Müller und Minder lösen Koller ab

Der weltweit führende Hersteller von Gesundheitsschuhen Kybun Joya Vertrieb AG machte erst vor kurzem Schlagzeilen mit der Bekanntgabe der Fusion der Marken Kybun und Joya. Nun übernimmt das Unternehmerduo Karl Müller (37) und Claudio Minder (42) die operative Gesamtleitung der Firma und präsentiert seine Expansionsstrategie. Kybun-CEO Urs Koller verlässt das Unternehmen per Ende Jahr.
Bereits im Jahr 2005 sorgten Müller und Minder schweizweit für Furore mit dem Aufbau einer eigenen Kleidermarke. 2008 gründeten sie anschliessend die Schuhmarke Joya und halfen damit Millionen von Menschen, Schmerzen beim Gehen und Stehen zu lindern. Vergangenes Jahr wurden die zwei Ostschweizer von der internationalen Beratungsgesellschaft EY zu den innovativsten Unternehmern des Landes gekürt.
Kybun Joya mit eigener Schuhfabrik in der Schweiz
Mit dem Zusammenschluss der Marken Kybun und Joya kommen grössere Herausforderungen auf das Duo Müller-Minder zu: Die Konzertierung der Vertriebspartner in 40 Ländern, der Aufbau der Traditionsmarke Kandahar und die Lancierung von Gesundheitsschuhen im Abo-Modell für Personen in Pflegeberufen.
Anders als die meisten Schuhmarken produziert Kybun Joya seine Schuhe in eigenen Schuhfabriken in der Schweiz, in Italien, Korea und Indonesien. Geschäftsleiter aller Produktionsstandorte ist Markus Bartholet. Er selbst ist seit über 20 Jahren Geschäftspartner der Familie Müller.
100 neue Kybun-Joya-Shops in Europa als Ziel
Karl Müller erklärt dazu: «Unsere Unternehmung ist marktseitig und finanziell bestens aufgestellt, unsere Auftragsbücher sind gefüllt, weil immer mehr Menschen erkennen, dass unsere Produkte eine Alternative zu herkömmlichen Operationen sind.»
Ist dies nicht eine zu grosse Verantwortung für das Duo Müller-Minder? Claudio Minder winkt ab: «Wir setzen auf ein motiviertes und erfahrenes Team, das voll hinter unserer Mission steht. Wir durften in den vergangenen Jahren viel unternehmerische Erfahrung sammeln, diese teilen wir auch in der Biografie 'The Joya Way' mit, welche im Oktober in den Buchhandel kommt.»
Im Zuge der Fusion und aufgrund neuer beruflicher Ziele hat sich Kybun-CEO Urs Koller entschieden, die Unternehmung im thurgauischen Roggwil per Ende Jahr zu verlassen. «Wir bedauern den Abgang von Urs Koller sehr und bedanken uns herzlich für sein grosses und wirksames Engagement. Mit seinem Know-how und seiner unternehmerische Weitsicht hat er die Marke Kybun erfolgreich durch die Pandemie geführt», erläutert Karl Müller.
Die Gesellschaftsaktionäre bleiben dieselben. Neben dem Unternehmerduo Müller-Minder sind die Stiftung der Familie Müller und Markus Bartholet Inhaber der Kybun-Joya Gruppe.
Karl Müller (37) ist der Sohn des Gesundheitsschuhpionier und Bewegungswissenschaftler Karl Müller III. Er bringt langjährige Erfahrung im Bereich der biomechanischen Wirkungsweise und der Entwicklung und Produktion von Gesundheitsschuhen mit. Müller träumt von einer Zukunft, in der alle Menschen, bis ins hohe Alter, schmerzfrei gehen und stehen können.
Claudio Minder (42), ursprünglich Kommunikationsfachmann, verfügt über ausgewiesene Fachkompetenz in der Unternehmensführung und über 20 Jahre Branchenerfahrung in der Schuhindustrie, nicht zuletzt als Mitgründer und CEO von Joya Schuhe.
Die Kybun-Joya-Gruppe besteht aus den Schuhmarken Kybun, Joya und Kandahar, aus den zwei Fachhandels-Filialketten «Passt!» und «Dr. Kybun Joya» sowie einem weltweiten Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk. Im vergangenen Jahr wurden 400 000 Paar Schuhe abgesetzt und seit Beginn der Erfolgsgeschichte, im Jahre 1996, bereits über 20 Millionen Gesundheitsschuhe in Umlauf gebracht. Die Firma ist in über 40 Ländern mit über 1000 Verkaufspunkten vertreten. Heute beschäftigt die Kybun-Joya-Gruppe 200 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Schweiz.