Grüne spienzeln auf St.Galler Regierungsratssitz

Grüne spienzeln auf St.Galler Regierungsratssitz
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Neben der SVP liebäugeln auch die Grünen nach ihrem Wahlerfolg mit einem St.Galler Regierungssitz. Nur wollen die Bisherigen nichts abgeben. Der Kampf um die Sitze in der St.Galler Regierung wird hart; die Zauberformel wackelt. Vor allem die SP kann ihren Anspruch auf zwei Sitze nicht mehr halten.

Bei den eidgenössischen Wahlen haben die Grünen ihren Stimmenanteil in St.Gallen fast verdoppelt. Jetzt denken sie auch laut über einen Sitz in der siebenköpfigen Regierung nach, schreibt srf.ch. Und auch die SVP will weiterhin einen zweiten Sitz, da sie trotz Verlusten noch immer stärkste Partei im Kanton ist. Nur: CVP, FDP und SP beharren auf ihren Sitzen – freiwillig verzichten will niemand.

SP will nichts abgeben

Diese Ausgangslage werde zu einem harten Kampf um die sieben Regierungssitze führen, so srf.ch. CVP und FDP seien „immerhin in der komfortablen Lage, dass sie bei den Wahlen leicht zulegen. Darum, so begründen sie, seien ihre zwei Sitze in der Regierung gerechtfertigt“.

Schwieriger ist die Lage für die SP. Nach ihren Verlusten und den starken Gewinnen der Grünen wäre hier eine Sitzteilung zwischen den beiden linken Parteien angebracht. Nur will die SP davon gar nichts wissen; ihr Präsident wehrt jetzt schon kategorisch ab.

SVP will angreifen

Die SVP ihrerseits hat schon lange klar gemacht, dass ihr ein zweiter Sitz zustehe. Auch nach den Verlusten am Sonntag ist sie immer noch stärkste Partei im Kanton. Deshalb sei ihr zweiter Sitzanspruch unbestritten. Und für die SVP ist weiterhin ebenso klar: Die SP ist in der Regierung übervertreten – der zweite linke Sitz müsse weg.

Neue Zauberformel muss her

Klar ist auch: St.Gallen braucht eine neue Zauberformel. Gemäss den aktuellen Wahlergebnissen dürfte die – rein rechnerisch – so aussehen: 2 SVP, 1 CVP, 1 FDP, 1 SP, 1 Grüne. Auf den letzten freien Sitz hätte am ehesten die CVP anrecht – sie ist mit 19% Stimmenanteil die Nummer 2 im Kanton hinter der SVP (31%). Danach folgen FDP (15%), SP (13%), Grüne (11%), GLP (7%) und BDP (1%). Wie rechnen wir? 7 Regierungsräte, 100% Stimmen – daraus folgert: Für einen Regierungsrat brauchts 100:7, also 14,3%.

Auf dem Bild von links: Die aktuelle St.Galler Regierung mit Regierungsrat Martin Klöti (FDP), Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann (SP), Staatssekretär Canisius Braun (CVP), Regierungsrat Stefan Kölliker (SVP), Regierungsrat Marc Mächler (FDP), Regierungsrat Fredy Fässler (SP), Regierungsrat Bruno Damann (CVP) und Regierungsrat Benedikt Würth (CVP).