St.Gallen

Digitalisierungsschub fürs St.Galler Bauwesen

Digitalisierungsschub fürs St.Galler Bauwesen
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Wer bauen will, kann ab Mitte 2026 elektronisch Baugesuche einreichen. Der gesamte Prozess zwischen Bauherrschaft, dem Kanton sowie den Gemeinden wird digitalisiert. Zudem bauen der Kanton St.Gallen und seine Gemeinden ein neues gemeinsames digitales Geoportal auf. Auf diesem können Interessierte Karten betrachten sowie Geodienste und Geodaten beziehen. Für beide Systeme haben die involvierten Parteien nun die Zuschläge erteilt.

Text: pd

Einfacher, schneller und transparenter soll der Bewilligungsprozess für die Gesuchsteller werden. Mit «eBaubewilligungSG» erfolgt die Zusammenarbeit aller Beteiligten ab Mitte 2026 über durchgehend digitale Prozesse. So können die Behörden Baubewilligungs- und Plangenehmigungsverfahren effizienter abwickeln. Zugleich erhöht sich die Transparenz der Prozesse für die Gesuchsteller. Ab 2028 wird das digitale Baugesuch dann zum Standard.

Mit einer öffentlichen Ausschreibung hat «eGovernment St.Gallen digital.» eine Software für das digitale Baubewilligungs- und Plangenehmigungsverfahren für den Kanton St.Gallen und die St.Galler Gemeinden gesucht. Nun hat das Unternehmen Blackpoints AG mit Sitz in Zürich den Zuschlag erhalten.

Die Blackpoints AG wird zusammen mit «eGovernment St.Gallen digital.» die Lösung für die «eBaubewilligungSG» konzipieren, bereitstellen, betreiben und weiterentwickeln. Bei einer Laufzeit von neun Jahren betragen die Projektkosten rund 4,8 Millionen Franken. Hinzu kommen jährlich rund 200'000 Franken Betriebskosten. Mit der einheitlichen Software können die St.Galler Gemeinden und der Kanton St.Gallen jährlich insgesamt zwischen 180'000 und 250'000 Franken Software-Betriebskosten einsparen.

Neues St.Galler Geoportal ab 2025

Wichtige Daten im Bauprozess sind Geodaten. Diese werden in Karten dargestellt und künftig auch in digitalen Prozessen von eGovernment verarbeitet. Um die einfache Verwendung von Geodaten zu gewährleisten und die Digitalisierung zu fördern, beschloss der Kantonsrat 2018, dass es zwischen Gemeinden und Kanton eine gemeinsame Geodateninfrastruktur geben soll. Diese umfasst ein Geoportal zum Betrachten von Karten, Geodienste zum Beziehen von Geodaten sowie integrierte Fachanwendungen, in welchen ausgewählte Geodaten erfasst und bearbeitet werden können.

Über das neue gemeinsame Geoportal werden ab 2025 eine Vielzahl kommunaler und kantonaler Karten wie Nutzungspläne, Gefahrenkarten oder Luftbilder zugänglich gemacht. Standardisierte Schnittstellen erlauben die Weiterverwendung der allermeisten Informationen als Open Data und die Kombination mit Karten von Bund und Nachbarkantonen. Der Kanton St.Gallen und die St.Galler Gemeinden leisten damit ihren Beitrag an die schweizweite Verfügbarkeit einheitlicher und hochwertiger Geodaten.

«eGovernment St.Gallen digital.» hat den Zuschlag für den Aufbau und den Betrieb des neuen Geoportals an das Unternehmen Geocloud AG aus Schlieren erteilt. Bei einer Laufzeit von zehn Jahren betragen die Projektkosten 4,2 Millionen Franken. Hinzu kommen jährlich 1,7 Millionen Franken Betriebskosten. Mit dem neu beschafften System können die St.Galler Gemeinden und der Kanton St.Gallen pro Jahr insgesamt 1,5 Millionen Franken einsparen.

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