KVB und Stadler starten 700-Millionen-Projekt

«Wir sind sehr froh, mit Stadler einen der weltweit führenden Fahrzeughersteller gewonnen zu haben», sagt KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. «Moderne, komfortable Stadtbahnen sind für die Menschen ein wichtiger Grund, vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Mit den neuen Fahrzeugen werden wir einen entscheidenden Beitrag zur Mobilitätswende in Köln und der Region leisten. Der Stadt Köln sind wir sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung des Projekts in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.»
«Die neuen Bahnen sind exakt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt», ergänzt Technik-Vorstand Jörn Schwarze. «Mit der Möglichkeit, die Züge durch ein Zwischenmodul zu verlängern, vergrössern wir die Kapazität der Bahnen deutlich und nutzen unsere Infrastruktur noch effektiver.»
Das ist eine der Besonderheiten des Auftrags: Über eine Schnelltrennstelle können zwei Fahrzeugeinheiten zu einem durchgängigen Zug verbunden werden. Der Auftrag umfasst zudem 34 jeweils zehn Meter lange Zwischenmodule, die eine Erweiterung der Bahnen auf rund 70 Meter ermöglichen. In dieser Konfiguration bieten sie Platz für bis zu 470 Fahrgäste und übertreffen damit die Kapazität der bisherigen Fahrzeugserien deutlich.
«Die Partnerschaft mit der KVB ist für uns ein bedeutender Meilenstein», sagt Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrats der Stadler Gruppe. «Mit den 132 neuen Hochflur-Stadtbahnen liefern wir nicht nur modernste Fahrzeugtechnologie, sondern auch ein Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität. Stadler steht für Qualität, Innovation und langfristige Verlässlichkeit – Werte, die wir gemeinsam mit den Kölner Verkehrsbetrieben leben.»
«Wir freuen uns sehr, die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Köln aktiv mitzugestalten», sagt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland. «Die neuen Fahrzeuge vereinen modernste Technik mit hoher Flexibilität – etwa durch die modularen Erweiterungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit der KVB setzen wir neue Standards für Komfort, Effizienz und Barrierefreiheit im Stadtbahnverkehr.»
Technologisch auf dem neuesten Stand
Technologisch werden die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand sein. Der Fahrerstand bietet exzellente Rundumsicht, ein Rückspiegel-Videosystem eliminiert den toten Winkel. Die Anzeigen im Cockpit passen sich automatisch der Umgebungshelligkeit an, und der Monitor für die Videobeobachtung lässt sich direkt ins Display integrieren. Ein integriertes Fahrgastzählsystem unterstützt die Betriebsplanung. Hybridräder mit Aluminium-Radscheiben reduzieren sowohl Gewicht als auch Fahrgeräusche.
Auch im Innenraum setzen die neuen Stadtbahnen moderne Massstäbe. Eine energiesparende Klimatechnik sorgt für ein angenehmes Raumklima bei hoher Energieeffizienz. Grosse 29-Zoll-Monitore liefern aktuelle Fahrgastinformationen, während LED-Beleuchtung für gleichmässige und stromsparende Ausleuchtung sorgt. Breitere Gänge und ein durchgängiger Fahrgastraum schaffen ein grosszügiges Raumgefühl und ermöglichen eine gleichmässigere Verteilung der Fahrgäste. Das begünstigt schnelleres Ein- und Aussteigen und verkürzt die Standzeiten an den Haltestellen. Bei der Gestaltung wird konsequent auf Barrierefreiheit – von der Materialauswahl bis zur Farbgebung – geachtet, um eine inklusive Nutzung zu gewährleisten.
Lebensdauer von mehr als 30 Jahren
Auch in puncto Nachhaltigkeit und langfristiger Betriebssicherheit setzt die KVB auf Stadler. Die neuen Stadtbahnen sind nicht nur komfortabel und energieeffizient, sondern auch auf eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren ausgelegt. Stadler stellt im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft die Versorgung mit Ersatzteilen sicher und unterstützt durch Service- und Supportleistungen – von präventiver Wartung bis zur technischen Beratung. So bleiben die Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig, sicher und effizient im Einsatz.
Die ersten zehn Bahnen und fünf Verbindungsmodule werden 2029 für den Vorserienbetrieb ausgeliefert. Die Serienauslieferung ist von Mitte 2030 bis Ende 2032 geplant. Die neuen Fahrzeuge ersetzen schrittweise die bisherigen Züge der Serien 2200/2300 sowie 5100 und kommen ab 2029 auf den Linien 4, 13 und 18 zum Einsatz.