Müller soll neuer Raiffeisen-Präsident werden

Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz hat Thomas Müller zum neuen Verwaltungsrats-Präsidenten nominiert. An einer ausserordentlichen Generalversammlung Anfang Dezember sollen zudem Sandra Lathion und Martin Sieg Castagnola als neue Mitglieder ins Aufsichtsgremium gewählt werden, wie Raiffeisen mitteilt.

Müller ist bereits seit 2018 Mitglied des Verwaltungsrats. Er habe die Erarbeitung der «Strategie Raiffeisen 2025» und die Weiterentwicklung der Raiffeisen Gruppe in den vergangenen Jahren massgeblich mitgeprägt. Als ausgewiesener Finanzexperte mit grosser Erfahrung im Banking erfülle er das Anforderungsprofil vollumfänglich und sei damit die optimale Besetzung für das Amt. Seine Nomination sei im Rahmen eines breit abgestützten Evaluationsprozesses erfolgt.

Nationale und internationale Erfahrung

Müller ist zudem seit 2016 Präsident der Schweizerischen Übernahmekommission. Vor seiner Wahl in den Raiffeisen-VR war der 56-jährige Risikochef und Mitglied der Geschäftsleitung der Zürcher Privatbank EFG International. Zu seinen weiteren beruflichen Stationen zählen Positionen als Finanzchef der brasilianisch-schweizerischen Bank J. Safra Sarasin sowie Finanz- und Risikoverantwortlicher beim Lebensversicherer Swiss Life.

Wie Recherchen von finews.ch zutage förderten, hatten einige externe Kandidaten für den Top-Posten bei Raiffeisen abgesagt. Einen internen Spezialisten für Zahlen und Risiken zu portrieren, erscheint auch vor diesem Hintergrund als naheliegend: Für die Genossenschafts-Banken ist die Ära des von der Zürcher Staatsanwaltschaft angeklagten Ex-Chefs Pierin Vincenz noch nicht ad acta gelegt, so finews.ch weiter.

Müllers Vorgänger Guy Lachappelle hatte sein Amt als Präsident von Raiffeisen per Ende Juli zur Verfügung gestellt, nachdem eine private Beziehung völlig aus dem Ruder gelaufen war und in Anzeigen mündete. Das diesbezügliche Verfahren wurde aber kürzlich eingestellt.