Der freie Cashflow wird voraussichtlich das Rekordniveau des Vorjahres deutlich übertreffen, da das höhere EBITDA den Bedarf an Betriebskapital mehr als ausgleicht.