«Gegen ideologische Ideen ankämpfen»

Text: PD/stz.
Marcel Aebischer, der Präsident der TCS-Sektion St.Gallen-Appenzell I.Rh., versicherte an der Delegiertenversammlung vom Samstag in Appenzell, der TCS werde sich weiterhin bei politischen Themen einbringen – etwa gegen Pförtneranlagen oder Tieftempoanordnungen. «Vor allem die Stadt St.Gallen schlägt einen enorm hohen Rhythmus von Verordnungen an.»
Aber auch überregional gelte es, gegen Ideen und Widerstand anzukämpfen, die von Ideologien geprägt seien. Voraussichtlich im November stehe eine Vorlage auf der Agenda (Anschluss Witen/Rorschach), die es im Interesse einer ausgewogenen Mobilität zu befürworten gelte.
«Road Patrol Team of the Year»
Die statutarischen Geschäfte wurden speditiv abgehandelt, es herrschte stets Einstimmigkeit. Die Jahresrechnung, erläutert von Geschäftsführer Thomas Pfister, zeigte bei einem Gesamtertrag von rund 1,93 Millionen Franken einen Verlust von rund 42’000 Franken. Per Ende 2024 weist die Sektion 64’670 Mitglieder auf. 142 Personen hatten sich im «Hecht» Appenzell eingefunden, davon waren 112 stimmberechtigt.
Aebischer ergänzte den vorliegenden Jahresbericht mündlich. Er hielt einen Pokal hoch und meinte: «Das ist eine Auszeichnung für die Patrouille des nationalen TCS.» Diese wurde im vergangenen Herbst zum «Road Patrol Team of the Year» gekürt. Aebischer berichtete zudem, dass der TCS unterdessen der grösste private Akteur im Bereich der Rettung und des Krankentransports im Land sei.
Verbotskultur und Mietautos
Zu den Gästen gehörte der St.Galler Regierungsrat Christof Hartmann (Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes). Der TCS sei ein wichtiger und langjähriger Partner, etwa bei den Fahrzeugprüfungen und den amtlichen Motorfahrzeugkontrollen (MFK). Ihn persönlich störe der Einsatz gewisser politischer Kreise gegen den motorisierten Individualverkehr, fügte er an und nannte als Beispiel die «erzieherischen Massnahmen mit der Verbotskultur».
Angela Kollers Grusswort war ihre Première als neugewählte Frau Landammann Innerrhodens. Schmunzeln erntete sie mit dem Hinweis, dass Innerrhoden per Ende 2023 eine Wohnbevölkerung von 16’600 Personen hatte, aber 32’000 Fahrzeuge eingelöst waren. «Der Grund liegt natürlich in der hohen Zahl von Mietwagen mit AI-Nummer.»
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«Wohin geht die Reise?»
Im Anschluss an die traktandierten Geschäfte hielt Martin Osterwalder, Co-CEO der Osterwalder St.Gallen Holding AG, ein Kurzreferat: «Dekarbonisierung auf der Strasse: Wohin geht die Reise?» Zwei Drittel der Personenwagen könnten ohne Probleme auf Elektro umgestellt werden. Der Rest bleibe wegen längerer Distanzen (noch?) auf flüssige Treibstoffe angewiesen – seien es synthetische Treibstoffe oder Biotreibstoffe. Keine Technologie erreiche die CO2-Ziele allein. Lösungen seien mit den Kunden zu entwickeln und sollen nicht politisch indoktriniert werden. «Der sinnvolle Weg führt nur über ein Zusammenspiel der einzelnen Technologien.»
Für das Mittagessen wechselten die Delegierten an den Landsgemeindeplatz ins Hotel «Säntis». Ein Alphorn-Duo begleitete den Apéro.