Prix SVC Ostschweiz

«Die Longlist ist in der Regel dreistellig»

«Die Longlist ist in der Regel dreistellig»
Mit Optimismus an der Planung.
Lesezeit: 4 Minuten

Seit 2004 zeichnet der Swiss Venture Club mit dem Prix SVC Ostschweiz alle zwei Jahre regionale Unternehmen aus, die sich durch Innovationskraft hervorgetan haben. Christoph Zeller, SVC-Regionenleiter und OK-Präsident des Prix SVC Ostschweiz, spricht über die Situation der KMU und über die Eventplanung in Zeiten von Corona.

Christoph Zeller, heuer wird der Prix SVC Ostschweiz zum zehnten Mal vergeben. Die Ausgaben 2020 und die diesjährige stehen und standen im Zeichen von Corona. Wie haben Sie diese Zeit als OK-Präsident erlebt?
Natürlich ging es uns ähnlich wie der ganzen Wirtschaft: Termine mussten immer wieder angepasst, Meetings unter wechselnden Bedingungen durchgeführt werden. Aber insgesamt hatten wir eher Glück: 2020 war die Juryarbeit abgeschlossen, als der Lockdown kam, und den Anlass selbst konnten wir im August in einem «Pandemie-Fenster» in etwas anderer Form, aber der Bedeutung des Preises angemessen veranstalten – übrigens als einen der ersten nach der ersten Welle. Diesmal waren wir ebenfalls zuversichtlich, dass ein Live-Anlass möglich sein wird. Und so ist es nun.

«Die Unternehmen in der Ostschweiz sind hoch innovativ unterwegs.»

Die Corona-Situation war für die Planung und Durchführung von Live-Events alles andere als einfach. Wo lagen bei der diesjährigen Ausgabe des Prix SVC Ostschweiz die grössten Herausforderungen?
Wer wie wir Firmen für ihre Erfolge auszeichnet, ist gut beraten, mit einer guten Portion Optimismus an die Planung heranzugehen. Die Juryarbeit und die Besuche in den Unternehmen konnten aber alle stattfinden. Herausfordernd war die Lage eher deshalb, weil unsere Partner (Location, Technik, Catering) immer bereit sein mussten, ihre Leistungen auch kurzfristig noch anzupassen.

Auch für den Prix SVC 2022 wurden wieder sechs Unternehmen für die Finalrunde ausgewählt. Wie viele Unternehmen standen insgesamt zur Auswahl und nach welchen Kriterien werden die Finalisten jeweils ausgewählt?
Die Longlist – für die man sich nicht bewerben kann, sondern von der Jury ausgewählt wird – ist in der Regel dreistellig. Für die Juryarbeit gibt es standardisierte Vorgaben des SVC mit zwölf Selektionskriterien, mehreren Jurysitzungen sowie dem persönlichen Besuch bei allen Finalisten. Damit ein Unternehmen nominiert werden kann, braucht es einen klaren Leistungsausweis, eine etablierte und nachhaltige Positionierung im Markt, nachgewiesene Innovationskraft und regionale Verwurzelung. Es werden also «harte» und «weiche» Faktoren beurteilt und letztlich auch ausgezeichnet.

Wie wirkt sich ein Sieg am Prix SVC für ein Unternehmen denn aus?
Die Siegerunternehmen berichten praktisch ausnahmslos von positiven Auswirkungen, insbesondere in der regionalen Wahrnehmung und in der Positionierung als attraktive Arbeitgeber. Sozusagen alle stellen die Preis-Skulptur prominent bei ihrem Empfang auf: Das zeigt, dass sie sich auch eine Wirkung nach innen versprechen, indem die Mitarbeiter sehen, dass ihre Arbeit mit dem Preis ausgezeichnet wird.

  

Sie sind nicht nur OK-Präsident des Prix SCV Ostschweiz, sondern auch SVC-Regionenleiter und haben als solcher Einblick in die KMU-Landschaft der Ostschweiz. Wie geht es den Betrieben in unserer Region aktuell, auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie?
Die Situation ist natürlich sehr vom konkreten Markt der jeweiligen Unternehmung abhängig. Gastronomie und Eventbranche oder auch Betriebe im Fitness- und Unterhaltungsbereich sowie die Kulturschaffenden waren jetzt lange in einer sehr unsicheren Situation. Bei den exportorientierten, mittleren und grösseren Industrieunternehmen sieht es deutlich besser aus: Diese konnten ihre Marktstellung halten, zum Teil sogar ausbauen. Es hat sich in dieser Krise gezeigt, dass die Ostschweizer Unternehmenslandschaft sehr solide aufgestellt ist.

Wie konnte und kann der SVC die KMU in dieser schwierigen Zeit unterstützen?
Der Swiss Venture Club bietet mit seinem Netzwerk den KMU und ihren Führungskräften die Möglichkeit, sich mit Verantwortlichen anderer Firmen auszutauschen und von den Strategien gegenseitig zu lernen und so weiterzukommen – persönlich ebenso wie als Firma.

«Sich zu treffen und die ausgezeichneten Firmen zu feiern gehört zur DNA der Unternehmerpreise des SVC.»

Was ist dabei Ihre Aufgabe als Regionenleiter?
Wir halten den Kontakt zur regionalen Wirtschaft, organisieren mit unseren Teams und OKs regionale Anlässe und bringen die Anliegen der Region in den gesamtschweizerisch tätigen Swiss Venture Club ein.

Die Ostschweiz ist als Region mit überdurchschnittlich hoher Industriedichte, Exportquote und KMU-Anteil auf eine hohe Innovationskraft angewiesen. Wie innovativ sind unsere KMU Ihrer Meinung nach?
Die Unternehmen, insbesondere die industriell tätigen Betriebe, aber auch viele Dienstleister in der Ostschweiz sind aus meiner Sicht hoch innovativ unterwegs. Praktisch bei jedem Prix SVC Ostschweiz entdecken wir eigentliche «Perlen» in unserer Region, die sich fast unbemerkt von der Öffentlichkeit auf weltweiten Märkten – oft in Nischen – zu Marktführern entwickeln. Es ist unglaublich, was hier schon seit Jahrzehnten entwickelt, entdeckt und erfunden wird!

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«Praktisch bei jedem Prix SVC Ostschweiz entdecken wir eigentliche ‹Perlen› in unserer Region.»

Eine Umfrage am letztjährigen KMU-Tag hat gezeigt, dass die Mehrheit der hiesigen KMU gut gerüstet für die Zukunft ist. Nicht zuletzt auch dank Innovationen. Wie sehen Sie das?
Genauso. Neben der Innovationsfähigkeit halte ich die hoch qualifizierten Angestellten für den zweiten grossen Erfolgsfaktor der Ostschweizer Wirtschaft. Sie sind zudem ihren Unternehmen oft über Jahrzehnte treu, weil sie privat und persönlich mit ihren Familien hier verwurzelt sind.

Und wo orten Sie noch Nachholbedarf?
Eigentlich nur dort, wo wir als Prix SVC schon mithelfen: In der Kommunikation darüber, was hier alles an wirtschaftlichem Erfolg und spannenden Karrieren möglich ist. Nur mit einem gesunden Selbstbewusstsein und viel Kommunikation wird es möglich sein, den Fachkräftemangel zu mildern, der in einzelnen Branchen jetzt schon sehr schmerzt.

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