St.Gallen

Arbeitswelten und Schule im Wandel

Arbeitswelten und Schule im Wandel
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Die Arbeitswelt befindet sich in einem fundamentalen Umbruch – ausgelöst durch das Zusammenwirken von neuen Technologien und dem laufenden gesellschaftlichen Wandel. Was heisst diese Entwicklung nun für die Schulen? Werden die Jugendlichen optimal auf die neuen Berufswelten vorbereitet? Diesen Fragen widmeten sich die knapp 80 Teilnehmer des Triebwerk-Forums vom 1. September.

«Wir brauchen nicht flexible Arbeitsformen, hybride Meetings und mehr Home Office, sondern neue Deals. Zu den Gewinnern der laufenden Transformation zählen Menschen und Organisationen, die mutig, neugierig und resilient sind.», sagt Barbara Josef von der 5 – 9 AG am diesjährigen Triebwerk Forum an der OBA St.Gallen.

Dass sich nicht nur die Arbeitswelten, sondern auch die Schulen im Wandel befinden, zeigte der Schulleiter Michael Hasler in seinem Impulsreferat auf. Er lieferte spannende Einblicke in den etwas anderen Schulalltag der Jugendlichen der Neuen Stadtschulen St.Gallen.

Hasler ist klar der Meinung: «Die Schule des 21. Jahrhunderts darf im engeren Sinne keine Schule mehr sein, wie wir sie kennen. Sie soll vielmehr als Basislager dienen, von dem aus die Welt erkundet und verstanden, erforscht und mitgestaltet wird.»

Knapp 80 Teilnehmer aus Schule, Berufsberatung und Wirtschaft trafen sich am 1. September 2022 an der OBA, um sich am Triebwerk-Forum über den Wandel in Schule und Arbeitswelten auszutauschen. Moderiert wurde der Anlass von Christoph Lanter, welcher es verstand, den Fokus immer wieder auf den Übertritt der Jugendlichen von der Oberstufe in die Berufslehre zu lenken.

Die Teilnehmer waren sich einig, der Austausch unter allen Beteiligten im Berufswahlprozess der Jugendlichen ist enorm wichtig. So wünschen sich die Berufsbildner von den Lehrern mehr Überzeugungsarbeiten und Werbung für die Berufslehre. Den Jugendlichen und auch den Eltern soll aufgezeigt werden, wie grossartig das duale Berufsbildungssystem in der Schweiz ist und welche Möglichkeiten nach der Lehre offenstehen.

Weniger Hürden und einfachere Lösungen

Die Jugendlichen kämpfen in ihrer Berufswahl mit grossen Herausforderungen. Eine vorgängige Umfrage bei 60 Schülern hat gezeigt, dass es für die meisten Jugendlichen schwierig ist, überhaupt den passenden Lehrberuf zu finden. Die Lehrpersonen wünschen sich für die Schüler weniger Hürden und einfachere Lösungen für unverbindliche Berufsbesichtigungen.

Abschliessend zeigte die Podiumsdiskussion eindrücklich auf, dass es sich lohnt, weiterhin im Austausch zu bleiben, neue Ideen zu entwickeln, die Jugendlichen zu unterstützen und somit längerfristig den Nachwuchs in der Wirtschaft zu sichern.

Der Übertritt von der Schule in einen Lehrbetrieb ist für viele Jugendliche ein sehr grosser Schritt. Um diesen etwas zu vereinfachen, brachte der Oberstufenlehrer, Daniel Stäger, zum Schluss die Idee ein, dass die angehenden Lehrlingen bereits in der 3. Oberstufe vereinzelte Tage im zukünftigen Lehrbetrieb verbringen könnten. Auch bei den Berufsbildnern kam dieser Vorschlag sehr gut an. Die Diskussion wurde beim anschliessenden Apéro rege fortgeführt.

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