Berlinger produziert wieder Fläschchen

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Die Ganterschwiler Berlinger-Gruppe will wieder Anti-Doping-Testfläschchen im Toggenburg herstellen. Die Firma teilte diesen Rückzug vom Rückzug am Dienstag mit. Allerdings stellt sie die Fläschchen nur noch her, vertrieben werden sie künftig von der schwedischen Anti-Doping-Stiftung „Professor Arne Ljungqvist-Stiftung“. Gleichzeitig erhält die Gruppe mit Thomas Bechter einen neuen CEO.

Die Berlinger-Leitung hat in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, für die international als Standard geltenden Anti-Doping-Flaschen (BEREG Kit) eine neue strategische Basis für die Weiterführung des Vertriebs und von deren Entwicklung zu finden. Der Verwaltungsrat hat heute bekannt gegeben, die Produktion der Anti-Dopingprodukte auch in den kommenden Jahren weiterzuführen und deren nachhaltige Entwicklung der renommierten Anti-Doping-Stiftung „Professor Arne Ljungqvist-Stiftung“ (www.arneljungqvist.com) in Schweden zu übergeben.

Nachhaltige Lösung für die Berlinger Anti-Dopingprodukte

Bereits zu Beginn dieses Jahres hatte Berlinger Special AG bekannt gegeben, mittelfristig aus dem Anti-Doping-Geschäft auszusteigen und für die weltweit als Standard geltenden Produkte zur Dopingkontrolle ein nachhaltiges Fortbestehen zu suchen. Mit der „Arne Ljungqvist Anti-Doping-Stiftung“ wurde nun eine Partnerorganisation gefunden, welche sich seit Jahrzehnten ganz dem sauberen Sport verschrieben hat.

Die von Professor Arne Ljungqvist gegründete und präsidierte Stiftung gilt als Vorreiter und Kompetenzzentrum für einen dopingfreien internationalen Sport. Die Stiftung und deren Tätigkeiten geniessen weltweit ein hohes Ansehen. Als Schirmherr der Stiftung amtet Fürst Albert II. von Monaco.

Die Berlinger Special AG wird künftig die Entwicklungsprozesse nicht mehr selber bestimmen, sondern die Entwicklung und fachliche Begleitung der BEREG-Produkte einer der weltweit renommiertesten Organisationen der Anti-Doping-Fachwelt übergeben. Geplant ist zudem, Stiftungstätigkeiten der Arne-Ljungqvist-Stiftung wie die Förderung von Forschungen im Bereich Anti-Doping oder die Vereinheitlichung von Dopingkontrollprozessen zu unterstützen. VR-Präsidentin Andrea Berlinger bezeichnet die Lösung als wegweisend: „Wir haben mit Professor Arne Ljundqvist und seiner Stiftung einen Partner gefunden, welcher für höchste ethisch-moralische Grundsätze im Sport einsteht. Berlinger ist stolz darauf, weiterhin Teil der Anti-Doping-Bewegung weltweit sein zu dürfen“.

Es wurde zudem beschlossen, die Produktion der heute weltweit eingesetzten Anti-Dopingflaschen (BEREG Kit) am Sitz der Berlinger-Gruppe in Ganterschwil weiter zu führen. Die Rückmeldungen des Marktes in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass die Berlinger Anti-Dopingprodukte als Industriestandard für Dopingkontrollen gelten: Die Anti-Doping-Kontroll-Organisationen und die Weltsportverbände wollen auch künftig nicht auf die BEREG-Produkte verzichten.

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Berlinger-Gruppe gibt sich eine neue Führungsstruktur

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung der Berlinger-Gruppe mit den beiden Gesellschaften Berlinger & Co. AG mit dem Hauptgeschäft Temperaturüberwachungstechnologien und Berlinger Special AG für den Anti-Dopingbereich hat der Verwaltungsrat beschlossen, die operative Leitung der Berlinger-Gruppe einem neuen CEO zu übergeben. Neuer Group CEO wird Thomas Bechter (47; Bild). Der international erfahrene Manager ist seit März 2018 als Berater bei der Berlinger Group unter Vertrag und begleitete den Prozess der strategischen Neuausrichtung der Gruppe.

Seine Führungserfahrung und sein breites Wissen im Bereich moderner Technologien erwarb sich Bechter bei verschiedenen internationalen Konzernen wie Nissan Renault (Schweiz), Nikon Corporation Europe (Niederlande) und der Berner Group (Deutschland). Er tritt seine Funktion per 1. August an.

Berlinger bleibt ein Familienunternehmen

Mit dem Wechsel an der operativen Spitze des Unternehmens setzen die bisherigen Co-CEOs Andrea Berlinger und Daniel Schwyter ein klares Zeichen, sich künftig ganz auf die strategische Weiterentwicklung der Gruppe zu konzentrieren. Beide werden als aktive Verwaltungsräte die beiden Unternehmenszweige Temperaturüberwachungstechnologien und Anti-Doping begleiten. Andrea Berlinger bleibt Verwaltungsratspräsidentin und wird sich in den kommenden Monaten spezifisch der Ausgestaltung der erwähnten Stiftungslösung im Anti-Doping-Bereich annehmen. Es ist zudem vorgesehen, dass sie nach Abschluss des Anti-Dopingprojektes Stiftungsrätin der Arne Ljungqvist-Stiftung in Schweden wird.

Die Neuregelung der operativen Führung erlaubt es der Besitzerfamilie, sich vermehrt auch um die Weiterentwicklung des bereits heute grössten Firmenbereichs Temperaturüberwachungstechnologien zu kümmern. Die Temperaturüberwachung ist ein sich international sehr schnell entwickelndes und technologisch anspruchsvolles Gebiet und die Überwachung von Kühlketten und Pharmatestsubstanzen ein global stark wachsendes Geschäftsfeld, in welchem Berlinger & Co. AG bereits heute zu den wichtigsten Marktteilnehmern gehört.

Die strategischen und organisatorischen Veränderungen in der Berlinger Group sollen keine Auswirkungen auf die Anzahl Stellen im Unternehmen haben. Das Unternehmen wird auch in Zukunft mit dem Ziel eines soliden und nachhaltigen Wachstums geführt werden.