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Wer bezahlt künftig die Beratung?

Wer bezahlt künftig die Beratung?
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Im Zentrum des Jahreskongresses des Schweizerischen Verbandes der Versicherungs-Generalagenten, der vom SVVG-Regionalverband Ost-CH/FL organisiert wurde, standen «Verändertes Kundenverhalten, Digitalisierung – Herausforderungen und Chancen für den Generalagenten und die Gesellschaften».

Die Bilder zum Anlass finden Sie hier.

Ein spannendes Programm erwartete die Generalagenten am SVVG-Kongress in Winterthur. Gäste aus verschiedenen Versicherungsgesellschaften wie Vertriebschefs, CEOs und weitere hochrangige Kader folgten der Einladung des Schweizerischen Verbands der Versicherungs-Generalagenten unter der Leitung von Michel F. Chresta.

Der Präsident des SVVG eröffnet den Kongress und begrüsst Gäste und Kollegen. «Special Guest» Fabrizio Petrillo, CEO der AXA, begrüsste die Teilnehmenden mit einem empathischen Key-Note-Speech und verlieh dem Anlass einen besonderen Touch. Auch Mike Künzle, Stadtpräsident von Winterthur, folgte der Einladung und begrüsste die Gäste am späteren Nachmittag.

Während der die Delegiertenversammlung abgehalten wurde, konnten sich die PartnerInnen bei einer Altstadtführung, beim Besuch des Technoramas oder des Schloss Kyburg bestens unterhalten.

Highlight Assekuranz Arena

Nach der Delegiertenversammlung wurden die Themen «Kundenverhalten der Zukunft, Digitalisierung, Spannungsfeld Vertriebskanäle» und «Skills, Bildung, Qualifikation und Entwicklung der Mitarbeitenden» und «Wer bezahlt künftig die Beratung? Markt und Rahmenbedingungen» in drei Panels unter der Leitung von Christoph Lanter diskutiert und debattiert.

Panel 1: Kundenverhalten der Zukunft

Hier trafen gegensätzliche Meinungen perfekt aufeinander: Während Thomas Trachsler, Leiter Versicherungen der Mobiliar, die Meinung vertrat, dass die Kundenbeziehung mit dem Abschluss der Versicherung beginne, kontert Pierangelo Campopiano, Präsident Verband Digitalversicherung Schweiz, «die Beziehung wird lange vor dem Abschluss gestartet». Mit Werner Meister, einem Unternehmer und Schreinermeister, wurde die Kundensicht eingebracht. Yannik Blättler erläuterte die Bedürfnisse der Generation Z, die sofort, einfach und unkompliziert bedient werden will.

  

Panel 2: Skills, Bildung, Qualifikation und Entwicklung der Mitarbeitenden

Nachdem die Skills wie mit Veränderungen umgehen können, Lernbereitschaft und Kundenorientierung genannt wurden, sorgte das CICERO-Qualifikationssystem für rote Köpfe: Generalagent Erich Marte nannte es einen Rohrkrepierer, der die Branche nicht weitergebracht habe. Mathias Zingg, Präsident VBV, erwiderte, dass aktuell eine Umfrage am Laufen sei, um daraus Erkenntnisse für die Weiterentwicklung und Optimierung des Systems abzuleiten. Im Übrigen sei der politische Mehrwert von CICERO nicht zu vernachlässigen: Es sei von Vorteil, wenn sich die Branche selber regulieren kann und nicht reguliert wird.

Panel 3: Wer bezahlt künftig die Beratung?

In diesem Panel wurde über die Vor- und Nachteile von Abschlussprovisionen, Courtagen und Fixentschädigungen diskutiert. Werner Meister machte als Vertreter der Kunden klar, dass er nicht bereit sei, eine Beratung zu bezahlen, ist es doch auch im Schreinergewerbe unüblich, für die Erstellung einer Offerte eine Rechnung zu stellen. Broker-Vertreter Jean-Michel With (SIBA) forderte fundamentale Änderungen der Courtagen-Entschädigung. Nach seinen Ausführungen blieb aber die Antwort, was genau geändert werden soll, offen.

Das Spannungsfeld zwischen Abschluss-, Bestandes- und Fixentschädigungen bleibt wohl weiter bestehen, da ein optimales Entschädigungssystem bis heute in der Branche nicht gefunden wurde. Christoph Peter, Experte dieser Assekuranz-Arena, monierte sein Unverständnis, dass dieses Thema wissenschaftlich nicht beleuchtet werde.

Abendprogramm

Das Abendprogramm war dank der vielen Inputs während des Tages durch spannende Diskussionen geprägt. Rob Spence sorgte in den Pausen für beste Unterhaltung und brachte die Gäste zum Lachen.

Die Teilnehmer und Ihre PartnerInnen beendeten den Abend mit einem grossen Dank an Michel F. Chresta und sein Team: Er hatte den Anlass zusammen mit dem Vorstand und dem SVVG-Regionalverband Ost-CH/FL perfekt organisiert.

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